Seniorin aus dem Nachbarkreis verliert 300 000 Euro

29. Januar 2021

Gespartes bringt bei den Banken gerade ja keine Zinsen mehr, aber zu Hause ist es auch nicht sicher. Diese Erfahrung musste jetzt eine Rentnerin im Nachbarkreis machen. Die 86 Jahre alte Frau aus dem Landkreis Rostock, der von Güstrow und Teterow bis zur Ostsee reicht, verlor sage und schreibe 300 000 Euro, wie „Wir sind Müritzer“ bei der Polizei erfuhr.
Es war die sogenannten Schockanrufmasche, vor der immer wieder gewarnt wird. Nach ersten Untersuchungen hatte ein Mann die Seniorin am 27. Januar angerufen. Es gab sich als der Sohn  der 86-Jährigen aus, die ihm das wohl auch abnahm. Er habe einen schweren Unfall gehabt. Nun müsse er für die Schäden aufkommen. Nach den Erfahrungen der Polizei bringen solche Betrüger auch Kautionen ins Spiel, mit denen sie vor der Haft bewahrt werden.

Wie auch immer, letztlich konnte der falsche Sohn natürlich nicht selbst kommen. Er schicke einen „befreundeten Rechtsanwalt“, dem man das Geld ruhig übergeben könne. Dieser tauchte dann auch zweimal bei der Frau zu Hause auf – und bekam die große Summe auch. Es handelt sich um eine der höchsten Summen, die  Trickbetrüger seit Jahren mit solchen fiesen Maschen in der Region erbeutet haben.

Die Frau rief später ihren richtigen Sohn an, der erstaunt war und nichts von alldem wusste. Im Westen des Bundeslandes wurden zuletzt 40 solcher Anrufe gemeldet, nur einer war „erfolgreich“. Da die Masche an der Seenplatte in den letzten Tagen noch nicht wieder probiert wurde, rechnen die Experten in den nächsten Tagen damit, dass diese Gauner auch hier ihre Maschen ausprobieren.

2020 wurden allein im Osten Mecklenburg-Vorpommerns, wozu auch die Seenplatte zählt, rund 1,1 Millionen Euro mit solchen und ähnlichen Tricks erbeutet.


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