Eine besondere Ära ist zu Ende: Die Kita im Gutshaus Gotthun hat in dieser Woche nach über 20 Jahren ihre Türen für immer geschlossen. Der Grund für die Schließung sind nach Angaben des Christlichen Jugenddorfwerkes (CJD) als Träger die rückläufigen Kinderzahlen im Amtsbereich Röbel und ein bereits bestehendes Überangebot an Kitaplätzen in der Region. „Wir haben uns diese Entscheidung nicht leicht gemacht und lange gehofft, dass es eine andere Lösung geben könnte“, erklärt Antje Hübner, Fachbereichsleiterin für Kinder-, Jugend- und Familienhilfe im CJD Nord. „Doch die gesellschaftlichen Veränderungen in der Region sind deutlich spürbar, und letztlich blieb uns keine andere Wahl.“
Das Gutshaus Gotthun ist weit mehr als ein Kita-Standort – es ist ein kultureller Mittelpunkt des Dorfes am Westufer der Müritz. Nach der Wende war das CJD maßgeblich am Aufbau und Umbau des Hauses beteiligt und pflegte eine enge, vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Gemeinde. „Diese Zusammenarbeit nun beenden zu müssen, erfüllt uns mit großer Traurigkeit“, ergänzt Nicole Reis als Kita-Leiterin. „Über die Jahre ist hier ein wertvolles Miteinander gewachsen.“
Bei der offiziellen Schlüsselübergabe am Mittwoch dieser Woche nahmen Bürgermeister Johannes Saathoff (Freie Wählergemeinschaft Gotthun) und die Wohnungsgesellschaft „Tau Hus“ die Räume in Empfang. Die zuletzt 22 betreuten Kinder haben inzwischen einen neuen Kita-Platz in der Umgebung gefunden oder wurden eingeschult.