Rentnerin entlarvt Betrüger am Telefon in Lehrbuchmanier

6. September 2019

Leider muss auch „Wir sind Müritzer“ an dieser Stelle immer wieder über Fälle berichten, in denen Senioren auf Trickbetrüger hereinfallen. Im benachbarten Rheinsberg hat eine schlagfertige ältere Dame jetzt ihrerseits einen Enkeltrick-Betrüger auf besondere Art hereingelegt und entlarvt – mit einer so genannten Fangfrage.
Wie uns eine Polizeisprecherin sagte, bekam die 79-jährige Rheinsbergerin in dieser Woche gegen Mittag einen Anruf von einem angeblichen Enkel. Der Mann meldete sich unter Tränen, weil er gerade bei einem Unfall eine Frau totgefahren habe. Nun werde er dem Haftrichter vorgeführt und brauche dringend etwa 10 000 Euro, wohl als Sicherheitsleistung um einer U-Haft zu entgehen.

Die Rentnerin verstand den Namen des Anrufers wegen seines angeblichen Weinens nicht, blieb aber „cool“. Sie fragte den Anrufer, ob er ihr Enkel Jürgen sei. Das bejahte dieser ganz schnell. Damit war die Falle zugeschnappt. Die Seniorin erklärte dem Betrüger dann, dass sie gar keinen Enkel hätte, der Jürgen heiße und damit seinen Betrugsversuch durchschaut habe. Der Betrüger wurde wütend, ließ sich zu einer Beschimpfung hinreißen und legte auf.

„Das war sehr clever von der Frau“, lobte die Polizeisprecherin das Vorgehen. Die Polizei rate unter anderem immer wieder dazu, Anrufern solche Fangfragen zu stellen, wenn Geldforderungen gestellt werden. In den seltensten Fällen blieben die meist älteren Menschen aber so ruhig und nervenstark wie die 79 Jahre alte Frau aus Rheinsberg.
Zuletzt hatten solche Betrüger eine 77-Jährige bei Grimmen um 18 000 Euro und eine 68-Jährige bei Woldegk um 20 000 Euro „erleichtert.“


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