Sturmwarnsystem aus Kostengründen ad acta gelegt

12. April 2017

Die Müritz bekommt nun doch kein Sturmwarnsystem für Freizeitskipper. Das berichtet NDR1, Radio MV, heute unter Berufung auf Landrat Heiko Kärger. Dem Kreis fehle das Geld.

Rund 600 000 Euro koste die Installation von 16 Masten, mit denen Bootsfahrer auf der Müritz, dem Plauer See, dem Fleesen- und dem Kölpinsee schon frühzeitig vor Gewittern gewarnt werden sollten.
Laut Kärger gibt es genügend Informationsmöglichkeiten für Freizeitkapitäne, wie beispielsweise Wetter-Apps auf dem Smartphone.

Die Wasserschutzpolizei sieht das anders und schätzt, dass bei rund 80 Prozent aller Unfälle auf den Seen das Wetter verantwortlich ist. Seit es ein Warnsystem am Bodensee gebe, sei die Zahl der Unfälle dort drastisch zurückgegangen.


8 Antworten zu “Sturmwarnsystem aus Kostengründen ad acta gelegt”

  1. Thorsten Wyk sagt:

    Herzlichen Glückwunsch, eine richtige Entscheidung.

    Es gibt genügend Möglichkeiten, sich vor und sogar während der Fahrt auf unseren Gewässern, über mögliche Unwetter zu informieren.

    Mit 80% aller Unfälle auf unseren Seen, welche durch Wetter verantwortlich sind, liegt die Wasserschutzpolizei
    sicher richtig, aber bitte vergleichen Sie nicht Äpfel mit Birnen.
    Im Vergleich unserer Oberseen nicht mit dem Bodensee ergeben sich komplett unterschiedliche Bedingungen.

    Der Bodensee ist nicht nur erheblich größer und tiefer, wodurch das schützende Land möglicher Weise viel
    Später erreicht werden kann, sondern die Wetterbedingungen unterscheiden sich grundlegend.

    Der Bodensee gilt, auf Grund der Gefahr starker Sturmböen durch plötzlichen Wetterwechseln, als anspruchsvolles Binnenrevier. Gefährlichster Wind ist der Föhn, ein warmer Fallwind aus den Alpen, der sich insbesondere durch das Rheintal auf das Wasser ausbreitet und bei teils orkanartigen Windstärken typische Wellenberge mit mehreren Metern Höhe vor sich hertreiben kann. (Quelle: wikipedia.org)

    Es wird von steilen Wellen bis 3,5 m gesprochen, was bei der Tiefe und Länge des Bodensee´s auch glaubhaft ist. Auf der Müritz habe ich bis jetzt gerade mal rund 2 Meter hohe Wellen beobachten können, was durch die geringe Tiefe und geographischer Form auch als Maximum anzusehen ist.

    Wir befinden uns in einem für Meteorologen eher „langweiligen“ Landstrich. Wetteränderungen und Sturmwarnungen können schon weit vor dem Eintreffen des Unwetters vorhergesagt werden. Föhnwinde gibt es z.B. nicht.
    Und da hat Herr Kärger recht, dazu gibt es heute genügend Informationsmöglichkeiten, sich vor Antritt der Fahrt zu informieren.

    Die Zahl der Unfälle am Bodensee ist durch das Warnsystem drastisch zurückgegangen. Aber es ist ein Wetter technisch anderer Ansatz und das gesamte System aus einer anderen Zeit.

    Wetterfronten gibt es auch bei uns, und die Geschichte zeigt immer wieder auch tragische Unfälle mit Todesfolge. Wer solch eine weiße Wand schon einmal auf sich zukommen sehen hat, kennt die Macht der Natur. Aber beachtet den Unterschied. Diese Fronten kommen bei uns nicht einfach mal so aus dem Nichts.

    Kleiner Tip: Wenn schon ein Warnsystem für Unkundige und Urlauber, dann z.B. ein SMS Service oder noch kostengünstiger eine spezielle Unwetter-App für unsere Seen. Und diese App kann sogar Tip´s für einen Auflug an Land geben, wenn eine Warnung auf See geben wurde.
    Die Kosten liegen bei einem Bruchteil von 600 000 Euro + laufende Kosten.
    Das ist schon fast eine Geschäftsidee ;-))
    Wenn dann noch Geld übrig ist, würde ich lieber die Anzahl der Rettungsboote erhöhen. Die Wassersportler (Anzahl weiter steigend) welche in Not geraten, würden sich bedanken.

    Abschlusssatz:
    Bitte verwechselt Unwetter nicht mit viel Wind.
    Als Surfer und Segler, bin ich von Wind und Wetter abhängig. Da geht auch schon mal etwas kaputt. Und genau dann benötige ich möglicherweise Hilfe. Nur wenn ich meinen Sport nicht ausübe, kann ich 100% sicher sein, kein Unfall durch Wetter zu erleiden. Ist also wie beim Auto fahren. 

    Thorsten Wyk

  2. oscar sagt:

    Nicht verwunderlich, dass wieder ein Projekt im ehemaligen Müritzkreis durch den Herrn Landrat Kärger gekänzelt wird. Wir sind eben hier, seit Bildung des „Großkreises“ das letzte Rad am Wagen.
    Wer die Müritz kennt, und viele Urlauber und Freizeitkapitäne aus an deren Regionen und ohne Bootsführerschein kenne die Müritz nicht, weiß, welche Tücken gerade bei Gewitter und aufkommenden Unwetter auf der Müritz lauern.
    Wir Bootsbesitzer aus der Region wissen, wenn sich am Himmel etwas abzeichnet, muß man schnell einen schützenden Hafen oder Uferbereich suchen.
    Aber, was interessiert das Herrn Kärger, ob und wie viele Menschen auf der Müritz eventuell verunglücken.
    Hauptsache 600 000,- Euro gespart! Übrigens, Herr Kärger, kann man doch für dieses Geld noch ein paar Blitzersäulen installieren oder Mobile Blitzer anschaffen, damit läßt sich doch viel mehr Geld machen, als Menschenleben zu schützen. Leute, wer hat nur diese Politiker gewählt??

    • Karin M. sagt:

      Wenn ich den Namen Kärger höre dann fällt mir gleich das Gerangel um das Sozialamt ein. Schändlicher konnte sich niemand verhalten damals. Und vergessen tu ich das auch nicht.

  3. Achi sagt:

    Nun, Herr Kärger kann nicht verknusen, dass der müritzkreis so solide dastand.

  4. k.frind sagt:

    Also als kleine Kinder sind wir ganz ohne Sturmwahrnsystem und ohne irgendeiner App,ganz weit rausgeschwommen auf dem See.Das ganze auch ohne Boot,nur mit Luftmadratze oder Autoreifen.Um Unwetter zu erkennen, dienten uns nur die Augen,mehr nicht. Gewitter u Unwetter können selbst für Radfahrer gefährlich werden die unter Bäumen fahren. Man sollte sich nie auf Technik verlassen,denn die kann jeder Zeit versagen.

    • Sonja sagt:

      Ja früher, ich hab auch noch mit der Schiefertafel und Griffel angefangen. Die Zeiten ändern sich nun mal.

  5. k.frind sagt:

    Die Zeiten mögen sich ja ändern aber das Wetter ebend nicht.Der Regen ist genauso nass wie früher und ein Gewitter über dem Wasser gab ea auch schon immer. Das was sich zum positiven geändert hat in der heutigen Zeit,sind doch wohl die Wettervorhersagen in allen Medien. Vor Unwetter wird z.b. alle halbe Stunde im Radio gewahrnt, oftmals sogar mit dem Hinweis das man lieber zu Hause bleiben sollte usw. Es gibt soviele Sachen sich nach dem Wetter zu erkundigen. Wenn jemand aufs Wasser fährt hat er für sich selbst zu sorgen damit ihm nichts passiert. Sich nach dem Wetter zu erkundigen ist ja wohl das A und O bevor man sich auf Wasser begibt. Radfahrer die ihre Tour durch Wälder planen erkundigen sich auch nach dem Wetter um ebend nicht in ein Unwetter zu geraten. Für Radfahrer gibt es auch nicht an jedem dritten Baum ein Unwetterwahrnsystem.

    • andreas sagt:

      Auch das Wetter hat sich mit der Zeit geändert, schon mal was vom Klimawandel gehöhrt? Na ja, das ist mal wieder so ein typischer k. friend Kommentar, erst mal gegen alles sein…