Freiwillige befreien die Müritz von Müll und Dreck

10. November 2018

Ist die Müritz ein Altstoffhandel? Diesen Eindruck konnte man heute bei der Müllsammelaktion durchaus bekommen. Die freiwilligen Helfer holten hunderte Flaschen vom Grund der Müritz, die ob des niedrigen Wasserstandes momentan viele Dinge frei gibt, die da einfach nicht hingehören.
Die Stadt hat bekanntlich zum „Subbotnik“ aufgerufen, rund 80 Müritzer machten sich bereits ab 8 Uhr an die Arbeit. Darunter sehr viele Jugendliche wie die Nachwuchs-Feuerwehr- und THW-Leute sowie Mädchen und Jungen, die viel Freizeit im „JOO“ verbringen. „Ich finde, die Resonanz ist für den Anfang sehr gut und bedanke mich bei allen, die geholfen haben“, resümierte Bürgermeister Norbert Möller gegenüber „Wir sind Müritzer“.

Der Verwaltungschef selbst packte auch mit zu, zog am Kietz unter anderem ein Werbeschild einer Warener Immobilienfirma aus dem Wasser. Apropos Kietz, da landeten nicht nur leere Flaschen auf der Ladefläche des Stadtbauhof-Autos, sondern auch eine volle Bierflasche.

Ebenfalls sehr häufig gefunden: Reifen in allen Größen. An der Kuhtränke wirbelten auch Amtsleiter Dietmar Henkel und Stadtpräsident René Drühl mit. Erschreckend, was sie an dieser beliebten Badestelle ans Tageslicht beförderten: Neben den Flaschen auch jede Menge Scherben. Man mag sich nicht vorstellen, was da alles passieren kann.

Am FloMaLa stapfte CDU-Stadtvertreter Jürgen Seidel – er ist einer der Initiatoren der heutigen Aktion – mit Watthose und Kescher durchs Wasser und hatte sogar Anglerglück. Ihm ging eine Aalquappe ins Netz, die er aber wieder frei ließ. Wenig später brachte der einstige Wirtschaftsminister einen Hammer an Land – hoffentlich kein Tatwerkzeug(!) –, gefolgt von einem Latschen, der aus einem Gummistiefel zurechtgeschnitten war. Und natürlich immer wieder Flaschen.

Das gleiche Bild am Panorama-Weg, also am ehemaligen Schlachthof. Das dort zu DDR-Zeiten wirklich Tiere geschlachtet wurden, bestätigte sich schnell, denn es tauchten noch große Knochen – vermutlich von Rindern – auf.

Fazit: Wie wichtig und richtig dieser Einsatz heute war, zeigen die Müllberge, die von den Mitarbeitern des Warener Stadtbauhofes entsorgt wurden. Und auch wenn’s bei der Resonanz noch deutlich Luft nach oben gibt: Die Warener haben bewiesen, dass sie gut gelaunt und gerne dabei sind, wenn sie helfen können. Und so kündigte Norbert Möller bereits an, dass die heutige Aktion keine Eintagsfliege bleiben soll – unabhängig vom Wasserstand der Müritz soll auch im nächsten Jahr wieder zum Müllsammeln aufgerufen werden.

Und auch das wollen wir nicht vergessen: Die Betreiber des FloMaLa haben für die Helfer an ihrem Standort Schnittchen und warme Getränke zur Verfügung gestellt.

Hier unsere Bildergalerie:


3 Antworten zu “Freiwillige befreien die Müritz von Müll und Dreck”

  1. maikwaren sagt:

    Ich finde die Aktion sehr gut und wäre dabei gewesen wenn ich in Waren gewesen wäre. Was mir aber auffällt: Wir haben doch viel mehr Stadtvertreter, wo waren denn die? Oder die ewigen Meckerköppe, wo waren die Hartz-iV-Empfänger und die Menschen, die wir hier integrieren wollen? Nur noch meckern, meckern, meckern, aber nichts tun.

  2. Felix sagt:

    Guten Abend , ich stimme Maik zu . Es fehlten aber auch viele Hauptnutznießer eines sauberen Ufers…. die Hotel- und Pensionsbetreiber, die Reeder, die Müritzfischer …. aber vielleicht machen die ja den zweiten Einsatz …

  3. Peter Sohr sagt:

    Tolle Aktion, tolles Ergebnis und tolle Resonanz. Ich wäre zu gern dabei gewesen, jedoch verpflichtete mich eine Veranstaltung im Brauhaus Reschke zwischen 10-17 Uhr.
    Sorry, das nächste mal.