MV: Polizei warnt vor unseriösen Jobangeboten

11. März 2021

Die Polizei in Mecklenburg-Vorpommern warnt vor Jobangeboten als sogenannte „Warenagenten“: Ein einfacher Job ohne große Anforderungen und mit guter Bezahlung – alle, die aktuell auf Jobsuche sind, haben solche Anzeigen sicher bereits gesehen. Wer hier misstrauisch wird, liegt richtig: Diese Stellenanzeigen werden von Kriminellen geschaltet, um „Opfer“ zu finden, die für sie illegale Zwischenhändler-Geschäfte als „Warenagenten“ tätigen.

Nach einem ersten Kontakt, meist per Telefon, soll eine Bewerbung mit Lebenslauf abgegeben werden. Den vermeintlichen Job hat man danach sehr schnell und unkompliziert in der Tasche.

Die „Tätigkeit“ besteht dann darin, Pakete zu empfangen, „zu prüfen“ und umzupacken. Danach sollen die Pakete weitergesendet werden, häufig ins Ausland. Versandscheine mit den Empfängeradressen werden von den „Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern“ zur Verfügung gestellt und müssen nur ausgedruckt werden.

In den Paketen sind meist hochwertige Waren wie Smartphones, Tablets oder andere recht teure Gegenstände enthalten. Gezahlt werden die Waren nicht von den angeblichen Auftraggebern, sondern von anderen unwissenden Opfern, deren Daten durch Phishing oder anderen Datenklau an die kriminellen Auftraggeber gelangt sind. So werden zum Beispiel fremde PayPal-Konten für die Zahlung der Waren genutzt.
Nach der Bezahlung der Waren werden diese an die Adresse des „Warenagenten“ versendet. Der „Warenagent“ empfängt die Pakete, packt sie um und versendet sie weiter.

Es ist davon auszugehen, dass die Adressen, an die die Waren weiterversendet werden sollen, zu Personen gehören, die ebenfalls nichts mit dem Betrug zu tun haben. Die Pakete werden wohl, bevor Sie an die Empfängeradressen ausgeliefert werden, von den Kriminellen abgefangen. So gibt es keine Spuren, wer diese Betrüger sind. Auch die gesamte Kommunikation verläuft über gehackte Netzwerke und fremde IP-Adressen, sodass die Betrüger kaum nachverfolgt werden können.

„Falls Ihr gerade auf Jobsuche seid, raten wir Euch, nur seriöse Jobangebote anzunehmen, auch wenn die hohen Einkünfte verlockend scheinen. Stellt im Vorstellungsgespräch Fragen und werdet misstrauisch, wenn der Arbeitsablauf nicht erklärt oder begründet werden kann“, so die Polizei.

Zudem empfiehlt es sich, nach dem angeblichen Auftraggeber zu recherchieren. „Sucht die Webseite auf, ruft den im Impressum angegebenen Kontakt an und fragt nach ‚Eurer‘ Kontaktperson. Gibt es diese Person nicht, dann handelt es sich höchstwahrscheinlich um falsche Angaben.
Generell solltet Ihr nicht auf dubiose E-Mail-Angebote antworten, die Euch ungefragt zugesendet werden. Wenn Ihr erst im Verlauf Eurer Arbeit bemerkt, dass es sich womöglich um solch eine Warenagent-Tätigkeit handelt, wendet Euch an die Polizei unter 110“, lautet die Empfehlung der Beamten.


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