Göhren-Lebbin: Kita-Kinder verbringen eine Woche im Wald
Wo ist es nicht nur für Kinder am schönsten – klar, draußen, in der Natur. Für die Mädchen und Jungen der AWO-Kita „Schatzinsel“ in Göhren-Lebbin stand unlängst wieder eine ganze Woche im Wald an – ein Ritual in jedem Herbst, auf das sich die Kleinen schon lange vorher freuen. Dank der Unterstützung der Kur- und Tourismus GmbH Göhren-Lebbin, der Freiwilligen Feuerwehr Göhren-Lebbin, der Gemeinde und einigen Eltern konnte für sie schnell ein Waldcamp errichtet werden. Knapp 30 Kinder nahmen an der Waldwoche teil. Einige von ihnen kannten das Projekt vom letzten Jahr, für andere war es eine neue Erfahrung: Tiergeräusche in den Morgenstunden hören, den Sonnenaufgang im Wald erleben und die Ruhe genießen. Diese Momente machen die Waldwoche zu etwas ganz Besonderem. Und das alles ganz ohne Spielzeuge und digitale Technik.
Nach dem gemeinsamen Frühstück zogen alle Gruppen durch den Wald. Es hieß: entdecken, forschen, bauen, klettern, lernen, sammeln, beobachten und leise zu sein. Die Natur bietet alle diese Möglichkeiten ohne viel Material und fördert die Phantasie und Kreativität der Kinder.
Der Stock wird ein individuelles Allzweckwerkzeug.
Die Wurzellöcher werden zu Weitsprunggruben.
Umgekippte Bäume werden zu einem Klettergerüst.
Alte Bäume werden ein Forscherort, um Tiere zu entdecken.
Eine große Höhle wurde mit allen Kindern aus Stämmen und Ästen gebaut.
Ein Naturzaun wurde errichtet.
Der Bau eines Balancierpfades wurde begonnen.
Ein Vormittag mit dem Jäger im Wald.
Der Anbau von Nist- und Brutkästen.
Das Aufstellen einer Wildkamera
Der Waldboden ist ein Hindernisparcours mit Löchern, Stolperfallen und Tierspuren.
Das Grillen am Lagerfeuer.
Alle diese besonderen Gegebenheiten und noch viel mehr bietet der Wald. Die Begeisterung der Kinder wuchs von Tag zu Tag. Sie freuten sich, sich frei zu bewegen – ohne Grenzen, gemeinsam Dinge zu entdecken, zu erlernen und an ihre Grenzen zu gehen. Ein großes Interesse zeigten die Mädchen und Jungen an allen Tieren, die im Wald leben. Ob Käfer oder Würmer mit der Becherluppe zu beobachten oder mehr über Rot- oder Schwarzwild zu erfahren. Ein weiteres Highlight war der Bau einer großen Höhle. Diese wurde zur Vorlesestunde genutzt und für Rollenspiele.
So viel Bewegung und die frische Luft macht die Kinder ausgeglichener und aufmerksamer für Neues. Auch der Umgang mit „Dreck“ ist ein wichtiger Bestandteil in der Natur. So lernten die Kinder, dass es nicht schlimm ist, sich dreckig zu machen und dazu gehört, wenn der Wald erkundet wird. Demnächst erhält der Wald noch einen Bauwagen für die Kinder, um noch mehr Zeit dort zu verbringen, außerhalb der jährlichen Waldwoche.
„Wir bedanken uns bei allen, die uns bei diesem Projekt unterstützt haben, unseren Kindern die Möglichkeit zu geben, die Natur, den Wald als normalen Lebens- und Lernraum zu sehen. Wir freuen uns auf weitere Jahre unseren pädagogischen Alltag dort ausüben zu können“, heißt es vom Team der Kindertagesstätte „Schatzinsel“.