Klo auf Warens Bahnhof ist wohl kein dringendes Bedürfnis

15. März 2025

Das ist im wahrsten Sinne des Wortes Schei… Eigentlich sollten die Container-Toiletten auf dem Warener Bahnhof nur eine Übergangslösung sein, doch inzwischen stehen sie seit drei Jahren neben dem historischen Gebäude und sorgen sowohl bei Bahnkunden als auch der Stadt für Ärger. Die Bahnfahrer beschweren sich über ekelige Zustände, die Stadt über Kosten, die sie für die Beseitigung von Verunreinigungen und Zerstörungen aufbringen muss. Eine schnelle und saubere Dauerlösung scheint nicht so schnell in Sicht, wie Bürgermeister Norbert Möller auf Nachfrage von „Wir sind Müritzer“ erklärte.

Nachdem das stationäre WC auf dem Warener Bahnhof längere Zeit geschlossen war und es jede Menge Beschwerden hagelte, entschied sich die Stadt 2021 für die provisorische Container-Lösung. Für den Übergang, hieß es damals. Doch der Übergang dauert jetzt schon drei Jahre.

„Die seit Jahren anhaltende Toilettensituation am Bahnhof ist absolut unbefriedigend. Der aufgestellte Toilettencontainer war ausschließlich als Übergangslösung gedacht. Es sind immer wieder starke Verschmutzungen und Beschädigungen festzustellen. Daran hat auch die seit 2024 bestehende Ordnungspartnerschaft mit der Deutschen Bahn nichts geändert“, so Norbert Möller. 

Die Stadt habe sich in den vergangenen Jahren mehrfach bemüht, geeignete Flächen von der Deutschen Bahn zu kaufen, um dort selbst ein öffentliches Toilettengebäude zu erreichen. Die Kaufanträge der Stadt seien aber leider alle abgelehnt worden.

Seit Oktober vergangenen Jahres prüfe die Bahn nun, ob sie ihr kleines Schaffnerhäuschen selbst zu einer Toilette umbaue, in die sich die Stadt dann einmieten könne. Ein vergleichbares Modell soll es auch in der Hansestadt Wismar geben. Bis Ende April dieses Jahres wolle die Bahn mitteilen, ob dieses Modell umgesetzt werde. Sollte diese Möglichkeit in Betracht kommen, rechnet der Bürgermeister aber nicht vor 2026 mit einer Umsetzung.

Heißt also, dass der Container mindestens ein weiteres Jahr bleiben muss. Dafür zahlt die Stadt monatlich rund 825 Euro, für die Flächennutzung kommen weitere 95 Euro im Monat hinzu. So belaufen sich die jährlichen Kosten für die Anlage auf mehr als 11 000 Euro. Aber nicht nur das, denn immer wieder gibt es auch Schäden. Für die Beseitigung unter anderem einer Elektrostörung und starker Verschmutzungen durch Fäkalien musste die Stadt bislang mehr als 1400 Euro berappen.


8 Antworten zu “Klo auf Warens Bahnhof ist wohl kein dringendes Bedürfnis”

  1. Frank Berg sagt:

    Diese angebliche Toilette wollte ich vor 2 Jahren benutzen da war sie zu wegen angeblichen defekt aber dieser defekt war wohl schon länger so denn wenn man Mal hinter die Kulissen sah lagen da aussage kräftige Beweise ich finde es traurig auf der einen Seite will man Aushängeschild sein auf der anderen Seite ist das ein unzumutbaren Zustand für die Sanierung der Tunnelanlage wurde so viel Geld ausgegeben aber für die Notdurft wirklich nur das nötigste und wenn man dann hört das einer dem anderen die Schuld zuweist ist das traurig warum sucht die Stadt dann nicht Mal den Kontakt mit der DB das man da endlich Mal eine vernünftige Lösung findet !!!

  2. W sagt:

    Dass man in dem riesigen Empfangsgebäude keinen Platz findet, dürfte dem kurzsichtigen Verkauf und dem Desinteresse der Stadt zuzuschreiben sein.Schaffner arbeiteten im Zug. Seit Jahrzehnten heißen sie, sorry, Zugbegleiter. Das trifft auch zu, weil sie oft, wenn es die Zeit erlaubt, auch etwas aus dem Bistro am Platz servieren, Behinderten helfen und Auskünfte erteilen. Der Begriff Aufsichtshäuschen ist einfach richtiger. Der Umbau wäre eine Lösung, sicher nicht billig, aber es sollte auch berücksichtigt werden, dass es umweltfeindlich ist, das Eine wegzukloppen und was Anderes hinzustellen, um den örtlichen Bauaufwand zu reduzieren. Das Ergebnis dürfte auch ansehnlicher sein. So wäre ich dafür.

  3. Anton Nümus sagt:

    Die Verunreinigungen und auch die Beschädigungen wird es doch auch in einem festen Gebäude weiterhin geben. Es sei denn Personal steht 24/7 oder während der Öffnungszeiten mit Schlagstock bei Fuss. Die Probleme sieht man doch auch im Tunnel und im Fahrstuhl. Solange Hirnamputierte ihrem Zerstörungsdrang ungehindert nachgehen können wird im öffentlichen Raum beschmiert was da ist. Da würde es schon etwas bringen, wenn die Polizei oder das Ordnungsamt auch in der Nacht mal eine Runde drehten. Ohne bequemes Auto, das fällt auf und vertreibt kurzzeitig die Zerstörer. Dies würde auch sicherlich das Sicherheitsempfinden der Bürger steigern.

  4. Irene Klank sagt:

    Ich kenne den Warener Bahnhof noch aus DDR-Zeiten, als es noch ein Mitropa -Restaurant mit Toiletten gab. Okay, das war damals nicht sehr chic, aber immerhin besser als die Fremdnutzungen des Bahnhofs zur Zeit. Warum leistet ein Bahnhofsgebäude nicht alles Postive, was es leisten könnte? Der nächste Bäcker für einen heißen Tee ist für Ortsunkundige nicht auffindbar, Wartezeiten können im Bahnhofsgebäude nicht überbrückt werden. Ärzte müssen nicht im Bahnhofsgebäude praktizieren, wer verdient da eigentlich dran?
    Die Plakate mit der Tourismuswerbung für die Müritzregion am Busbahnhof sind der reine Hohn, nichts ist einladend rund um den Warener Bahnhof für Gäste. Das Containerclo ist zwar hässlich, aber trotzdem danke, dass es es gibt; meistens ist es sauber; leider war die Schwerbehindertentoilette nur im Sommer 2022 offen. Viele Grüße an die Warener, Irene Klank, ehemalige Pfarrfrau aus Rambow.

  5. Uwe sagt:

    Das ganze Bahnhofsgebäude ist eine einzigste Katastrophe. Das hat mit Bahnhofsgebäude auch nichts mehr zu tun. Viele Urlauber die zu uns ins Hotel kommen, schütteln einfach nur mit dem Kopf, was Waren für ein schäbiges Bahnhofsgebäude hat. Keine ordentlichen sauberen Toiletten, keine kleine Gastronomie, einfach nichts.

  6. Ingolf sagt:

    @Uwe: Dass es am Bahnhof weder vernünftige Toiletten, noch irgendwelche Gastronomie gibt, ist bekannt und sehr ärgerlich. Von einem schäbigen Bahnhofsgebäude zu sprechen halte ich dennoch für unangemessen.

  7. Louisa sagt:

    Wenn die Stadt „Bürgermeister „kein Druck bei der Bahn oder beim Land macht wird sich auch nichts bewegen, Die räudige Unterführung kann man keinen Besucher zumuten.Ein massives Toilettegebäude und eventuell ein kleiner Imbiss währen auf jeden Fall angebracht.
    Da immer mehr Urlauber mit der Bahn anreisen ist der erste Eindruck mit entscheidend wie gut der Urlaub werden kann.

    In diesem Sinne ran ans Sondervermögen bevor der Pott leer ist.

  8. Elimar sagt:

    Weiß jemand, warum die Tunnelrenovierung kurz vor der Treppe auf der Stadtseite scharf gestoppt wurde? Das sieht nach
    perfektem Behördenversagen aus. Wäre ein lustiges Thema für den realen Irrsinn bei Extra Dry. Also so lassen. Wir freuen uns auf die zusätzlichen Besucher, die mit hämischem Lachen das dann fotografieren und massenhaft teilen. Wenn der Strom abebbt: Es gibt immer mehr solche Ecken hier. Naja, die Stadtvertreter wollen, Thema Klimaschutzkonzept, weniger Fördermittel. Gut so. Wo bleibten die Einnahmen aus der Kurtaxe???