Nachwuchsangler nehmen die Fische genauer unter die Lupe
Am Nikolaus-Tag gab es für die Mädchen und Junge der Fleesenseeschule Malchow, die beim Projekt „Angeln macht Schule“ dabei sind, eine besondere Überraschung – zum Glück nicht im Stiefel – aber auf den Tischen im Bio-Raum. Mit Sezierbesteck bewaffnet ging es auf den Spuren von Veterinärmedizinern ans Eingefrorene. Im Rahmen der Angel-AG konnten sich die Teilnehmer einen Eindruck vom Aufbau und den inneren Organen der zuvor selbstgeangelten Fische machen. Sie stellten fest, dass Dinge, die auf theoretischen Abbildungen dargestellt werden im „real-life“ tatsächlich ganz anders aussehen.
So konnten sie erkennen, dass es gar nicht so leicht ist, die Leber, Milz oder Nieren im Inneren eines Fisches zu erkennen und zu unterscheiden. Auch wurde der Unterschied zwischen Rognern und Milchnern, was in der Theorie zuvor besprochen wurde, ganz deutlich erkennbar. Auch die Verbindungen zwischen Augen und Gehirn des Fisches über den Sehnerv hinterließ bei den Teilnehmern Eindruck. Das Erforschen der Fische ist auch im Biologieunterricht ein obligatorisches Thema und wurde auch in diesem Jahr wieder durch die Biologielehrer für die Kinder ermöglicht, wobei sie ganz im Sinne von „Voneinander und miteinander lernen“ von Lasse aus der neunten Klassenstufe tatkräftig unterstützt wurden.
Das Sezieren ist ähnlich der waidgerechten Verarbeitung eines geangelten Fisches, welche ein Angler unbedingt kennen sollte und muss. Hierzu ist es wichtig, über den Aufbau der Fische, anatomische Besonderheiten, aber auch Fischkrankheiten Bescheid zu wissen. Nur wenn der geschulte Angler weiß, wo genau sich das Herz des Tieres befindet, ist es ihm möglich, das Tier respektvoll zu behandeln und fachgerecht zu töten, was zum Angeln dazugehört. Auch kann ein kundiger Angler schnell Fischkrankheiten sowohl äußerlich als auch innerlich erkennen, sich selbst vor Krankheiten schützen und sich auch gegebenenfalls mit dem Gewässerinhaber oder zuständigen Naturschutzbehörden in Verbindung setzen und warnen.
Deutliche Unterschiede zwischen dem echten Leben und einer Abbildung wurden den Teilnehmern auch durch den Geruch des aufgetauten Fisches klar, was den einen oder anderen etwas die Nase rümpfen ließ – ganz nach dem Motto: „Ein alter Fisch riecht nicht mehr frisch.“
„Angeln macht Schule“ gibt es an mehreren Schulen in Mecklenburg-Vorpommern und ist in Malchow ein Projekt des Landesangelverbandes, der Fleesenseeschule und des Angelvereins „Petri Heil“ Nossentiner Hütte.