Prozess: 18-Jähriger schoss mit Harpune auf Bruder von Nebenbuhler

5. September 2015

Auch an der Seenplatte geschehen manchmal Verbrechen wie bei Krimiautor Edgar Wallace. So soll in Stavenhagen im Streit um eine Freundin ein junger Mann einen anderen Mann mit einer Harpune lebensgefährlich verletzt haben. Dabei handelte es sich aber nicht um den vermeintlichen Nebenbuhler, sondern dessen 25 Jahre alten Bruder.

Der Geschädigte aus Demmin war aus dem Auto gestiegen, in dem er seinen Verwandten zu dem Treff begleitet hatte. Der Fall passierte im April, die genauen Umstände werden derzeit am Landgericht Neubrandenburg geklärt. Nach Auskunft eines Sprechers soll in der kommenden Woche, am 7. September, ein Urteil wegen versuchten Totschlags fallen.

„Der Geschädigte hat unheimlich viel Glück gehabt“, erklärt Gerichtssprecher Carl Christian Deutsch. Der 75 Zentimeter lange Harpunenpfeil war tief in den Hals des 25-Jährigen eingedrungen. Da die Spitze auch noch über einen Widerhaken verfügte, war es sehr kompliziert, alles wieder herauszuoperieren. „Das ist aber gelungen, mein Mandant hat keine größeren Folgeschäden bis auf ein Trauma und ein Taubheitsgefühl zurückbehalten“, erzählt seine Nebenklageanwältin Frauke Nickelsen.

Der Angeklagte – ein ehemaliger Förderschüler aus der Region – hat vor Gericht eingeräumt, mit der Harpune geschossen zu haben. Er war angetrunken und habe sich selbst bedroht gefühlt. Nach der Tat hatte sich der junge Mann erst versteckt, war dann aber herausgekommen und sitzt seither in U-Haft.

Bei der Auseinandersetzung ging es um ein 15-jähriges Mädchen. Der Schütze hatte ein Auge auf die Jugendliche geworfen. Sie soll sich aber nach der Tat sofort von ihm distanziert haben.

Foto: Die Tatwaffe und der Pfeil, der im Hals des Opfers steckte.

Harpune

 


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