Prozess um Einbruch: Urteil am 15. Oktober erwartet

20. September 2018

Am 1. März wurde ein Einbrecher in Neubrandenburg erschossen, am 15. Oktober soll nun das Urteil gegen seine Komplizen fallen. Das teilte das Landgericht Neubrandenburg mit. Zuvor muss aber noch ein Polizist vor Gericht aussagen, dessen Identität eigentlich geheimbleiben sollte – der Beamte, der mit Pfefferspray attackiert wurde und dann schoss. Er traf den 27-jährigen Einbrecher so in den Oberkörper, dass Ärzte ihn nicht mehr retten konnten.
Damit der Polizist dennoch nicht erkannt wird, soll er in einem Extra-Raum sitzen und von einer Leinwand verdeckt befragt werden. Das Bild soll zugleich in den Verhandlungsraum übertragen werden, wie es schon einmal bei einem Rockerprozess mit einem geheimen Informanten geschah.

Die beiden Angeklagten – zwei Männer, die aus der Türkei kommen und sich als Kurden bezeichnen – hatten bereits zugegeben, dass sie den Einbruch in der Nacht zum 1. März verübt hatten. (WsM berichtete)

Nun wurden aber weitere Details bekannt. So hatte der 40-jährige Angeklagte selbst ein Döner-Lokal in der Neubrandenburger Oststadt, aber wohl Schulden. Nachdem er von einem Bekannten gehört hatte, dass in dem späteren Einbruchsort – einem Döner-Lokal wenige Meter weiter in der Oststadt – etwa 100 000 Euro und viel Schmuck im Keller liegen sollen, rief er einen „Neffen“ in Berlin an.

Dieser war der später Getötete. Der „Neffe“ kam sofort mit einem Freund, beide 27 Jahre alt, aus Berlin. Auch ein Brecheisen hatte man im Auto dabei.

Das Trio erbeutete in der Nacht aber „nur“ rund 35 000 Euro und Schmuck, die in einem Glücksspielautomaten waren. Weil eine Anwohnerin etwas bemerkte, überraschte die Polizei die Männer. Dann kam es zu dem Schuss. Den Angeklagten wird schwerer räuberischer Diebstahl mit Waffen vorgeworfen. Ihnen drohen mehrere Jahre Freiheitsstrafe.


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