Pilotstudie zum Einfluss von Corona auf die Nierenfunktion

25. September 2021

Die Universitätsmedizin Greifswald will den Einfluss von Corona-Infektionen auf die Nierenfunktion untersuchen. „Hierfür soll eine Pilotstudie durchgeführt werden. Da aktuell über Kurz- und Langzeitschäden an den Nieren von COVID-19-Patienten fast nichts bekannt ist, besteht ein großer Handlungsbedarf, um die optimale Behandlung und Nachsorge der Betroffenen gewährleisten zu können“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe. Er hat gestern an die Nierenexpertin Prof. Dr. Nicole Endlich von der Universitätsmedizin Greifswald einen Zuwendungsbescheid in Höhe von 500.000 Euro zur Durchführung der Studie übergeben.

Die an der Universitätsmedizin Greifswald durchgeführte SHIP-Studie (Study of Health in Pomerania) belegt, dass 17 Prozent der Menschen in Mecklenburg-Vorpommern an chronischen Nierenerkrankungen leiden. Damit liegen die Erkrankungszahlen in Mecklenburg-Vorpommern deutlich über denen von Deutschland, die ungefähr 10 Prozent betragen. „Ursachen hierfür sind vor allem Bluthochdruck, Diabetes mellitus oder genetische Faktoren. Ebenso spielen auch starkes Übergewicht und die Einnahme von Medikamenten bei der Krankheitsentstehung eine entscheidende Rolle. Aktuell kommt noch eine weitere Ursache dazu. So geben Beobachtungen von Nierenwissenschaftlerinnen und Nierenwissenschaftlern Anlass zur Sorge, dass das Sars-CoV-2-Virus zu schweren Schäden an den Nieren bis hin zum Organversagen führt. Die Ursachen hierfür sind bisher noch unbekannt, ebenso wie unklar ist, welche Patientinnen und Patienten besonders gefährdet sind. Die Studie soll darüber Aufschluss geben“, so Glawe weiter.

Organschäden vorbeugen

Die Pilotstudie „Personalisierte Nephrologie unter COVID-19 (PeNe_C19)“ soll durch den Einsatz von modernen molekularbiologischen und mikroskopischen Analyseverfahren und der Erstellung einer Biodatenbank einen maßgeblichen Beitrag zur Nierenkunde leisten. Aktuell sind therapeutische Möglichkeiten und heilende Medikamente nicht verfügbar. „Es ist daher notwendig, über exakte Diagnosen mit modernsten Analysetechniken mehr Wissen zu generieren, um zukünftigen Organschäden vorzubeugen oder sie heilen zu können. Dieses exakte Wissen um die Schädigungen des Organs ist ferner die Grundvoraussetzung, um eine optimale und individuelle Therapie eines jeden Nierenkranken zu ermöglichen“, machte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschafts- und Gesundheitsminister Harry Glawe abschließend deutlich.


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