Gebäudereiniger-Gewerkschaft fordert höheren Stundenlohn
Sauberer Lohn für saubere Arbeit: Wer im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte Büros, Schulen, Arztpraxen oder Altenheime sauber hält, der soll dafür schon bald deutlich mehr Geld im Portemonnaie haben. Denn die Stundenlöhne in der Gebäudereinigung sollen um 3 Euro steigen. Das fordert die Gebäudereiniger-Gewerkschaft IG BAU Ostmecklenburg-Vorpommern. Der Mindestlohn der Reinigungsbranche würde dann auf 16,50 Euro pro Stunde nach oben gehen. „Das ist der Lohn, den die meisten Reinigungskräfte in der Seenplatte verdienen. Und das muss das neue Lohn-Limit für die harte Arbeit sein, die die Beschäftigten in der Gebäudereinigung leisten“, sagt Wolfgang Ehlert.
Der Vorsitzende der IG BAU Ostmecklenburg-Vorpommern rechnet vor: „Am Monatsende käme eine Gebäudereinigerin dann auf knapp 2.790 Euro brutto, wenn sie Vollzeit arbeiten kann. Die meisten haben allerdings nur einen Teilzeitjob. Sie sind an den Tagesrandzeiten – frühmorgens und spätabends – im Einsatz. Also dann, wenn die allermeisten Berufstätigen im Kreis Mecklenburgische Seenplatte noch schlafen oder schon ihre Freizeit genießen.“ Die Arbeit in der Reinigungsbranche sei „ein Knochenjob“. Und der gehe an die Substanz: „Der Job ist körperlich anstrengend. Und er fordert vielen vieles ab: Es macht nicht immer Spaß, Schultoiletten sauber zu machen“, sagt Wolfgang Ehlert. Dazu komme ein enormer Zeitdruck. Und oft seien Reinigungskräfte auch mit belastenden Situationen konfrontiert – beim Saubermachen von Kranken- oder Pflegezimmern zum Beispiel.
„Es wird daher höchste Zeit, in der Gebäudereinigung anständige Löhne zu zahlen. Die Zeiten, in denen sich eine Gebäudereinigerin brav ans Ende der Lohnkette stellt, sind vorbei“, macht Ehlert von der IG BAU Ostmecklenburg-Vorpommern klar. Immerhin hätten die meisten der rund 1.140 Beschäftigten der Gebäudereinigung im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte – darunter viele Mini-Jobber – „keinen einzigen Cent an Inflationsausgleichsprämie“ bekommen. Schon deshalb sei jetzt ein „ordentlicher Nachholbedarf beim Lohn“ für die Reinigungskräfte notwendig. Für einen gelernten Glas- und Fassadenreiniger bedeute dies, dass er künftig ebenfalls 3 Euro mehr und damit 19,70 Euro pro Stunde verdienen müsse, so die Gewerkschaft.
Aber auch der Nachwuchs im Gebäudereiniger-Handwerk soll profitieren: Für Azubis im ersten Ausbildungsjahr fordert die IG BAU ein Plus von 150 Euro pro Monat. Die Vergütung würde dann schon zum Ausbildungsstart bei 1.050 Euro liegen. Im dritten Ausbildungsjahr sollen, so die Forderung der IG BAU, Azubis mit 1.500 Euro pro Monat nach Hause gehen. Das wären 300 Euro mehr als heute. Die Verhandlungen der IG BAU mit dem Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks gehen in der kommenden Woche in die zweite Runde.
Finde ich nur gerecht. Ich bin in NRW als gebäudereiniger tätig und ich muss sagen uns wird auch einiges abverlangt. Knochen Job ist da noch human ausgedrückt. Wäre schön wenn die IG Bau das mit 16.50 Stundenlohn in NRW durchsetzen würde.
das finde ich persönlich auch das sich da dringend was ändern muss, gerade auch weil in der Saison kein Wochenende frei ist, man oft durch arbeiten muss ohne frei und kaum noch Zeit für Familie hat.
zu mal es körperlich hoch anstrengend ist täglich aufs Neue sich die Knochen kaputt macht und dann nur unter Zeitdruck steht damit man alles schafft…und Mangel besteht aufgrund die meisten sagen dieser job nicht für das geld und vollzeit gut und schön aber selbst halbtags ist man ja genauso spät zuhause und vollzeit in unserem job schafft wohl eher niemand durch zuhalten. knochenjob und das ohne Prämie oder sonstiges extra Zahlungen zum beispiel fürs durchhalten oder nicht krank werden
Das Beschließen solcher Foderungen und die Durchsetzung und Kontrolle sind 2 verschiedene Welten. Der Mindestlohn 12,41 Euro ist gerade mal erreicht und selten gezahlt
Bei den Preisen hier vom Weizenbier, Ferienunterkünften, Handwerkern, Strom etc. finde ich es geradezu absurd über Mindestlöhne überhaupt zu diskutieren. Selbst Münchner Besucher finden hier alles teuer. Da gibt es für die niedigen Löhne oder gar Mindestlohn überhaupt keine Rechtfertigung. Das ist der eigentliche Grund für Personalmangel. Hier kann man sich einen Job garnicht leisten, schon garnicht wenn man noch dazu noch weite Strecken fahren muss.
Ich finde allgemein sollten die Löhne für, reinigungskräfte steigen, die werden immer vergessen oder kaum erwähnt.