Problem gelöst: Brücken-Stahlbolzen in Demmin ist weg

Nachdem ein festsitzender Bolzen an der Hubbrücke in Demmin Arbeiter verzweifeln ließ haben es Detlef Roschig und seine Männer jetzt geschafft: Der Edelstahlbolzen in der Kahlden-Hubbrücke in Demmin ist gelöst. Das schafft man natürlich nicht mit Spucke: Die Arbeiter der Firma Dr. Roschig Hydraulik GmbH aus Roggentin bei Rostock haben den widerspenstigen 120 Millimeter starken Bolzen aufgebohrt und den dann buchsenartigen Bolzen mit hydraulischem Werkzeug und hohem Druck rausgepresst aus der Hubstange. „Das war letzte Woche“, erzählt der Firmenchef. Damit hat er schon mehr geschafft als die Vorgängerfirma, die die Hubteile der Demminer Peenebrücke im November 2022 sanieren wollte. Diese hatte nach einigen Tagen aufgeben müssen (WsM berichtete).

Für Werkstofftechniker Roschig ist auch klar, woran das lag. „Die Zugstangen mit ihrer Buchsen, die beiden Stahlbolzen und die Ösen sind unterschiedliche Materialien, die sich bei Kälte unterschiedlich zusammenziehen und bei Hitze unterschiedlich ausdehnen“, sagte Roschig. So sei es zu erklären, dass die anderen Arbeiter den hafenseitigen Bolzen im Herbst 2022 nicht freibekommen haben. Schließlich musste das Metallteil bis auf ein Hundertstel dort hineinpassen. 

Insgesamt 390 000 Euro sind laut Straßenbauamt Neustrelitz für die Zugstangen-Erneuerung geplant. Roschig ist optimistisch, dass die geplante Zeit bis Ende März zu schaffen ist. Derzeit bereiten seine Leute den Einbau des neuen Stahlbolzens und die farbliche Erneuerung der Zugstange vor. Danach soll das Ganze auf der anderen Fahrbahnseite noch einmal erfolgen.

Für die Autofahrer heißt das, die Bundesstraße von Dargun nach Demmin kann vorerst weiterhin mit halbseitiger Sperrung und Ampel passiert werden. Die Ampelphasen sind aber so geschaltet, dass keine langen Staus entstehen. Roschig und seine Männer, die unter einem extra angefertigten Baugerüst arbeiten, sehen schon gespannt auf diesen Donnerstag: Dann soll der erste neue Stahlbolzen mikromillimetergenau auf der Hafenseite eingepasst werden. „Ich hoffe, das klappt reibungslos“, sagte der Geschäftsführer. 

Vorher will er die Schweisssnähte an den anderen Bauteilen dieses Lagers aber nochmal mit Ultraschall überprüfen lassen. Denn so starkem seitlichen Druck, wie bei der nötigen Hydraulikpressung, waren die Schweissnähte bisher nicht ausgesetzt.