Planer legen abgespeckte Steinmolen-Variante vor

21. Februar 2023

Trotz düsterer Förderaussichten hält Warens Stadtverwaltung am nun schon seit zehn Jahren geplanten Ausbau der Steinmole fest und legt jetzt eine von den Planern vorgelegte abgespeckte Variante vor. Darüber sollen sich heute Abend erstmals die Mitglieder des Stadtentwicklungausschusses verständigen. Den neuen Planungen zufolge soll der Ausbau jetzt 9,5 Millionen statt der zuletzt fast 12 Millionen Euro kosten. Allerdings gibt das Land nunmehr nicht wie in den vergangenen Jahren angekündigt bis zu 90 Prozent Förderung hinzu, sondern im Höchstfall fünf Millionen Euro.

Nachdem sich die Stadt jahrelang mit steigenden Kosten und Planungsproblemen herumgeschlagen hat, gab es vor einigen Woche eine ganz bittere Information für Bürgermeister Norbert Möller: Die bislang vom Land zugesagte 80- bis 90-prozentige Förderung wird es nicht geben.

Vor rund zehn Jahren stand der Ausbau der Steinmole das erste Mal auf dem Programm, damals noch gemeinsam mit der Hafenerweiterung. Doch als der Hafen schließlich teurer und teurer wurde, ließ man die Steinmole zunächst unangetastet. Damals sollte der Ausbau der Steinmole 2,65 Millionen Euro kosten, eine erneute Berechnung – auch unter Berücksichtigung der Erfahrungen bei den Hafenarbeiten – ergab im November 2016 eine Summe von 4,9 Millionen Euro. Später ging man von 6,9 Millionen Euro aus, dann von mindestens 8,4 Millionen Euro und bis vor kurzem von 9,3 Millionen Euro. Zuletzt war dann von etwa 12 Millionen Euro die Rede.

Zwischenzeitlich hatte die Stadt bereits ein Planungsbüro beauftragt, doch das legte eine Planung für eine 14-Millionen-Euro-Variante vor. Zu viel für die Stadt Waren, auch Nachbesserungen brachten kein Ergebnis, das die Verwaltung zufrieden stellte, so dass der Vertrag mit den Planern schließlich auf Beschluss der Stadtvertreter gekündigt und neu ausgeschrieben wurde.

Ziel des geplanten Ausbaus: Die Fahrgastschiffe sollen zum größten Teil aus dem Hafen verschwinden und bekommen an der Steinmole sieben Plätze mit modernen Ver- und Entsorgungseinrichtungen.

Fest steht, dass an der Steinmole auf jeden Fall etwas gemacht werden muss. Sie ist in die Jahre gekommen, es gibt Schäden. Aber eine reine Sanierung möchte die Stadt nicht. Jetzt also der Vorschlag einer abgespeckten Variante. Kosten sollen unter anderem durch folgende Maßnahmen eingespart werden: Verzicht auf Freianlagengestaltung, Verringerung der Molenbreite, weniger Dalben und Poller, kein Neubau der Brücke, keine Sicherung der Bootsschuppen, geringere Ausbaggerung der Fahrrinne, Anpassung des Beleuchtungskonzeptes.

Ob die Stadtvertreter da mitgehen und ob es dann tatsächlich fünf Millionen Euro Fördermittel gibt, wird sich zeigen.


4 Antworten zu “Planer legen abgespeckte Steinmolen-Variante vor”

  1. Möwe sagt:

    Ohne die Europa im Stadthafen geht das Flair flöten. Mehreinnahmen durch mehr Liegeplätze ist das einzige Argument um soo viel Geld auszugeben, Die Schulsanierungen haben wohl mehr Priorität.

  2. Warener Oldie sagt:

    Das hoffe ich doch wohl, das die Schulsanierung erste Priorität genießt.

  3. Adernalinius sagt:

    Solange dieses Projekt Befürworter findet, geht es manchen zu gut hier und kriegen manche trotzdem den Rand nicht voll. wenn die Müritz, anscheinend rechtsfreier Raum, weinen könnte.

  4. lutra sagt:

    Gestern im Stadtentwicklungsausschuss:
    Gegen den Ausbau der Steinmole stimmten nach Intervention der AfD insgesamt 3 Ausschussmitglieder (AfD und FDP). Alle anderen stimmten dafür, obwohl im Haushalt allein nur für dieses Projekt ein siebenstelliger Betrag fehlt.