Neuerungen bei schriftlichen Prüfungen zum Mathematik-Abitur

3. Februar 2024

Nach den nicht zufriedenstellenden Ergebnissen beim schriftlichen Mathematik-Abitur in den vergangenen Jahren ändert Mecklenburg-Vorpommern in diesem Jahr die Aufgabenstellungen und -formate. Im kommenden Schuljahr soll es in der gymnasialen Oberstufe darüber hinaus im Grundkurs mehr Mathematik-Unterricht geben, um das mathematische Denken der Schüler zu fördern. Bildungsministerin Simone Oldenburg hat heute über die Neuerungen beim Mathematik-Abitur informiert. 

„Schüler sollen in den Abiturprüfungen Aufgaben erhalten, die dem Anforderungsniveau des Unterrichts entsprechen. Das Niveau der Prüfungsaufgaben darf nicht darüber hinausgehen. Außerdem dürfen die Aufgaben nicht zu textlastig sein. Schüler müssen zügig den Kern der Aufgabe erkennen, um sie in der vorgeschriebenen Zeit lösen zu können“, erläuterte Bildungsministerin Simone Oldenburg. „Die Arbeitsgruppe aus Mathematik-Lehrkräften, die wir gebildet haben, hat die bisherigen Prüfungsaufgaben analysiert und Verbesserungsbedarf ausgemacht. Die Hinweise der Experten haben wir dankbar aufgenommen und setzen sie bei den diesjährigen Abiturprüfungen um. Diese Expertengruppe wird uns auch in den kommenden Jahren unterstützten“, sagte Oldenburg.   

Beim Abitur gibt es im Fach Mathematik eine schriftliche Prüfung für den Grundkurs und eine schriftliche Prüfung für den Leistungskurs. Die Struktur der schriftlichen Abiturprüfungen 2024 ändert sich gegenüber den Vorjahren wie folgt:  

  • Die Anzahl der Wahlaufgaben in den hilfsmittelfreien Teilen A (Analysis, Geometrie, Stochastik) wird erhöht. 
  • In beiden Kursen wird es zusätzlich im Prüfungsteil B (Analysis, Geometrie) eine Wahlmöglichkeit geben. 
  • Im Leistungskurs wird die Arbeitszeit erhöht, der Umfang bleibt gleich. 
  • Im Grundkurs erfolgt eine Neustrukturierung der Aufgaben, die Arbeitszeit bleibt gleich.  

Darüber hinaus erweitert das Land ab dem Schuljahr 2024/2025 den Mathematik-Unterricht in der gymnasialen Oberstufe. Im Grundkurs in der Jahrgangsstufe 11 wird das Fach Mathematik mit vier Stunden pro Woche unterrichtet. Die Erhöhung der Stundenzahl von drei auf vier Stunden bietet den Schülern die Möglichkeit, ihre mathematischen Fähigkeiten weiter zu entwickeln und zu festigen. Diese Entscheidung basiert ebenfalls auf den Erkenntnissen aus der Evaluierung der Ergebnisse der Abiturprüfungen im Fach Mathematik. 

Musteraufgaben abrufbar

Mit dieser Maßnahme setzt Mecklenburg-Vorpommern die Regelungen der „Vereinbarung zur Gestaltung der gymnasialen Oberstufe und der Abiturprüfung“ der Kultusministerkonferenz vom 16. März 2023 um. Dort ist festgelegt, dass die Fächer Deutsch, Mathematik und die Fremdsprachen auf grundlegendem Anforderungsniveau drei- oder vierstündig unterrichtet werden können.  

Schüler können sich mit Musterprüfungen gezielt auf das diesjährige Mathematik-Abitur vorbereiten. Die Musterprüfungsaufgaben sind auf dem Bildungsserver MV abrufbar. Ab dem kommenden Schuljahr gibt es Musterprüfungsaufgaben für die Mittlere Reife sowie für alle relevanten Abitur-Prüfungsfächer.  

Mathematik gilt nicht nur in Mecklenburg-Vorpommern seit vielen Jahren als Fach, zu dem eine nicht unbeträchtliche Zahl an Schülern nicht leicht Zugang findet. Die Ständige Wissenschaftliche Kommission der Kultusministerkonferenz präferiert in ihrem Gutachten angesichts der Ergebnisse des IQB-Bildungstrends für den Unterricht in der Grundschule ausdrücklich die Konzentration auf basale sprachliche und mathematische Kompetenzen. Ab dem Schuljahr 2024/2025 erhöht das Land deshalb die Wochenstunden in den Fächern Deutsch und Mathematik in der Grundschule, um die basalen Kompetenzen von Beginn an zu stärken. „Wir intensivieren damit unsere Anstrengungen, da erwiesener Maßen bereits im Kindergartenalter mathematische Defizite festgestellt werden können. Ziel ist es, allen Schülern den Zugang zu Mathematik zu erleichtern“, so die Ministerin.


Eine Antwort zu “Neuerungen bei schriftlichen Prüfungen zum Mathematik-Abitur”

  1. „Probleme können niemals auf der Ebene gelöst werden, auf der sie entstanden sind.“

    @Simone Oldenburg Auch mit dieser Maßnahme wird kein einziger, nicht mal klitzekleiner Beitrag zur Lösung der Bildungsmisere geleistet. Wenn Sie einen solchen leisten wollen würden, dann könnten Sie folgende Schritte überlegen: 1. Übertragen Sie Geld, Macht und Verantwortung an die Schulen. 2. Bitten Sie die Schulen, Ihnen ihren persönlichen Lösungsvorschlag mit konkreten Maßnahmen zur Umsetzung auf einem maximal 2 seitiges Dokument ( 2 Pager) zu präsentieren. 3. Lassen Sie die Schulen in Ruhe ihren Job machen (halten Sie sich aus dem Prozess raus 💪).

    Soziale Systeme mit vielen jungen Menschen darin sind extrem intelligent, sogar und auch in Mathe.