Rehberg: Windenergie-Lobbyverband hat offenkundig jede Hemmung verloren

28. August 2018

Mit Entsetzen reagiert der Bundestagsabgeordnete Eckhardt Rehberg (CDU) auf den Vorstoß des Vorsitzenden des Landesverbandes Erneuerbare Energien (LEE), Rudolf Borchert, zugunsten des Ausbaus neuer Windkraftanlagen alles auf den Prüfstand stellen und auch Waldflächen hierfür nutzen zu wollen:

„Der Lobbyismus eines ehemaligen SPD-Landtagsabgeordneten kennt scheinbar kaum noch Grenzen. Während der schleppende Netzausbau im Grunde ein Aussetzen des weiteren Ausbaus von Windkraftanlagen erforderlich machen würde, fordert Borchert mit seiner Aussage – ‚es dürfe keine Tabus geben‘ – schamlos den zügellosen Zuwachs, wenn es um die Flächenbereitstellung für neue Windräder geht.“

Und Rehberg weiter: „Borchert ignoriert damit vollkommen die sinkende Akzeptanz der Bevölkerung in den ländlichen Räumen, die mit den Folgen des Windräder-Ausbaus leben muss: Grundstücks- und Attraktivitätswerte sinken in ganzen Regionen unseres Landes und Lärm- und Gesundheitsbelastungen nehmen weiter zu. Das Beteiligungsgesetz findet bisher gar keinen Anklang, folglich profitieren weder Bürger noch Kommunen.

In dieser Situation will Herr Borchert nun den ungebremsten Ausbau. Weder die Menschen des Landes und auch nicht die Natur in Mecklenburg-Vorpommern scheinen Herrn Borchert auch nur ansatzweise zu interessieren. Vielleicht kommen bald noch Vorschläge, die Kreidefelsen auf Rügen oder die Ivenacker Eichen mit Windkraftanlagen zu versehen.

Die Klimaschutzziele müssen jetzt als Argument für das große Geld verdienen herhalten, auch wenn soziale, wirtschaftliche und ökologische Probleme entstehen. Einzig erfreulich ist jedoch, dass sein Parteigenosse und Verkehrsminister Christian Pegel Herrn Borchert in die Schranken weist und die Vorschläge ablehnt“, so Rehberg abschließend.

Foto: Luise_pixelio.de_


5 Antworten zu “Rehberg: Windenergie-Lobbyverband hat offenkundig jede Hemmung verloren”

  1. Wolfgang Holbe sagt:

    Rudolf Borchert…War das nicht der abgetauchte AWO- Vertreter??

  2. Dr. Dieter Hotzelmann sagt:

    Wer Windräder über Waldflächen bauen will versteht nichts von Strömungstechnik

  3. Peter Sohr sagt:

    Wenn Rudolf Borchert als Vorsitzender des Landesverbandes Erneuerbare Energien (LEE) nicht erkennen kann und will, das vor einem erweiterten Ausbau der Windenergie zunächst einmal die bisher gewonnene Energie vollumfänglich den Abnehmern über anständige leistungsfähige Leitungen zugeführt werden kann, dann ist dieser mann dort fehl am Platze. Es kann nicht sein das Windräder still stehen weil die Leitungskapazitäten fehlen. Es kann auch nicht sein, das Energie über den Köpfen der Anreiner hinweg staatlich gestützt anderswo verhökert wird und denjenigen, die diese Spargel vor Ort ertragen müssen, keine Nutznießer dieser technischen Errungenschaften sind. Sie haben „nur“ einfach ohne zu murren die negativen Begleiterscheinungen zu ertragen, dürfen dafür aber im Verhältnis zu den potentiellen Nutzern im Süden die höchsten Gebühren bezahlen.
    Wer wie Borchert auf die sinnentstellte Idee kommt Windparks in Wälder zu platzieren verkennt die Bodenbeschaffenheiten nebst Tragfähigkeit des Untergrundes sowie den Aufwand des Transportes und den Platzbedarf bei der Errichtung. Alles abholzen ?
    Das ein Wald Windenergie absorbiert sollte zudem auch bekannt sein. Daher im Wald Windräder aufbauen ist zu einem ökologischer Mumpitz und kontraproduktives Wunschdenken. Aber bekannt ist ja auch, das nicht unbedingt alles was sich für den Menschen einsetzen lässt auch geistigen Nährwert hat. Insbesondere nicht dann, wenn technische Errungenschaften sich auf biegen und brechen über die Notwendigkeiten und dem Befinden der Bevölkerung gegen sie wenden. So etwas nennt man dann Diktatur. Ich teile in vielen Passagen den Ausführungen von Rehberg, obwohl ich nicht unbedingt auf seiner Seite stehe, aber dieses mal hat er mit seinen Feststellungen voll ins`s Schwarze getroffen.

  4. Ellimar sagt:

    Was „UNS RUDI“ (Hr. Borchert) so alles kann, erstaunt mich, der ich bei Bewerbungen in der Regel eine Qualifikation nachweisen muss. Wo Lobbyinteressen, ist dieser Mann nicht weit. Das gilt auch dann, wenn Interessen eines Solar-Unternehmers gegen die Bürger durchzusetzen galt, monetäre private Interessen, die nichts mit Energiegewinnung zu tun haben. Fast vergaß ich: Jedes Jahr zum 1. Mai kreuzte „RUDI“ mit sozialdemokratischer Mine und Mainelke im Stadthafen auf und schüttelte fest und viele Hände. Das tat er so lange, wie er Stimmvieh brauchte. Nun, wo er bei der Wirtschaft als Lobbyist untergeschlüpft ist, braucht es solcher Fassade nicht mehr. Gut ist, wenn nun die Politiker, egal aus welcher Partei, diesen so netten Mitspieler in die Schranken weisen.

    Im Gegensatz zu anderen Kommentatoren habe ich grundsätzlich Sympathie für die Stromgewinnung aus Wind, denn jede andere Form der Erneuerbaren hat noch gravierendere Umweltfolgen, sei es der flächendeckende Anbau von Raps und Mais als Energiepflanzen mit Kunstdünger, Pesti- und Herbiziden, sei es die extrem mickrige Effizienz von Solaranlagen gegenüber ihrem Flächen- und Materialverbrauch an seltenen Rohstoffen. Wer pauschal gegen die Windnutzung ist, soll Alternativen nennen. Wenn wir eines Tages eine bessere Art der Energiegewinnung haben, sind die Maste schnell abgeholzt, ohne atomare Verseuchung und rasant ruiniertes Klima. Wer sich mit der Thematik beschäftigt, weiß: Sogar über Waldflächen können Windräder sinnvoll sein, zumal moderne mehr als 130m hoch sind. Die Bedingungen 20m über dem Boden spielen für die Windverhältnisse dort kaum eine Rolle. Dass für den Bau eine Schneise in den Wald geschlagen wird, tut auch mir sehr weh. Würde tatsächlich ein 1:1 Ausgleich für den Umwelteingriff geschaffen, wäre das halb so schlimm. Der Wald wächst ja nach. Nur wird bei Abstandsregeln, Umweltauswirkungen und vor allem bei den Ausgleichsmaßnahmen fast immer hoffnungslos betrogen.

    Zu letzterem fallen mir die von Herrn Lüdde x-mal als Ausgleich verkauften und bestens eingerichteten „Trockenrasenbiotope“ hinter dem Hagebaumarkt ein. Früher nannte man das Unland und so sieht es nach wie vor aus.
    …bis ein Unternehmer, vielleicht unterstützt durch UNS RUDI kommt.

  5. Micha sagt:

    Der gute Herr Borchert, sollte doch nun mal langsam gut sein lassen …!!! Er, sollte seine Ämter , doch alle nieder legen und den Lieben Gott einen schönen Tag sein lassen …!!! Was, soll dass nur …..