Radfahrer bewerten Waren besser – Noch Luft nach oben

25. April 2023

Auf dem Weg nach oben? Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub, kurz ADFC, hatte zum 10. Mal aufgerufen, das Fahrradklima in deutschen Städten einzuschätzen, mehr als 245 000 Menschen beteiligten sich an der Umfrage. Und auch die Fahrradfreundlichkeit von Waren wurde erneut eingeschätzt. Die Müritzstadt hat gar nicht mal so schlecht abgeschnitten und landet mit einer „Zensur“ von 3,4 (Vorjahr 3,52) auf Platz 26 (Vorjahr 53) von insgesamt 447 bewerteten Städten, deren Einwohnerzahl zwischen 20 000 und 50 000 liegt. Für Mecklenburg-Vorpommern bedeutet das in der Kategorie sogar Rang 1.
Ein kleiner Sprung nach vorne, aber natürlich gibt’s noch Luft nach oben. Um noch fahrradfreundlicher zu werden, gibt’s derzeit einige Maßnahmen. Unter anderem ist ein neuer Radweg von Falkenhagen nach Jägerhof geplant. Auch am „Stadtradeln“ beteiligt sich Waren in diesem Jahr.

Die Ergebnisse des ADFC-Fahrradklima-Test zeigen: Wo viel für das Fahrrad getan wird, wird auch das Fahrradklima besser. Die Förderung von Radverkehrsmaßnahmen wird wahrgenommen und honoriert. Finden Radfahrer breite Radwege, gute Angebote an Mieträdern und genug sichere Abstellmöglichkeiten vor, sind sie zufriedener und bewerten ihre Kommunen auch besser. Der ADFC-Fahrradklima-Test 2022 zeigt aber auch: Es gibt Luft nach oben. Insgesamt bewerten die Teilnehmenden das Radfahrklima in Deutschland als noch unbefriedigend mit der Note 3,96. Vielerorts entspricht die Infrastruktur noch nicht den Wünschen und Erwartungen der Radfahrenden. So finden 80 Prozent die Radwege zu schmal, 72 Prozent sind mit den Falschpark-Kontrollen auf Radwegen unzufrieden und 70 Prozent der Befragten fühlen sich beim Radfahren nicht sicher.  „Kommunen sind viel zu zögerlich“.

Negativ: Konflikte mit Fußgängern

Als positiv bewerteten die 62 Teilnehmer, die Waren bei der ADFC-Umfrage eingeschätzt haben, die Möglichkeiten, sich Räder auszuleihen, die Reinigung der Radwege und die Fahrradmitnahme im Öffentlichen Personennahverkehr. Als negativ wurden die Anzahl der vorhandenen Abstellmöglichkeiten, häufige Konflikte mit Fußgängern und die Fahrradförderung in letzter Zeit bewertet.

Ob in Großstädten oder auf dem Land: Immer mehr Menschen setzen im Alltag aufs Fahrrad. Mehr Radler brauchen aber auch mehr Platz, zumal auch immer mehr Lastenräder unterwegs sind. Breite­­ Radwege werden deshalb immer wichtiger – das sorgt für mehr Sicherheit und mehr Komfort beim Fahren. Die Radwege in ihrer Kommune finden vier von fünf Befragten oft zu schmal (Note 4,7). Auch die Führung von Radwegen an Baustellen (4,7) und die Kontrollen von Falschparkern auf Radwegen (4,7) bekommen schlechte Gesamtnoten. Negative Bewertungen gab es wie in den letzten Jahren auch für das Sicherheitsgefühl im Straßenverkehr (Note 4,3).

Die höchsten Zufriedenheitswerte gab es beim ADFC-Fahrradklima-Test 2022 für die schnelle Erreichbarkeit von Stadtzentren (Note 2,7), die Öffnung von Einbahnstraßen für Radfahrende in Gegenrichtung (2,7) sowie die Möglichkeiten zum zügigen Radfah­ren (3,1).


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