Hotel-Mitarbeiter befreien die Müritz von Jahrzehnte altem Unrat

24. Juli 2018

Was von weitem aussieht wie Badespaß bei Super-Wetter in der Müritz ist beim näheren Hinsehen alles andere als lustig: Am neuen Hotel „Müritzpalais“ sind Chef Irmin Stintzing sowie seine Mitarbeiter Claudia Gerds und Christoph Drews gegenwärtig dabei, Müll zu sammeln. Und zwar in der Müritz.

Was da schon innerhalb kürzester Zeit zusammengekommen ist, lässt vermuten, wie lange dort nicht mehr sauber gemacht wurde – mindestens 30 Jahre. Denn einige der gefundenen Flaschen stammen eindeutig aus DDR-Zeiten. Da dürften sicherlich auch ein paar „Erinnerungsstücke“ des alten „Müritzringes“ dabei sein.

„Bis unser Steg fertig ist, dauert es leider noch etwas. Aber unsere Gäste gehen natürlich bei diesem Wetter gerne baden. Deshalb haben wir heute einen Reinigungstag eingelegt“, so Irmin Stintzing gegenüber „Wir sind Müritzer.

Beim Anblick der vielen Scherben, Nägel – auch eine Rasierklinge gehört schon zum Fundus – kann man sich vorstellen, wie gefährlich das Baden bisher in diesem Bereich war.

Das „Müritzpalais“ ist seit Mitte April geöffnet und momentan komplett ausgebucht.


7 Antworten zu “Hotel-Mitarbeiter befreien die Müritz von Jahrzehnte altem Unrat”

  1. Anton Nuemus sagt:

    Dort hätte man erst einmal mit dem Bagger großzügig wegbaggern und dann mit Sand auffüllen sollen. Wenigstens sollten die Mitarbeiter Sicherheitskleidung wie Stiefel oder Sicherheitsschuhe tragen. Wer will sich schon freiwillig verletzen.
    Aber gleiche Altlasten wird es auch vor dem MareMüritz geben. Was nicht schon immer als Badestelle genutzt wurde, war einfach eine kostenlose Müllkippe. Damals wie heute.

  2. W sagt:

    Herr Nuemus,

    die Reifen können auch mal als Fender benutzt worden sein. Irgendwann ist das Seil verfault und das Ding weg. Die Flaschen werden oft auch von Bootfahrern ausgetrunken und treiben dann kopfüber, bis sie im Flachwasser, meist im Schilf ganz vollaufen. Der Frost macht dann Scherben daraus und das ist rund um die Müritz ein riesengroßes Problem. Glücklicherweise schaden sie der Umwelt nicht so sehr, wie uns, wenn wir hineintreten.

    Ich glaube weniger, dass am Kietz viel Müll entsorgt wurde, sondern dass das mehr die genannten Gründe hat. Deshalb an alle am oder auf dem Wasser: Bitte nichts hineinwerfen, schon garkeine Flaschen.

      • Anton Nuemus sagt:

        Selbstverständlich. Als die Titanic zu Besuch war.

        Liebes W
        Ich weiß auch was mit Flaschen auf oder in dem Wasser passiert. Aber schon allein der Umstand meinen Müll, zu dem auch eine leere Flasche zählt, einfach so über Bord oder vom Ufer zu werfen ist unverständlich. Diese Faulheit ( Müll wieder mitnehmen) wollte ich nur anprangern. Damals wie heute. Nur ist es heute mehr Plaste.

  3. Andreas sagt:

    In der Sache gut, in der Ausführung schlecht. Hat H. Stintzing schon mal was von Arbeitsschutz gehört. Da müssen
    2 Angestellte in Badesachen herhalten, was Jahrzehntelang versäumt wurde.

  4. W sagt:

    ja evtl. von Anlagern der Fahrgastschiffe, vom Tonnenleger, Schubschiffen oder Schuten. Ich denke nicht, dass ein Landwirt dort ans Ufer fährt und im Schweiße seines Angesichts bei Nacht und Nebel seine ausgetretenen Latschen genau dort reinrollt. Aber genau wissen wir es alle wohl nicht.

  5. Elimar sagt:

    Eine Woche im Palais kostet schon mal 1100 Euro. Dafür wird der dort Logierende eigentlich keine geflutete Deponie vorm Balkon erwarten.

    Manche Kommentatoren scheinen sich sicher zu sein, dass der Hausherr seine Angestellten ins Wasser befehligte. Ich weiß es nicht, aber könnte es nicht sein, dass zwei freiwillig saubermachen und dabei offenbar eine gute Figur? Vielleicht sind sie nicht dämlich und sich der Risiken bewusst und passen entsprechend auf. Jeder Bootsfahrer legt auch mal an, indem er barfuß ans Ufer geht, ohne Unterwasserarbeitsschutzstiefel, Bauhelm und orangen Vollschutzanzug…
    … wegen Zerkarien und schlecht gelaunten Freizeitkaptänen.
    Wenn sich schon jemand dafür opfert, verdient das, egal warum und wieso, Hochachtung, nicht Besserwissereien vom Sofa aus.