Mehr Platz für Autos auf der Petersdorfer Brücke
Das ist doch nach den kilometerlangen Staus am Wochenende mal eine gute Nachricht: Ab heute ist die Brücke über den Petersdorfer See auf der A 19 für Autos wieder zweispurig in Richtung Rostock befahrbar. Für den Schwerverkehr über 3,5 Tonnen bleibt die eingerichtete Sperrung aber weiterhin erhalten. Das teilte das Schweriner Verkehrsministerium mit.
Indes laufen die Bemühungen, die Schäden am betreffenden Teilbauwerk der Brücke über den Petersdorfer See zu beheben, weiter. Nach wie vor ist die Zielsetzung, den kompletten Verkehr während des Neubaus der Petersdorfer Brücke über das östliche Teilbauwerk zu lenken.
Die Brücke über den Petersdorfer See soll ab September aufgrund ihres schlechten Zustands durch einen Neubau ersetzt werden. Die Brücke besteht aus zwei Teilbauwerken. Die Bauplanung sieht vor, den gesamten Verkehr ab September über das östliche der beiden Teilbauwerke zu führen. Das westliche Brückenbauwerk soll zunächst abgerissen und neu gebaut werden.
Dann soll der gesamte Verkehr über die neue Teilbrücke geführt werden, während das östliche Bauwerk abgetragen und neu gebaut wird. Um diese Bauplanung umsetzen zu können, muss das östliche Bauwerk mit der Richtungsfahrbahn Rostock jedoch verstärkt werden.
Ohne diese Verstärkung wäre es nicht möglich, während der ersten Bauphase den kompletten Verkehr in beiden Richtungen über dieses Teilbauwerk zu führen. Die geplante Verstärkung sah das Anschweißen von Stahlplatten zur Verstärkung der Hauptträger vor.
Im Zuge der Schweißarbeiten wurde allerdings festgestellt, dass die Schweißnähte aufreißen. Bei weitergehender Überprüfung dieser Schweißnähte stellte man dahinterliegende oberflächennahe Risse im Stahlträger fest. Zusätzliche Materialproben und weitere Untersuchung ergaben, dass diese Risse sich durch Erschütterungen ins Innere des Stahlträgers fortsetzten können.
Da ein Lkw die Straße bis zu 40-tausend Mal stärker als ein Pkw belastet, musste der Schwerverkehr dringend von der Brücke genommen werden. Nur so konnte nach Auskunft des Ministeriums sichergestellt werden, dass die bislang oberflächennahen Risse sich nicht fortsetzen oder sich die angeschweißten Stahlplatten gänzlich ablösen.
Fachleute der Straßenbauverwaltung, des planenden Ingenieurbüros, der ausführenden Baufirma und Wissenschaftler der Hochschule Wismar sowie Schweißfachingenieure haben sich der Problematik angenommen und arbeiten weiter an einer Lösung der Frage, ob die Brücke nach einer Instandsetzung wieder Lkw-Verkehr aufnehmen kann. Aktuell kann diese noch nicht abschließend beantwortet werden.
Derzeit müssen Lkw die Autobahn an der Abfahrt Röbel verlassen. Die Umleitung führt über die B198, die B103 und die B192 zur Anschlussstelle Malchow. Lkw in Richtung Malchow bzw. Waren nutzen die Umleitungsstrecke B 198 / L 241 / L 24 / B 192 in Richtung Waren.