MVVG erhält hohe Förderung für die Digitalisierung

19. Januar 2024

Die Mecklenburg-Vorpommerschen Verkehrs­gesellschaft mbH (MVVG) – zuständig für den Busverkehr in der Region – will digitaler werden und dafür rund 860.500 Euro investieren. Vom Land gab’s jetzt einen Zuschuss in Höhe von 652.000 Euro. Mit den Fördermitteln soll der Aufbau digitaler Vertriebs- und Kontrollstrukturen unterstützt werden. Ziel ist, dass Kunden auf einer Mobilitätsplattform landesweiten Auskünfte abrufen und gleichzeitigen Tickets kaufen können. Erste Funktionen sollen in der bereits heute verfügbaren Fahrplan-App „MV fährt gut“ bereitgestellt werden.

„Die öffentlichen Verkehrsdienst­leistungen sollen attraktiver und passgenauer gestaltet sein. Das ist ein wichtiger Bestandteil der Mobilitätsoffensive des Landes“, sagte Verkehrsstaatssekretärin Ines Jesse bei der Übergabe der Fördermittel.

Mit der Einführung des Deutschlandtickets als digitales Ticket ergaben sich neue Rahmenbedingungen und ein erhöhter Handlungsdruck, die Digitalisierung im ÖPNV möglichst schnell voranzutreiben. Mit dem vom Verband Deutscher Verkehrs­unternehmen eingeführten Standard werden alle erforderlichen Voraussetzungen erfüllt, um landesweit elektronische Fahrtberechtigungen in einem einheitlichen digital standardisierten Format auszugeben und unternehmensüber­greifend kontrollieren zu können. Diesen Standard gilt es sukzessive landesweit bei allen ÖPNV-Verkehrsunternehmen des Landes zu implementieren.

„Ohne die Zuwendungen des Landes könnten viele Verkehrsunter­nehmen, auch die MVVG, die Vertriebs- und Kontrolltechnik nicht weiter digitalisieren. Wir hoffen, dass hierdurch ein Mehrwert nicht nur für das Unternehmen, sondern in erster Linie für unsere Kunden entsteht“, sagt der Geschäftsführer der MVVG, Torsten Grahn.

Landesweites Busnetz in der Planung

Gemeinsam mit den Landkreisen und den kreisfreien Städten hat das Land eine „Erklärung zur Verbesserung des öffentlichen Mobilitätsangebotes in Mecklenburg-Vorpom­mern“ gezeichnet. Das Land möchte mit den kommunalen Aufgabenträgern und den Verkehrsunter­nehmen das öffentliche Mobilitätsangebot in Mecklenburg-Vorpommern verbessern. Unter anderem sollen langfristig weitere Instrumente vom Land und den Kommunen umgesetzt werden, um den öffentlichen Personennahverkehr attraktiver zu gestalten. Dazu gehören unter anderem Überlegungen zur Einführung eines Landestarifverbundes sowie die Bündelung von Kompetenzen und Strukturen im Bereich der Digitalisierung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV). Einzelne Aspekte auf dem Weg zur Digitalisierung des ÖPNV im Land – wie die digitale Vertriebs- und Kontrollfähigkeit der Unternehmen im Zuge der Einführung des Deutschlandtickets – sind bereits in der Realisierung.

Ziel der Mobilitätsoffensive des Landes – begleitet von günstigen Ticketpreisen und der Einführung moderner, digitaler Tarif- und Vertriebsstrukturen – ist die Schaffung eines Landesmobilitätsnetzes mit flächendeckenden schnellen vertakteten Bahn- und Busangeboten und Rufbussen, die auch die kleinsten Dörfer des Landes erschließen. Dazu hat das Wirtschaftsministerium drei Handlungsfelder definiert, die sich in der Umsetzung befinden: Ausbau- und Leistungsstrategie für den Schienenpersonen­nahverkehr, Einführung eines landes­weiten Busnetzes (Regiobus MV) mit regelmäßigen Takt­verkehren sowie die Einführung eines landesweit einheitlichen Rufbussystems.

Die landesweite Fahrplanauskunft ist unter fahrplanauskunft-mv.de zu finden. Eine App-Variante kann für iOS und Android heruntergeladen werden.


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