Nach tödlichem Beißvorfall in Waren: PETA fordert Einführung eines Hundeführerscheins in Mecklenburg-Vorpommern
Waren/Stuttgart. Nach dem tödlichen Beißvorfall am vergangenen Wochenende in Waren fordert die Tierrechtsorganisation PETA die Einführung eines Hundeführerscheins in Mecklenburg-Vorpommern. Ein solcher Nachweis könne sicherstellen, dass Hundehalter sachkundig mit ihrem Tier umgehen und die Signale ihres Vierbeiners richtig deuten. Eine funktionierende Kommunikation zwischen Hund und Halter sei unerlässlich, um Beißvorfälle zu verhindern.
Wie berichtet, war am Sonntagabend eine 18-jährige Warenerin mit ihrem kleinen Hund Am Rothegrund in Warenshof unterwegs und wurde von zwei frei laufenden Jagdhunden angegriffen. Einer der Hunde biss der jungen Frau in die Wade, der andere stürzte sich auf ihren kleinenVierbeiner. Der Halter der Jagdhunde trennte die Tiere, als er die Hilferufe der Frau bemerkte. Die 18-Jährige musste in die Notaufnahme – ihr Hund überlebte den Angriff trotz Notoperation nicht. Die Polizei und das Ordnungsamt ermitteln.
Angesichts dieses Vorfalls fordert PETA die Einführung eines sogenannten Hundeführerscheins in Mecklenburg-Vorpommern. „Dieser Fall macht deutlich, dass offenbar viele Halter ihre Hunde nicht einschätzen können und die wahre Ursache für Beißattacken daher bei ihnen zu suchen ist – nicht beim Hund. Ein Tier bezahlte die Verantwortungslosigkeit des Hundehalters mit dem Leben“, so Dörte Röhl, Tierärztin und Fachreferentin bei PETA. „Jeder Hund, der falsch gehalten und behandelt wird, kann zu einer Gefahr für den Menschen werden – unabhängig davon, ob er einer ‚Rasse‘ angehört oder ein Mischling ist.“
Der Hundeführerschein sieht vor, dass künftige Halter bereits vor der Aufnahme eines Hundes einen Theoriekurs absolvieren, um das notwendige Fachwissen über eine tiergerechte Haltung und Aspekte wie Kommunikation und Bedürfnisse von Hunden erwerben. Auf den theoretischen Kurs folgt ein gemeinsames obligatorisches Praxisseminar für Hund und Halter in einer Hundeschule.
In der Schweiz sind Hundehalter bereits seit 2008 zu einem Sachkundenachweis verpflichtet. Ebenso in Lichtenstein, wo die Zahl der Hundeangriffe auf Menschen seither deutlich zurückgegangen ist.
Als erstes deutsches Bundesland hat Niedersachsen eine entsprechende Regelung beschlossen – der allgemeine Hundeführerschein ist in diesem Bundesland seit Juli 2013 verpflichtend. Wer in Berlin ab dem 1. Januar 2017 einen Hund neu aufnimmt, wird aufgefordert, sich die notwendige Sachkunde anzueignen.
Die Einführung eines Hundeführerscheins hat einen weiteren Vorteil: Sie kann Menschen, die sich noch nicht ausführlich mit dem Thema Hundehaltung auseinandergesetzt haben, von einem eventuellen Impulskauf abhalten. Jedes Jahr landen laut PETA nämlich 80 000 Hunde in deutschen Tierheimen – darunter sehr viele Tiere, die unüberlegt „angeschafft“ wurden.
Solche Vorfälle ,werden auch mit Hundefuererschein passieren weil dieser ein unabsichtlicher Unfall war . Die beiden Hunde, wurden ja nicht absichtlich auf Mensch und Hund gehetzt . Und es soll auch nur einer von beiden gebissen haben leider eine unglückliche Geschichte .
Hunde sind in der Öffentlichkeit grundsätzlich an der Leine zu führen. Und solange diejenigen, die sich nicht daran halten
bzw. nicht halten wollen entsprechend bestraft werden passiert gar nichts.