Schwesig: Wir brauchen flächendeckenden Mobilfunk  

15. März 2019

Der Bundesrat hat heute in einer Entschließung die Bundesregierung aufgefordert, für flächendeckenden Mobilfunk zu sorgen. Ausgangspunkt für die Entschließung war ein gemeinsamer Antrag der Länder Mecklenburg-Vorpommern und Rheinland-Pfalz.

 „Es ist wichtig, dass der Bundesrat mit breiter Mehrheit ein Signal an die Bundesregierung richtet. Wir wollen eine flächendeckende Mobilfunkabdeckung. Eine 99-prozentige Versorgung aller Haushalte reicht uns nicht aus. Mobilfunk muss überall möglich sein. Es darf keine weißen Flecken mehr geben. Das ist unsere gemeinsame Erwartung an die Bundesregierung“, erklärte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig nach der Entscheidung.

Schwesig hatte zuvor im Bundesrat für den Antrag geworben. „Mobilfunk und schnelles Internet gehören heute zur Daseinsvorsorge wie Strom und Wasser. Wir brauchen flächendeckenden Mobilfunk, auch im ländlichem Raum, auch an jeder Milchkanne“, sagte die Ministerpräsidentin

Die ländlichen Räume dürften nicht weiter abgehängt werden. „Das Grundgesetz spricht vom Ziel gleichwertiger Lebensverhältnisse. Genau darum geht es hier. Die Menschen im ländlichen Raum müssen genauso gut ans Internet und ans Mobilfunknetz angebunden sein wie die Bürgerinnen und Bürger in den Städten. Denn das ist die Voraussetzung dafür, dass sich Unternehmen auf dem Land ansiedeln und Arbeitsplätze schaffen. Und selbstverständlich erwarten auch die Bürgerinnen und Bürger in unseren Dörfern, dass sie problemlos ins Internet gehen oder in den sozialen Medien unterwegs sein können.“


7 Antworten zu “Schwesig: Wir brauchen flächendeckenden Mobilfunk  ”

  1. Peter Sohr sagt:

    5 G mit 100 % iger Flächendeckung braucht (k)ein Mensch. Ich freue mich deshalb auf die schwimmenden Sendestationen auf unseren Gewässern mit Rastermaß 1 km x 1 km um die Versorgung mit 3,7 Ghz zu gewährleisten, damit Otto-Normalo auf seinem oder einem angemieteten Boot endlich in Gigabit-Geschwindigkeit auf dem Handy sehen kann, wie das Wetter auf der Müritz aussieht.

    Ein anständiges 4 G Netz wäre mir tausend mal lieber und würde für 95% der wirtschaftlichen und privaten Notwendigkeiten völlig ausreichen.

    Es muss nicht an jeder Milchkanne 5 G sein.

    • Mario sagt:

      Nur ist wahrscheinlich kein Anbieter mehr bereit in eine 100%ige 4G-Abdeckung zu investieren. Das wird Frau Schwesig auch bewusst sein. Mir wäre die 4G-Variante auch lieber weil auch nutzbar.

  2. Danke sagt:

    Da stimme ich das erste mal Ihnen zu Herr Sohr. :-)

    Aber ich gehe noch weiter. Eine 100 % Abdeckung von 2G (GPRS/Edge) und dann 3G (UMTS) sollte erst einmal in Angriff genommen werden. Denn nicht einmal überall hat man Empfang mit dem Mobiltelefon zum Telefonieren.

    Zur Erklärung:

    GSM = Standardnetz zum Telefonieren – 99% Abdeckung in Deutschland, aber auch manchmal im Wald dann kein Empfang.
    2G = GPRS (reicht für WhatsApp)
    3G = UMTS
    4G = LTE
    5G = der neuste Standard

  3. Simon Simson sagt:

    Die Fläche mit schnellem mobilen Internet auszustatten, bringt uns physikalisch in ein Dilemma: je höher die Übertragungsfrequenzen, umso mehr Daten kann man pro Sekunde übertragen, aber umso kleiner wird die Reichweite. Da hat Peter Sohr recht. Nur, 5G an der Milchkanne hat niemand gefordert, Frau Schwesig vorsichtig nur „Mobilfunk“. Der funktioniert sogar in der Mongolei. Dort nimmt man niedrigere Frequenzen und erzielt enorme Reichweiten, was die Sache preiswert erscheinen lässt. Internet ist damit nicht zu machen, außer, man akzeptiert Ladezeiten für eine Seite von mehreren Tagen. Lassen wir uns also überraschen, welchen Standard es wann wo gibt. Wahrscheinlich ist: Wenn am letzten Feldweg der Bauer auf dem Trecker handytelefonieren kann, gibt es in den Metropolen längst kein dann völlig veraltetes 5G mehr. Solche Schlappen meiden Politiker und äußern sich lieber weitschweifig. Verlautbarungen, dass sie das unverbindliche Irgendwas tatkräftig beeinflussen, ist ihr Job und zu 99% Gedöns für die nächsten Wahlen.

  4. Peter Sohr sagt:

    Um mal die Forderung nach flächendeckendem 5G an jeder Milchkanne von Ministerin Schwesig nochmalig zu konkretisieren zitiere ich hier einmal ihren Text:
    „Es reiche deshalb nicht aus, wenn der Bund wie bei der aktuellen Ausschreibung für die 5G-Lizenzen eine Versorgung von 98 Prozent der Haushalte mit 100 Mbit pro Sekunde anstrebt.
    Ziel des Antrages des Landes Mecklenburg-Vorpommern ist, dass bei Ausschreibungen künftig eine flächendeckende Versorgung vorgegeben wird. Das schließt die Forderung mit ein, die Auflagen für die Mobilfunknetzbetreiber im Rahmen der 5G-Versorgung auf 100 Prozent der Fläche zu erhöhen.“

    Quelle Regierung-MV unter:
    https://www.regierung-mv.de/Landesregierung/stk/Mobilfunk-im-Bundesrat/

  5. SimonSimson sagt:

    Ja Peter Sohr, so ist das, wenn man nicht alles richtig liest ;-)
    Nur, es ist erst mal ein (politisches) ZIEL in einem zu zerquasselnden und ganz sicher abzulehnenden ANTRAG gesetzt worden, keine verbindliche Vorgabe an die Mobilfunkausrüster. Frau Schwesig, man kann es ihr nachsehen, wird auch wissen: Keiner von denen würde dazu ein Angebot abgeben. Klingt aber kraftvoll.

  6. Peter Sohr sagt:

    Natürlich ist es noch kein verbindliches Gesetz! Jedoch läuft unerlässlich die Versteigerung der 5 G-Lizenzen.
    Frage: Wenn wie behauptet keiner dazu ein Angebot abgeben würde, aber alle wie verrückt auf die 5 G Lizenzen bieten die an Vorgaben geknüpft sind und die bereits festgezurrt wurden? Was ergibt das für ein Sinn?
    Ich würde nie bei einer Auktion mitbieten, wenn ich die Randbedingungen des Erwerbes nicht erfüllen kann. Katzen im Sack wären mir auch zuwider.