Ein kleines Stück Tafelsilber: Grünes Wiekhaus Nr.13 in Neubrandenburg saniert
Die Stadt Neubrandenburg hat eines ihrer historischen Aushängeschilder – das Wiekhaus Nr.13 in der Nähe des Fangelturms – saniert. Wie Oberbürgermeister Silvio Witt sagte, sollen weitere Wiekhäuser diesem Vorbild folgen. Wenn der Denkmalschutz mitspiele, sollen künftig auch neue Wiekhäuser zu Wohnzwecken gebaut werden dürfen – Lücken sind dafür noch einige in der 2,3 Kilometer langen Stadtmauer. Dafür werden aber noch intelligente Lösungen gesucht, denn bisher fehlen Mietern vor allem Stellplätze, Nebengelass oder Sitze im Freien, wie Balkone oder Freiterrassen.
Die Bauarbeiten für die „Nr. 13“, eines der größeren Fachwerkhäuser, dauerten acht Monate und wurden auch etwas teurer als erwartet. Von den Kosten, die insgesamt bei etwa 430 000 Euro liegen, flossen 377 000 Euro aus Städtebaufördermitteln. Dabei hat das Land wegen der stark gestiegenen Preise nochmal „70 000 Euro nachträglich draufgelegt“, freuen sich die Stadtverantwortlichen.
In das frisch grün strahlende Haus, das am Dienstag anlässlich des 774-jährigen Stadt-Geburtstages offiziell übergeben wurde, zieht der Förderverein der Neubrandenburger Hochschule ein. Wie Rektor Gerd Teschke sagte, soll es öffentliche Veranstaltungen dort geben. 125 Quadratmeter Nutzfläche erstrecken sich über drei Etagen.
Die historische, denkmalgeschützte und 2,3 Kilometer lange Stadtmauer hat insgesamt 55 Standorte für Wiekhäuser und Türme. Bisher stehen an 23 Standorten Wiekhäuser, von denen eine Vielzahl saniert und einige auch neu vermietet werden sollen. Unternehmen, Vereine oder Gastronomie sollen hier wirtschaften oder tun es auch bereits.
Als nächste sind die Wiekhäuser 52 und 55 unweit des Pferdemarktes an der Reihe. Sie liegen gegenüber eines Kindergartens, der in neuer Architektur gebaut wurde und so einen reizvollen Kontrast bildet. Auch hier wird mit Kosten von 300 000 bis 400 000 Euro gerechnet. Bei einem Besuch in der Vier-Tore-Stadt gilt ein Spaziergang über den grünen mittelalterlichen Wall oder im Inneren der Stadtmauer als touristisches „Muss.“