Sanierung: Mieter müssen Gemeinschafts-Sanitäranlagen nutzen

17. April 2021

Aufregung in der Hans-Beimler-Straße in Waren. Dort lässt die Wohnungsbaugesellschaft Waren (WOGEWA) die Trink- und Schmutzwasserleitungen in den Aufgängen 6-10 sanieren. Die Mieter sind rechtzeitig informiert worden, doch für Verunsicherung sorgt bei ihnen die Art und Weise der Sanierung. Denn sie müssen zum Duschen und auf die Toilette in Container, die vor dem Haus stehen. „Wir haben derzeit ganz strenge Pandemie-Regeln, aber bei uns wimmelt es nur so von Handwerkern, die kaum Masken tragen, und wir müssen gemeinschaftliche Sanitäranlagen nutzen. Das passt nicht zusammen“, so mehrere Mieter gegenüber „Wir sind Müritzer“. Die WOGEWA verteidigt die Arbeiten zu diesem Zeitpunkt.

„Wir führen eine Strangsanierung durch, das heißt, dass die Schächte im Bad, in denen sich die Trink- und Schmutzwasserleitungen befinden, komplett erneuert werden. Das ist auch nötig, denn die Leitungen sind sehr alt und verschlissen. Wir hatten deshalb in der Vergangenheit schon einige Wasserschäden“, so Prokuristin Kristin Görlach auf Nachfrage von „Wir sind Müritzer“.

Die Maßnahme sei lange angekündigt worden, Mieter hätten auch die Option gehabt, sich für die Zeit der Sanierung eine Ferienwohnung zu suchen, die WOGEWA hätte die Kosten übernommen. „Dieses Angebot steht auch weiterhin“, sagte Kristin Görlach.

Während des Austausches der Leitungen müssten die Mieter die Dusche im Container und die Toiletten vor der Tür nutzen. Das sei anders nicht zu bewerkstelligen. Betroffen seien pro Aufgang jeweils die Mieter von fünf Wohnungen, durchschnittlich müssten sich also zehn Menschen die Toiletten und Duschen für jeweils zwei Wochen teilen. „Wir haben natürlich besondere Hygienevorschriften, die Sanitäranlagen werden jeden Tag gereinigt. Die Handwerker nutzen eine eigene Toilette“, berichtet de Prokuristin.

Abends werden die Toiletten in den Wohnungen provisorisch angeschlossen, damit die Bewohner nachts nicht in die Container müssen. Auch eine Entnahmestelle für kaltes Wasser gebe es nachts.

Eine Verschiebung der Sanierung sei für die WOGEWA nicht in Frage gekommen, zum einen, weil die Leitungen bereits sehr alt seien, zum anderen, weil nicht klar sei, wann sich die Pandemie-Situation wieder entspanne. Auch im vergangenen Jahr seien auf diese Art und Weise in damals ebenfalls schon Pandemie-Zeiten Leitungen ausgetauscht worden – ohne Probleme und Infektionen.

Die gesamte Maßnahme in den Aufgängen 6 bis 10 dauere bis in den September.

Die Mieter jedoch hätten sich eine Verschiebung gewünscht. „Es ist ein sehr ungutes Gefühl, in diesen Zeiten Gemeinschaftstoiletten und Duschen nutzen zu müssen. Nicht umsonst sind diese Anlagen auf den Campingplätzen ja auch als erstes geschlossen worden. Da nützt auch die Reinigung einmal am Tag nichts“, so Mieter im Gespräch mit WsM.


Eine Antwort zu “Sanierung: Mieter müssen Gemeinschafts-Sanitäranlagen nutzen”

  1. Bille sagt:

    Ich wohne dort nicht,
    habe mich aber grade gefragt ,was machen Familien die dort wohnen und plötzlich in Quarantäne müssen ?
    Das ist ja zum jetzigen Zeitpunkt nicht ausgeschlossen…..
    Und ….
    Eine Ferienwohnung bekommt man doch sicher nur mit Sondergenemigung , wer nimmt diese Familie dann ?