Kaufmann Schubert will Plastetüten an den Kragen

5. März 2019

Immer mehr Menschen sind schockiert über die schrecklichen Auswirkungen von Plastik und Co. auf die Umwelt und möchten in ihrem Alltag gerne darauf verzichten. Das ist aber häufig leichter gesagt als getan. Gerade beim Einkauf in den Supermärkten wird der Kunde quasi auf Schritt und Tritt von Plastik begleitet.
In kleinen Schritten versuchen Unternehmen nunmehr, dem entgegenzuwirken. Wie die EDEKA-Märkte des Warener Kaufmanns Ingolf Schubert in Rostock und Waren. Der Unternehmer testet zum einen in Rostock die Frischeboxen und hat zum anderen in all seinen Märkten die Obst- und Gemüsenetze eingeführt. Jetzt müssen die Kunden nur noch mitmachen.

In Sachen „Frischeboxen“ zählen die EDEKA-Märkte von Ingolf Schubert zu den Vorreitern in Mecklenburg-Vorpommern. „Die Kunden können an der Theke ihre Wurst, Fleisch und Käse oder auch Salate statt in Papier oder Plasteschalen in eine Mehrweg-Frischebox packen. Die Dosen gibt es in den Größen 1,2 und 2,4 Liter. Der Kunde zahlt für diese Boxen jeweils einmalig 4,99 Euro, kann diese zu seinen Einkäufen bei uns im Markt immer wieder mitbringen, und erhält seine Ware, die er einkauft, wieder in einer neuen sauberen Mehrweg- Frischebox“, erklärt Tom Oldag, Vertriebsleiter der EDEKA-Märkte Schubert.

Die Mehrweg-Frischeboxen werden bei EDEKA gereinigt und immer wieder verwendet. Die Frischebox wird seit wenigen Tagen im Markt auf der Holzhalbinsel in Rostock getestet und soll bald in allen Märkten erhältlich sein.

Und auch das soll helfen, Plastikmüll zu vermeiden: Seit kurzem gibt’s in allen Schubert-Märkten, also auch in Waren, kleine Säckchen mit fünf Obst- und Gemüse-Netzen für 4,99 Euro. In den waschbaren Netzen lassen sich Äpfel, Tomaten, Gurken und Co. perfekt transportieren – ohne Plastetüte.


6 Antworten zu “Kaufmann Schubert will Plastetüten an den Kragen”

  1. LiFi2012 sagt:

    Eine tolle Idee! Das würde ich mir auch für die Essens-Lieferdienste (Suppentopf, Rauf, u.a.) wünschen. Wir würden uns z. B. gern regelmäßig das Essen ins Büro liefern lassen, haben aber schon nach einer Probewoche vor der unendlichen Müllflut kapituliert. Wenn jeder, der sich regelmäßig z. B. Essen nach Hause oder auf Arbeit liefern lässt, beim ersten Mal die wiederverwendbare Box bezahlt und diese dann wieder an die Küche mit der Styroporbox zurückgeht, könnte man auch mit gutem Gewissen diese Lieferdienste in Anspruch nehmen. Auf den einen zusätzlichen Obolus für den Kauf der Box sollte es da nicht ankommen – das halte ich für Sparen an der falschen Stelle. Problem wäre dann sicher noch das Reinigen der Rückbehälter in der jeweiligen Küche, aber …. es gibt für alles eine Lösung. Es ist alles besser, als im Plastemüll zu ersticken.

  2. S. sagt:

    Plastetüten an den Kragen – das bedeutet bei uns auch – der Kundschaft an den Kragen!!! Wir finden die Plastetüten gut und wenn es bei Schubert keine Plastetüten mehr gibt, werden wir woanders einkaufen und das dauerhaft. Und wenn es in ganz Deutschland keine Plastiktüten mehr gibt, dann besorge ich die paar die wir brauchen im Ausland. Wir haben die Nase voll davon, dass hier alle paar Jahre eine neue Panikmache erfunden wird. Erst war es das Waldsterben, dann eine neue Eiszeit, die uns angeblich bevorstand, dann ein Wahnsinnsproblem mit dem Flaschen- und Büchsenpfand,der Liter Benzin sollte fünf Mark kosten, jetzt ist es der Klimawandel, der Plastikmüll. Wenn jeder nur etwas nachhaltiger(Mehrfachgebrauch) mit den Tüten umgeht, ist schon viel gewonnen. Ich möchte nicht zurück in Verhältnisse, wo man mit der Milchkanne ins Milchgeschäft ging und für Sauerkraut ein Glas mitbringen musste. Ich habe gesehen, dass sogar Steine (YTONG) zum Lagern in gaanz viel Plastik eingepackt werden. Und da sollen wir kleinen Leute auf unsere Einkaufstüten verzichten? Ich glaube es schneit!!! In erster Linie müsste die Industrie da vorangehen. In Gesprächen haben wir gesehen, dass es nicht wenig Menschen gibt die unserer Meinung sind.

    • Klaus sagt:

      Und wo ist jetzt das Problem, statt einer Plastiktüte einen Stoffbeutel zu nehmen oder statt den Obstplastikbeuteln das Stoffnetz?
      Verstehen Sie mich nicht falsch, aber in 90% der Fälle kauft man doch geplant ein und kann einen Stoffbeutel (oder auch eine alte Plastiktüte) mitnehmen. Spontaneinkäufer mit PKW lassen im Kofferraum einfach 2 Stoffbeutel liegen für den nächsten Spontaneinkauf.
      Ich benutze auch die Obstplastiktüten, sehe mich aber auch jedes mal 5 Tüten pro Woche in den gelben Sack werfen und eine Tüte für den Hausmüll als Müllbeutel verwenden.
      Ein Stoffnetz (oder Mehrwegnetz) benutzt man Jahre.

  3. W sagt:

    S,

    es stimmt, es sollte freiwillig gehen und alles im richtigen Maß. Nur, der größte Teil beim Verpackungsverbrauch ist leider der der Endverbraucher. Erkenntnisse, zum Beispiel über Mikroplastik in den Ozeanen aber auch Wandel durch steigende Ressourcenpreise bringen natürlich immer neue Themen auf die Tagesordnung. Dass dies medial überzogen wird, ist eine nervtötende Nebensache und erschwert ehrliches Engagement. Mein Tipp: Selbst was tun und nicht zuerst auf Andere, auf die größere Verschwendung zeigen und damit seine kleine rechtfertigen.

  4. Schulz sagt:

    Bin auch für eine saubere Umwelt & damit fängt es doch an bei den Einkauf mit Plastiktüten. Es ist eine feine Idee & die macht auch Schubert in Tat umzusetzen, was man von den Politikern mehr wünschen würde. Die kriegen doch ehrlich gesagt nicht in den Griff das Problem mit den Plastiktüten in Tat umzusetzen.
    Auch der Schauspieler Herr Jahnike setzt sich schon lange für eine Plastiktüten – freie Umwelt ein.
    Zu den einem o,g, Schreiber möchte ich Ihnen ein mitteilen & zwar zur DDR – Zeit gab es auch überhaupt keine Plastiktüten sondern man hatte Stoffbeutel die immer wieder genommen wurden..
    Wenn sie meinen woanders deswegen einzukaufen, dann müssen sie es tun. Aber in vielen Geschäften wird mittlerweile
    Auch schon für Plastiktüten Geld eingenommen..
    Jedenfalls von EDEKA Schubert eine tolle Idee. Prima!!

  5. A. sagt:

    Ich versuche zur Zeit „Plastik zu fasten“, d.h. nach Kräften auf Plastik zu verzichten und das ist ganz schön anstrengend. Viele Produkte kann ich gar nicht mehr kaufen, weil sie doppelt und dreifach eingepackt sind. Selbst beim Bäcker werden geschnittene Brote standardmäßig in Plastiktüten gepackt. Mittlerweile kennen die Verkäuferinnen aber schon meine Bitte nach der Papiertüte. Joghurt und Milch in Pfandflaschen, möglichst aus dem Milchautomaten mit der Milch aus der Region reduzieren meinen Müll enorm. Aber ich habe auch schon die Erfahrung gemacht, dass ich an der Wursttheke meine mitgebrachte Dose nicht gefüllt bekam, obwohl es im selben Markt an der Käsetheke gar kein Problem war. Den Mitarbeitern war es nicht gestattet, Wurst- und Fleischprodukte in mitgebrachte Dosen einzufüllen. Mhm, das fand ich schade. Wenn es jetzt für jeden Laden eine eigene Dosenserie gibt, die dort akzeptiert und getauscht wird, komme ich logistisch an meine Grenze. Also bitte ich auf diesem Weg die Kaufleute mit Frischetheke um eine einheitliche Lösung. Und ein Pfandsystem wäre eigentlich am besten, da ich so auch keine Scheu hätte, die fünfte Dose zu kaufen, wenn ich meine mal wieder vergessen habe. Ich kann sie ja dann irgendwann mal alle zusammen zurückgeben, bevor ich wieder anfange neu zu sammeln.