Großer Polizeieinsatz während Abschiebung in Schwerin

20. Dezember 2023

Dramatische Szenen heute in Schwerin bei einer geplanten Abschiebung. Es entstand, so heißt es im Polizeideutsch, eine Gefährdungslage. Eine Frau hat durch Androhung von Gewalt gegen sich und ihre Kinder versucht, die Maßnahmen zu vereiteln. Die eingesetzten Polizeikräfte konnten die Lage vor Ort beruhigen. Die angeforderten Spezialeinheiten der Landespolizei M-V wirkten weiterhin deeskalierend auf die Frau ein.

Im weiteren Verlauf kam es zu einem Zugriff der Polizei aufgrund einer Notsituation in der Wohnung. Hier hielten sich sechs Personen auf, darunter die 47-jährige Mutter, der 49-jährige Vater, zwei erwachsene Söhne im Alter von 22 und 18 Jahren, sowie ein 10-jähriger Sohn und eine 13-jährige Tochter. Alle Personen besitzen nach geprüften Erkenntnissen die afghanische Staatsangehörigkeit.

Die 47-jährige Mutter wurde vorläufig festgenommen, der 22-jährige Mann wurde vor Ort in medizinische Behandlung gegeben. Die weiteren Personen wurden zunächst aus der Wohnung hinaus begleitet. Bei der Durchsuchung aller Personen wurden bei der Mutter, dem 22-jährigen Sohn und der Tochter Messer versteckt am Körper gefunden. Der 22-jährige Mann hat sich in der Wohnung vor dem Zugriff der Polizei selbst verletzt. Die 47-jährige Mutter befand sich in einem psychischen Ausnahmezustand. Beide Personen werden aktuell weiter medizinisch betreut.

Gegen die 47-jährige Mutter wurden Strafverfahren wegen Bedrohung und Nötigung eingeleitet. Weitere Personen oder Einsatzkräfte wurden nicht verletzt.


4 Antworten zu “Großer Polizeieinsatz während Abschiebung in Schwerin”

  1. Andreas sagt:

    Besser ist es, Asylanträge besser zu prüfen und ggf. die Menschen gar nicht erst in Deutschland aufzunehmen. Die Menschen erst herkommen zu lassen, ein neues Leben aufbauen zu lassen und dann nach Jahren wieder abzuschieben mag rechtlich in Ordnung sein, fühlt sich für mich aber falsch und grausam an.

  2. Stefan sagt:

    Das, liebe Leute, ist Verzweiflung.
    Verzweiflung in seiner reinsten Form.
    Ich wünsche uns allen, dass wir dieses Gefühl nie ertragen müssen.

  3. Sybille Häfele sagt:

    Der Familie war Schutz in DE zugesagt worden. Die Behörden haben einiges verpennt/versemmelt wie man inzwischen weiss. Man schämt sich…wenn man bedenkt dass sie vor den Taliban fliehen mussten und sie nun hier so einen Bruch des Vertrauens und so wenig Sensibilität erleben müssen. Nur katastrophal ! Hauptsache hohe Abschiebezahlen…

  4. Asylarbeiter sagt:

    Es fehlt bei allem, was ich hier lese, die Hälfte. Die Leute sollen nach Spanien zurück, weil sie daher kamen. Gemäß Schengener Abkommen müssen alle, die aus einem sicheren Drittstaat kommen – und das ist Spanien nun mal – dorthin zurück. Leider wird das sehr inkonsequent gehandhabt. Insbesondere von deutschen Behörden. Diese Drittstaaten legen natürlich überhaupt keinen Wert darauf und die Antragsteller wollen in Deutschland bleiben, da sie nirgends in der Welt so verwöhnt werden wie bei uns. Das liegt all dem zugrunde.