Kommunalaufsicht entlastet Malchows Bürgermeister

21. Juni 2016

Kein Amtsmissbrauch, aber ein Geschmäckle bleibt: Malchows Bürgermeister René Putzar hat sein Amt nicht missbraucht, als in seinem Rathaus ein Pachtvertrag über ein Grundstück in Malchow abgeschlossen wurde, das seine Frau pachten wollte (wir berichteten). Das hat die Kommunalaufsicht des Landkreises festgestellt.

P2Die Frau des Malchower Bürgermeisters hat Anfang des Jahres ein Grundstück, das an das Grundstück der Familie Putzar grenzt, gepachtet. Eine Fläche, die von Familie Putzar Jahre zuvor nicht gepachtet werden durfte.

Genehmigt wurde der erneute Antrag, den seine Ehefrau nach dem Amtsantritt ihres Mannes wiederholt gestellt hat, in den Amtsstuben des Malchower Rathauses, dessen Chef Ehemann René Putzar ist, aber nicht von ihm selbst.

Das hat in Malchow für richtig viel Unbehagen und Diskussionen gesorgt.

„Als wir das gehört haben, sind wir aus allen Wolken gefallen. Wie kann jemand sein Amt nur so schamlos missbrauchen“, hieß es in einem Schreiben von Inselstädtern an „Wir sind Müritzer“.
Putzar hat demnach weder die Stadtvertreter gefragt, noch informiert. Die gewählten Volksvertreter sind ebenfalls erst durch andere Anwohner und Malchower über den Pacht-Deal aufgeklärt worden.

Doch. Alles okay so, sagt die Kommunalaufsicht. „Die Thematik ist durch das Rechts- und Kommunalaufsichtsamt umfassend geprüft worden. Im Ergebnis wurde festgestellt, dass das Handeln des Bürgermeisters nicht zu beanstanden ist. Ein rechtsaufsichtliches Handeln war von daher nicht erforderlich“, so die Pressestelle des Landkreises gegenüber „Wir sind Müritzer“.

Und was sagen die Kritiker: „Eine Krähe hackt der anderen bekanntlich kein Auge aus.“


10 Antworten zu “Kommunalaufsicht entlastet Malchows Bürgermeister”

  1. w sagt:

    Es handelt sich um ein Missverständnis, wenn man glaubt, Korruption sei erst Korruption, wenn justitiabel.

    Es handelt sich um ein Missverständnis, wenn Gewählte glauben, solange sie für sich juristisch geradeso nicht zu beanstandende Vorteile, weil gut verdeckt, lancieren, auch entsprechend dem ihnen entgegengebrachten Vertrauen zu handeln, falls sie das überhaupt kapiert haben.

    Wir leben nun mal in einer eher provinziellen Gegend. Leider gilt spießige Vorteilssucht im Kleinklein verbreitet als Cleverness. Wäre es doch langweilig, würden wir nicht immer wieder durch diese Possen unterhalten. In diesem Sinne: weiter so.

  2. Lutz Weidhase sagt:

    Ich zitiere mal Wikipedia zum Begriff „Korruption“:
    Korruption (von lateinisch corruptio ‚Verderbnis, Verdorbenheit, Bestechlichkeit‘) im juristischen Sinn ist der Missbrauch einer Vertrauensstellung in einer Funktion in Verwaltung, Justiz, Wirtschaft, Politik oder auch in nichtwirtschaftlichen Vereinigungen oder Organisationen (zum Beispiel Stiftungen), um für sich oder Dritte einen materiellen oder immateriellen Vorteil zu erlangen, auf den kein rechtmäßiger Anspruch besteht.

    Korruption bezeichnet Bestechlichkeit, Bestechung, Vorteilsannahme und Vorteilsgewährung.

    Der Politikwissenschaftler Harold Dwight Lasswell definierte Korruption als destruktiven Akt der Verletzung des allgemeinen Interesses zu Gunsten eines speziellen Vorteils.

    Kann mir jetzt bitte jemand anhand von Fakten mal erklären , welcher Missbrauch einer Vertrauensstellung, welcher materielle oder immaterielle Vorteil erlangt wurde? Welchen wirtschaftlichen Vorteil hat Familie Putzar durch die Pachtung einer Fläche, die seit Jahren ungenutzt ist? Wurde unter dem üblichen Satz verpachtet? Welches allgemeine Interesse wurde verletzt? Für Aufklärung wäre ich sehr dankbar.

    • Vielleicht erklären Sie, Herr Weidhase, erst mal Ihre Beziehung in die Stadtverwaltung Malchow, oder sollen wir es tun?

      • Lutz Weidhase sagt:

        Sehr geehrte Frau Rußbüldt-Gest,

        meine Beziehung in die Stadtverwaltung besteht lediglich darin, dass meine Frau dort arbeitet. Ist das ein Problem für Sie? Ist meine Bitte um Erklärung deswegen weniger wert? Wäre schön, wenn also jemand meine Fragen beantworten würde, damit wir wieder auf eine sachliche Basis zurückkommen.

  3. Vollmark sagt:

    Letztlich macht diese Aussage stutzig:


    Die Frau des Malchower Bürgermeisters hat Anfang des Jahres ein Grundstück, das an das Grundstück der Familie Putzar grenzt, gepachtet. Eine Fläche, die von Familie Putzar Jahre zuvor nicht gepachtet werden durfte.

    Da fragt man sich, warum durfte die Fläche vorher nicht an Fam. Putzar vermietet werden, wer hat das verhindert?
    Ist es die gleiche Person bzw. das gleiche Amt, die es jetzt auf einmal unter neuen Chef genehmigt hat?

    Mir ist das eigentlich auch egal, ich würde auch Vorteile ausnutzen wenn ich es könnte. Das war schon immer so und wird auch immer so bleiben. Warens Politiker, sind doch das beste Beispiel dafür. Wenn ich nochmal geboren werde, werde ich auf jeden Fall in die Politik gehen:-)

    • Lutz Weidhase sagt:

      Hallo Vollmark, wenn Sie die Antwort wirklich interessiert, einfach mal einen der alteingesessenen Stadtvertreter Malchows fragen. Herr Reeps von der CDU wäre z.B. eine gute Adresse, der antwortet immer gern und sachlich. ich bin nur oberflächlich informiert. Ursprünglich war wohl mal geplant, einen Spielplatz auf dem Gesamtareal zu errichten, was später verworfen wurde. Wie gesagt, besser mal die fragen, die sich damit auskennen, wenn Sie wirklich eine Antwort wollen.

  4. w sagt:

    Wer meinen Kommentar aufmerksam liest, dem wird schwer fallen, eine Anschuldigung gegen eine bestimmte Person zu finden. Falls es z.B. Herrn Putzar stört, sollte er sich dazu ausdrücken. Oder fasst er sich gerade an die eigene Nase, fragt sich, ob das alles gut durchdacht war, mit dem Grundstückding auffällig zu werden? Falls das noch ein dickes Ende nimmt: Der Vorredner Vollmark steht bereit. Er bringt die Tugenden für den Job schon mit.

    Etliche Jahre wurden Anfragen schmallippig oder nicht beantwortet, wenn jemand Kaufinteresse am Grundstück des ehemaligen Schulgartens und der Wetterwarte von Waren bekundete. Ob da gemauert wurde? Jetzt hört man, dass das alles einem Investor zugeschanzt werden soll. Wohlgemerkt: ..hört man, nix genaues weiß man nicht, doch Architekten sind bereits aktiv, 6 (!) riesige Betonwürfel für 12 Familien (auf den knapp 5000m²) zu entwerfen.
    Es wäre auch rechtens, ganz ohne Ausschreibung und Öffentlichkeit. Merke: Wo ein § ist, da ist auch ein Loch.

    Egal, ob man Neues aus Büttenwarder guckt oder Wir sind Müritzer liest, man kann unter Tränen lachen.

    • Lutz Weidhase sagt:

      Liebe(r) w,
      wenn Vollmark bereitsteht und die Tugenden mitbringt, warum hat er sich letztes Jahr nicht an der BM-Wahl beteiligt? Versteh ich nicht so richtig…

  5. w sagt:

    Herr Weidhase, ich warte doch nur auf seine Reinkarnation.