Kommentiert: Kartenzahlung an der Seenplatte

2. Juni 2023

Was für ein Fortschritt, was für eine Errungenschaft! Da kann man schon mal einen Pressetermin machen und Pressemitteilungen verschicken: Hurra, auf den Wertstoffhöfen des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte ist jetzt auch Kartenzahlung möglich. Man geht mit der Zeit. Mehr als 30 Jahre nach Einführung der Kartenzahlung kann man diese Neuerung auf den Wertstoffhöfen schon mal ordentlich feiern. Schließlich gibt es auf diesen Höfen nach Mitteilung des Landkreis viele „krumme Beträge“, die Kartenzahlung entlaste sowohl Bürger als auch Mitarbeiter. Bau- und Umweltdezernent Torsten Fritz hofft sogar, dass die Wertstoffhöfe in Zukunft noch stärker in Anspruch genommen werden, um Abfälle fachgerecht zu entsorgen. Hoffen kann er ja.
Ganz ehrlich: Die Kartenzahlung auf Wertstoffhöfen zu feiern, wie eine Erfindung, die Müll vermeidet, ist mehr als lächerlich. Anstoßen würden die Bürger, wenn beispielsweise der Grünschnitt wieder kostenlos entsorgt werden könnte oder Bauschutt und Baumischabfall nicht so teuer wären. Dann, lieber Landkreis und liebe Firma Remondis, würde es sich wirklich lohnen, die Gläser klirren zu lassen. Dann wäre die Chance, dass weniger Müll in der Landschaft landet, tatsächlich groß.                                                                        Antje Rußbüldt-Gest


4 Antworten zu “Kommentiert: Kartenzahlung an der Seenplatte”

  1. Stefan sagt:

    Danke!

    Wobei ich bei vielen illegalen Entsorgern von Gartenabfall ganz klar auch Faulheit unterstelle.
    Ich weiß von Rentnern, welche auf diese Art und Weise ihren Kompost los werden (weil der ja auf dem eigenen Grundstück nicht ins Bild passt), welche weder am Hungertuch nagen, noch zeitlich nicht in der Lage sein dürften es zum Wertstoffhof zu schaffen.
    Die Steigerung des Ganzen sind nur die, in Ermangelung eines passenderen Ausdrucks, Idioten, welche den blauen Sack, in dem der Rasenschnitt transportiert wurde, auch gleich mit im Wald lassen.

    Gerade auf dem Dorf verstehe ich diese Praktik nicht.
    Legt euch einen Kompost an und fahrt nicht jedes Frühjahr teure Blumenerde kaufen.

  2. Pia sagt:

    Liebe Frau Rußbült-Gest,
    erstmal super Kommentar 👍🏻

    Meine Freundin hatte einen halb vollen 120 Liter Müllsack mit Müll der beim entrümpeln der Schubladen zusammen kam zum Wertstoffhof gebracht und mußte sage & schreibe 7,50 € für den kleinen Sack bezahlen. Wir waren beide über den Preis entsetzt und sagten, „es ist kein Wunder, dass viele die Natur zum entsorgen nutzen!“

    Mein Mann und ich machen sehr gerne Spaziergänge durch unsere Natur und was uns ganz stark aufgefallen ist, dass z.B. die Wopack, immer mehr als Mülldeponie genutzt wird. Aber naja, hoffen wir mal, dass es durch die ☝️„jetzt schon“ eingeführte Kartenzahlung zu weniger wilder Müllentsorgung in unserer Natur kommt!
    Wer das glaubt wird selig!!! 😉🙈

  3. Holger Krienke sagt:

    Merken Sie etwas, Kartenzahlung hier, Kartenzahlung dort, diese Leute wollen ein Teil unserer Freiheit abschaffen, nämlich unser Bargeld…es ist schon eine Frechheit, dass man für jede Leistung des Amtes etwas zahlen muss. Warum gehen wir dann fast ein halbes Jahr für den Staat schuften. Von den kläglichen Bezügen unserer Rentner ganz zu schweigen…

  4. ABC sagt:

    DANKE!

    Trifft genau ins Schwarze. Erst gestern habe ich jemanden beobachtet, der an den Glassammeltonnen i.d. Bonhoefferstraße ein größeres Rattangebilde entsorgte und partout nicht einsehen wollte, dass es so nicht geht. Ich kann auch nicht meine alte Couch an die Bushaltestelle bringen, nur weil da manchmal Leute vielleicht sitzen möchten. Ich fand das sehr frech, wenn ich allerdings obigen Beitrag lese, wird mir einiges klarer. Braucht man sich auch nicht zu wundern, wenn dann wegen so ’nem Mist die Feuerwehr alle naslang um den Nachtschlaf gebracht wird.