Eine Röbeler Familie mit ganz viel Herz

24. Dezember 2024

Überraschende Bescherung einen Tag vor Heiligabend im Warener Hospiz: Dort stand gestern Familie Reger vor der Tür – Mama Frieda, Papa Daniel, die 16-Jährige Lilli und der 12-Jährige Emil. Die Familie aus Röbel kam nicht mit leeren Händen. Drei wunderschöne und vor allem leckere Kuchen für die schwerstkranken Gäste des Hospizes hatte sie dabei – Apfel, Quark sowie Schoko. Und einen Umschlag: Den bekam Mitarbeiter Michael Ellert. Im Umschlag: 500 Euro für die wichtige Hospizarbeit. Familie Reger macht seit einigen Jahren verschiedenen Einrichtungen zur Weihnachtszeit eine Freude, in diesem Jahr fiel die Wahl auf das Hospiz.

„Wir möchten Menschen helfen, denen es nicht so gut geht und erziehen auch unsere Kinder in diesem Sinne. Auch wenn wir noch nie im Warener Hospiz waren, haben wir doch viel von der Arbeit in der Einrichtung gelesen. Deshalb hatten wir uns vorgenommen, in diesem Jahr die Gäste und Mitarbeiter dort in der Thomas-Mann-Straße zu überraschen“, erzählt Mama Frieda. Sie, ihr Mann und ihre beiden Kinder haben sich sehr gefreut, dass sie mit den Kuchen kommen durften und von Michael Ellert ganz herzlich empfangen wurden. Er hat den Röbelern einiges über die Einrichtung erzählt.

„Wir waren sehr überrascht, dass es im Hospiz gar nicht so wie in einem Krankenhaus zugeht. Es ist alles so liebevoll eingerichtet, ganz familiär. Und wir sind uns sicher, dass unsere Spende dort sehr gut angelegt wird“, meint Mama Reger.

Und ja, das Hospiz ist auf Spenden angewiesen. Zum einen müssen rund fünf Prozent der jährlichen Kosten selbst aufgebracht werden, zum anderen möchten die Mitarbeiter um Chefin Claudia Bajorat ihren Gästen, wie die Hospizbewohner liebevoll genannt werden, letzte Wünsche erfüllen. Manchmal ist es der Besuch eines Fußballspiels, manchmal die Fahrt in einem besonderen Auto, und manchmal möchten die Gästen einfach nur noch ein einziges Mal in ihr eigenes Zuhause. Das hört sich für gesunde Menschen vielleicht selbstverständlich an, für sterbenskranke Menschen ist so eine Fahrt mit professioneller Begleitung aber alles andere als unkompliziert. Und – solche Fahrten kosten.

Im Oktober hat das DRK-Hospiz in Waren den fünften Geburtstag gefeiert. Mehr als 500 Gäste sind dort in den vergangenen fünf Jahren liebevoll umsorgt worden – sehr junge Menschen genauso wie ältere. Dafür stehen zehn Zimmer bereit und dafür sorgen 19 Mitarbeiter.

Am 14. Oktober 2019 öffnete das Hospiz in der Thomas-Mann-Straße in der oberen Etage des Heimes „Müritzpark“. Von Anfang an waren die zehn Zimmer fast durchweg belegt. „Der Bedarf ist groß, unsere Gäste kommen nicht nur aus der Müritz-Region“, so Claudia Bajorat. Und auch für die Angehörigen der kranken Gäste ist Platz im Hospiz, das so gar nicht den Eindruck einer Pflegeeinrichtung macht. Von trauriger Stimmung, wie sich manche sicherlich ein Hospiz vorstellen, keine Spur. Die Mitarbeiter tragen keine Kittel, niemand jammert und hadert mit dem Schicksal.

Und das, obwohl es auch für die Mitarbeiter mitunter sehr schwer ist, sich doch regelmäßig von ihren Gästen verabschieden zu müssen. Für immer verabschieden. In der Regel bleiben die Gäste vier Wochen – manche sind nur ein, zwei Tage da, andere drei, vier Monate. Aber meistens begleiten die Mitarbeiter ihre Gäste bis in den Tod. Nicht nur die Gäste selbst werden in dieser Zeit liebevoll umsorgt, sondern auch die Angehörigen. Die müssen dafür nicht bezahlen, die Kosten werden über Spenden finanziert.

Spenden, wie die von Familie Reger aus Röbel.

Foto oben: Lilli und Emil haben gestern nicht nur leckeren Kuchen ins Hospiz gebracht, sondern Mitarbeiter Michael Ellert auch einen Umschlag mit 500 Euro übergeben.


7 Antworten zu “Eine Röbeler Familie mit ganz viel Herz”

  1. BB sagt:

    Einfach nur toll! Allen frohe Weihnachten 🎄

  2. Petra sagt:

    Was für eine selbstlose Geste von der Familie Reger und wie wunderbar, dass die beiden Kinder mit so viel Herzwärme herangewachs durften. Ich bin zutiefst gerührt.

  3. Reinhilde sagt:

    Es gibt sie noch, die Engel welche diese Welt mit Wärme und Nächstenliebe füllen. Ganz großartig, ich bin zu tiefst gerührt.

  4. Ilona sagt:

    Was für eine wunderbare Geste von der Familie Reger.Much berühr das zutiefst.

  5. Ulrike Larisch sagt:

    Wie schön so einen Beitrag zu lesen, nach den oft so negativen Nachrichten.
    Ganz großartig liebe Familie Reger.
    Lasst uns alle wieder mehr von unserer Herzenswärme abgeben, für eine bessere Welt.

  6. Dorett Bräuer sagt:

    Diese Familie zeigt so viel Herz und beschreibt damit, worauf es wirklich ankommt. Hier kann ich nur den Hut ziehen.

  7. Klaus-Peter Schulz sagt:

    Sehr schön, so etwas zu tun, unserer Familie sammelt gerade Geld für Bedürftige, in Berlin.
    ich wohne in Berlin, komme aber aus Röbel und kenne noch einen Detlef Reger. Habe mit Ihm damals Maurer gelernt.