Pietätlos: Jüdischer Friedhof in erbärmlichem Zustand

20. Mai 2015

Das ist ein Schande für die Stadt Waren: Da arbeiten Warener Gymnasiasten viele Monate an einem Projekt, um die Geschichte jüdischer Familien an der Müritz aufzuarbeiten. Ein Projekt, das bislang einzigartig ist.
Und da präsentieren die Warener Schüler die Ergebnisse ihrer tollen Arbeit vor heimischen Politikern und laden Angehörige ehemaliger jüdischer Bewohner nach Waren ein. Die nehmen die Einladung auch gerne an und reisen sogar aus den USA oder aus Tel Aviv an und wollen natürlich auch den Jüdischen Friedhof in Waren besuchen.
Und dann das. Sie kommen auf ein Grundstück, das ungepflegter nicht sein kann und sich in erbärmlichem Zustand präsentiert: Die gepflasterten Wege sind ob des Unkrauts kaum zu erkennen, auf den Rasenflächen des rund 1400 Quadratmeter großen Areals, auf denen das Gras fast einen halben Meter hoch steht, wehen die Pusteblumen im Wind, der Zustand des Gedenksteins spottet jeder Beschreibung.
Der Jüdische Friedhof in Waren, der zu Nazi-Zeiten geschändet wurde, scheint in der Müritzstadt vollkommen in Vergessenheit geraten zu sein.
Und auch wenn die Angehörigen der jüdischen Familien, die zu Nazi-Zeiten aus Waren flüchten mussten, kein Wort über diesen pietätlosen Zustand verloren haben: Nachdem wir diesen Jüdischen Friedhof gesehen haben schämen wir uns für die Stadt Waren.

Foto unten: Nur ein kleiner Auszug von dem, was die Angehörigen der jüdischen Familien gestern auf dem Jüdischen Friedhof in Waren sehen mussten: Von Unkraut übersäte gepflasterte Wege und ein Gedenkschein in erbärmlichem Zustand.

Gedenk


5 Antworten zu “Pietätlos: Jüdischer Friedhof in erbärmlichem Zustand”

  1. Titanico sagt:

    Wenn man so etwas zeigen möchte und Gäste einlädt,dann sollte man doch soviel Wissen haben das man vorher sich das ganze nochmal anschaut,in welchem Zustand sich dieser Gedenkstein befindet.

  2. Charly sagt:

    Eine Schande für Waren. Ich schäme mich für diese Stadt!
    Charly

  3. Onos sagt:

    Ja, ja hinterher ist man immer schlauer!
    Aber da müssen sich die Organisatoren für die Begehung zum
    Jüdischen Friedhof mal an die Nase fassen.
    Wenn wir unsere Region vorzeigen wollen, muss noch viel passieren!
    Private Initiativen sollten mehr gewürdigt werden.
    Ich erlebe aber immer wieder, das Aktionen von vielen belächelt werden.
    Die Leute werden leider immer egoistischer. Schade.
    Zu DDR-Zeiten gab es mal den „Subbotnik“, will heute ja keiner mehr hören.
    Ich weiß! Aber Initiativen für eine schönere Stadt usw. würden uns helfen
    und kosten fast nichts.

  4. k.frind sagt:

    Die Organisatoren also in diesem Fall die Schüler müssen sich nicht an die Nase fassen.Sie leisten bald mehr wie ein Erwachsener.Fahrschüler stehen zwischen 5 bis 6 uhr früh auf,sind erst 16 bis 17 uhr zu Hause.Gerade auf einem Gymnasium können Hausaufgaben bis in die Nacht hinein dauern.So ein freiwilliges Projekt bedeutet auch zusätzliche Ausarbeitung zu Hause. WAREN ist ein Urlaubsort wo es vorkommen kann das auch viele Touristen ,,unangemeldet“ durchspatzieren. Somit ist es doch ganz selbstverständlich das gewisse Sachen wie zb.der Friedhof wenigstends etwas in Ordnung ist.Worauf solln die Schüler den das nächste mal achten wenn sie Gäste einladen? Solln sie nachschauen ob die öffendlichen Toiletten sauber sind??? Wenn nicht,schruppen die Kids demnächst die Chlohs?? Der jenige der sich die Gelder für die Reinigung einsackt,hat auch dem entsprechend die Leistung dafür zu erbringen.Und das sind in diesem Fall nicht die Schüler! Das kann man auch nicht mit DDR vergleichen.Heut zu Tage gibt es Gelder dafür.Als Urlaubsort wo viele Gäste sind sollte es selbstverständlich sein das Gedenckstätten usw wenigstends etwas nach was aussehen. Und DDR Zeiten wo man als Schüler beim Subotnik ,,Kartoffelkäfer für den Frieden“ sammeln muste sind zum Glück mal vorbei.

  5. k.frind sagt:

    Das mit dem Kartoffelkäfern war übrigends kein Witz,es wurde als Schulnachmittag Subotnik genannt.