Kann die Stadt die Bahnhofsbrücke noch verhindern?
Die Stadt gibt nicht auf und kämpft weiter für einen barrierefreien Tunnel und damit gegen die Pläne der Deutschen Bahn, die auf das Bahnhofsgelände eine ungeliebte, weil wenig ansehnliche Brückenkonstruktion setzen möchte. Wie Pressesprecherin Steffi Schabbel auf Nachfrage von „Wir sind Müritzer“ bestätigte, läuft beim Wirtschaftsministerium ein neuer Antrag der Stadt Waren auf Förderung des Tunnel-Umbaus. Ob’s mit dem Zuschuss klappt ist aber ungewiss, denn das Wirtschaftsministerium hat sich in der Vergangenheit gegen die Tunnellösung und für die Brücke ausgesprochen.
Die Bahn will den Mittelbahnsteig 2/3 aus- und andere Bahnsteige zurück bauen und dafür möglichst wenig Geld ausgeben. Denn eigentlich, so haben Vertreter des Unternehmens betont, müsse die Bahn gar nicht für Barrierefreiheit sorgen, denn das sei erst ab etwa 1000 Aussteigern pro Tag nötig.
In Waren würden aber nur etwa 400 bis 600 Leute pro Tag aus den Zügen klettern. Aber die Bahn ist ja großzügig und will eine so genannte Aufzugsbrücke platzieren. Die beginnt am heutigen Bahnhofsgebäude und führt hinüber zum Mittelgleis 2/3.
Eine Konstruktion, die auch noch über Eck geht, etwa eine Million Euro kostet, eine Nottreppe hat und die auch nach Meinung der meisten Stadtvertreter potthässlich sowie unpraktisch ist.
Die Stadt hat schon seit langem ein Interesse daran, dass auch nicht so mobile Menschen von der Teterower Straße hinüber zum Bahnhof gelangen – ohne Barrieren. Eine über Jahre geplante Rampenlösung hat sich aber als zu teuer erwiesen. Deshalb favorisiert das Schweriner Wirtschaftsministerium die kostengünstige Brückenlösung.
Die Denkmalbehörde des Landkreises hat offenbar kein Problem mit so einem Brückenkonstrukt und meint, dass dieses Bauwerk das technische Denkmal Bahnhof nicht stört.
Foto unten: So ähnlich wie hier in Ludwigslust könnte es dann auf dem Warener Bahnhof aussehen.
Gründlicher lesen bitte.
Eine ‚Aufzugsbrücke‘ und auf dem Bild auch relativ gut zu erkennen bedeutet:
Ein Aufzug am Anfang, ein Aufzug am Ende => behindertengerecht
Eine Nottreppe (für den Fall, dass der Aufzug mal außer Betrieb ist) am Anfang neben dem Aufzug und eine Nottreppe am Ende. Ich denke, dass man die „Not“treppe permanent nutzen kann, sie nur deshalb eine Nottreppe ist, damit sie schmaler gebaut werden darf.
Im Endeffekt heißt es:
Brückenlösung 2 Aufzüge (Anfang + Ende)
Tunnellösung 3 Aufzüge (Anfang + Gleis 2/3 + Ende)
Und daher wahrscheinlich die Kosteneinsparung und auch, weil beim Warener Tunnel ein Aufzug in der Mitte nicht sooooo einfach umzusetzen ist, wie sonst üblich.
Der Bahnsteig ist denke ich zu schmal.
Denkmalschutzrechtlich finde ich die Brückenlösung zwar auch nicht so toll, jedoch sieht man auf der anderen Seite des Bahnhofs eine sehr große weiße Halle vom Metallgusswerk und daher ist die Brücke dann auch egal.
Ein Rückbau der Gleise 2/3 + Bahnsteig ist nicht nur für den Bahnbetrieb dumm, sondern auch für die nächsten 50 Jahre zukunftsschädigend für den Bahnverkehr in Waren (Müritz).
Das ist so nicht richtig: Eine Tunnellösung würde bedeuten: Sowohl an Seite Teterower Straße als auch auf der Bahnhofsseite eine Rampenlösung, nur in der Mitte zum Bahnsteig ein Aufzug.
Denkmalschutzrechtlich ist das wirklich total irrelevant, denn die Leute vom Denkmalschutz bemühen sich gerade einen alten Asbest verseuchten Betonklotz in Klink zu erhalten. Diese Aktion verhindert bzw. verzögert letztlich nur, das da bald etwas neues schönes für Urlauber inklusive Arbeitsplätze entsteht. Es gibt ist Deutschland einfach zu viele Behörden, die etwas zu sagen haben….wollen…können. Und sowas wie auf den Bild zu sehen, gibt es auch wo anders. Ich denke damit kann man leben.
Ich finde der Warener Tunnel besitzt das Aussehen einer öffendlichen DDR Toilette und der moderige Geruch dort unten setzt dem Ganzen noch die Krone auf.Also hässlicher wie der Tunnel jetze schon ist kann diese Brücke ja nicht werden.
Naja, wenn die Brücke gebaut wird, ist der Tunnel längst nicht verschwunden. Der bleibt auch. Investitionen hat die Bahn da nicht vorgesehen, also dürften wir mit diesem Zustand leider noch eine Weile leben müssen.
Sicherlich wird die Bahn auch weitere 30 Jahre nicht’s in diesen Tunnel investieren.Um so besser finde ich das es eventuell einen neuen Weg geben wird um auf die Gleise zu gelangen.Einen Weg mit besserer Aussicht und vorallem mit frischer Luft. Das die Bahn alles was sie nicht mehr gebrauchen kann einfach so in der Natur verlottern lassen darf ist schon ein Thema für sich. Da stehen edliche alte Bahnhofsgebäude mitten im Wald.Die Dächer eingefallen,die Wände bröckeln auf dem Boden.Dort stehen völlig heruntergekommene stinkende Ruinen. Der Aufschrei wäre ziemlich groß wenn ein normaler Bürger sein Fachwerkhaus einfach so im Wald entsorgen würde. Bei der Bahn hat man sich wohl schon an solche Dreckecken gewöhnt die ganze Landstriche damit verunstalten
Herr Sohr Ihre Berechnungen in allen Ehren, aber es gibt seit Jahren fertige Pläne in der Stadtverwaltung – erarbeitet von Fachleuten. Es geht auch anders, beispielsweise muss os eine Rampe ja nicht gerade sein, sondern kann sich (siehe Fontanestraße) auch schlängeln.
Bei der Bürgerbeteiligung für den Umbau des Warener Bahnhofs 2012 war nur vom Ausbau des Tunnels die Rede. Das muss den Schreihälsen jetzt entgangen sein, denn es erschien neben Leuten von der Verwaltung genau ein Bürger in der Aula der Engelsschule. Ob man so – Stuttgart 21 lässt grüßen – die Klippe Bürgerbeteiligung gut umschifft hatte?
Irgendwie sieht die Brücke in Ludwigslust nach Schwierigkeiten mit der Budgeteinhaltung aus und hat das mit brachialer Wellblechmoderne gelöst. Mir will nicht in den Kopf, warum Fahrstühle nach oben viel billiger sein sollen, als welche nach unten, sodass das die ganze dröhnende Blechröhre mit ausgleicht. Ob dass was mit dem Zustand des Tunnels zu tun hat, sprich, eine Sanierung ansteht, die es in sich hätte? Oh je, dann wird der Tunnel womöglich zugeschüttet? Ob das Eisenbahn-Bundesamt die vermutlich standardisierte und somit gaanz sicher regelkonforme Brücke schon genehmigt hat? Vielleicht erschließt sie den neuen breiten Bahnsteig dann nur vom Bahnhofsgebäude her? Darauf freue ich mich schon. Wir haben dann doch einen abwechslungsreichen Weg: Erst durch den städtischen Tunnel, dann den matschigen Weg entlang und über die Blechbrücke mit zwei (dann nicht mehr nur Not-)Treppen.
Klappe zu. A… Und die Verwaltung unserer Stadt?
Sie scheint sich mehr für barrierefreies Anlegen von Sportbooten zu interessieren. Dort sind locker 10 Millionen drin, damit die Boote nicht schaukeln. Wer kommt schon per Bahn…