Oldenburg: Mathematik-Abitur wird nicht abgeschafft

12. Juni 2023

In Mecklenburg-Vorpommern berät eine Lenkungsgruppe, die sich aus Schulpraktikern zusammensetzt, seit mehr als einem Jahr über die Weiterentwicklung der Abiturprüfungsverordnung. Anlass ist ein Beschluss der Kultusministerkonferenz (KMK), die Rahmenbedingungen für die gymnasiale Oberstufe der Länder anzugleichen und damit die Vergleichbarkeit des Abiturs in Deutschland weiter zu erhöhen. Die Experten beraten dabei auch über die Frage, ob Mathematik in Mecklenburg-Vorpommern weiterhin verpflichtendes Prüfungsfach im Abitur sein soll.

„Die Abiturnote setzt sich auf der Grundlage der entsprechenden KMK-Vereinbarung zu zwei Dritteln aus den Leistungen im Unterricht der Qualifikationsphase und zu einem Drittel aus den Prüfungsergebnissen zusammen. Mathematik gehört zu den Fächern, die in der Qualifikationsphase der gymnasialen Oberstufe als Grundkurs oder als Leistungskurs zu belegen sind. In Mecklenburg-Vorpommern ist darüber hinaus eine Abiturprüfung im Fach Mathematik verbindlich“, erklärte Bildungsministerin Simone Oldenburg. 

„In elf Ländern ist eine verpflichtende Prüfung im Grundkurs Mathematik nicht vorgesehen. In diesen Ländern müssen die Schüler ihre Ergebnisse aus der Qualifikationsphase im Fach Mathematik zwar in das Gesamtergebnis über alle Fächer einbringen, sie müssen aber nicht verbindlich geprüft werden. Das heißt, dass hier die Prüfungsergebnisse des Abiturs in Deutschland nicht vergleichbar sind, weil es unterschiedliche Voraussetzungen gibt“, so Oldenburg. 

Die Lenkungsgruppe berät derzeit ergebnissoffen das weitere Verfahren mit dem Grundkurs im Fach Mathematik. Welchen Weg Mecklenburg-Vorpommern künftig geht und welche Änderungen noch notwendig sind, wird in diesem breitem Diskussions- und Anhörungsprozess von den Praktikern diskutiert und anschließend entschieden. Dazu gehört auch, welche Veränderungen in der Anwahl von Prüfungsfächern oder der Prüfungspflicht von Fächern notwendig sind, um die Vergleichbarkeit des Abiturs bundesweit zu verbessern und damit eine Benachteiligung der Schüler in Mecklenburg-Vorpommern zu vermeiden.


5 Antworten zu “Oldenburg: Mathematik-Abitur wird nicht abgeschafft”

  1. Christiane Veltens sagt:

    Unglaublich. 🙈 Da beweist sich das Schulsystem schon seit Jahren, dass es nicht in der Lage ist, die jungen Menschen auf die Abiprüfung sei es im Grund- oder Leistungskurs vorzubereiten. Aber Festgehalten wird trotzdem. Ihr beweist doch eigentlich die ganze Zeit nur das ihr als Erwachsene die Verlierer seid und an den Mädchen und Jungen versagt. Peinlich.

  2. Stefan sagt:

    Vielleicht werden aber auch einfach seit Jahren Kinder auf das Gymnasium getrieben, welche mit einer mittleren Reife weit besser bedient wären…?
    Aber natürlich muss das eigene Kind Abitur haben und studieren gehen – eine Ausbildung, vielleicht sogar in einem Handwerk, kommt nicht in Frage – was sollen denn die Nachbarn sagen.

    Allein die Idee Mathematik als Pflicht zu streichen ist schon lächerlich. Dann können wir den Kindern den Abschluss auch einfach schenken und später im Berufsleben das Beste hoffen.

  3. AA sagt:

    @Stefan….genau so ist es….

  4. Minna sagt:

    Ich schließe mich dieser Meinung an.

  5. Philipp sagt:

    Ach, unter der alten Prüfungsordnung, unter der ich 2007 mein Abitur machte, war eine Prüfung in Mathe auch keine Pflicht, und ich fand das eigentlich super so. Ich wüsste nicht, was es an meiner sogenannten „Intelligenz“ ändern sollte, wenn ich am Ende der Qualifikationsphase 4 Stunden gesessen und eine Prüfung geschrieben hätte.