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Tag der Milch „Wir brauchen mehr Milchkühe in MV“

Mecklenburg-Vorpommern bietet perfekte Bedingungen für die Milchproduktion. „Wir haben den Platz, wir haben das Grünland, wir haben das Know-How und die Strukturen“, beschreibt Hans-Peter Greve, Vorsitzender des Fachausschusses Milch im Bauernverband MV. Und doch sinkt die Anzahl der im Land gehaltenen Milchkühe Jahr für Jahr um tausende Tiere. „Denn die politischen Rahmenbedingungen stimmen nicht. Immer mehr Milchviehhalter geben auf“, so Greve zum heutigen „Tag der Milch“. „Und was weg ist, ist für immer weg. Die Anzahl der Kühe wird nicht wieder steigen“, macht er die Problematik des Trends deutlich. 147.380 Milchkühe werden in MV in 618 Haltungen gehalten, zu denen auch private Haltungen gehören. Im Vorjahr waren es noch 149.200 Milchkühe, zwei Jahre davor 151.400 Tieren, drei Jahre 153.153 Milchkühe. Seit 2014 ist der Milchkuhbestand in Mecklenburg-Vorpommern stetig gesunken, von 182.508 in 2014 um mehr als 19 Prozent auf 147.380 Tiere gesunken. Damit hat das Land in den vergangenen 10 Jahren mehr als 35.000 Milchkühe verloren.

Hans-Peter Greve geht von circa 140.000 Kühen in landwirtschaftlichen Betrieben aus. In den nächsten 20 bis 30 Jahren wird ein Großteil der Kuhplätze in MV verschlissen sein. Um die derzeitige Milchkuhzahl im Land zu halten, müssten laut seiner Schätzung jährlich rund 5000 neue Kuhplätze in den Ställen des Landes entstehen. „Es werden aber nur circa 500 Plätze gebaut“, sagt Hans-Peter Greve und prognostiziert, dass in 20 Jahren nicht einmal mehr halb so viele Milchkühe in MV gehalten werden wie jetzt. „Das ist eine besorgniserregende Entwicklung. Wir brauchen mehr Milchkühe in MV“, macht Hans-Peter Greve klar.

Die relativ stabilen Milchpreise über 50 Cent haben laut dem Fachausschussvorsitzenden in diesem Jahr dafür gesorgt, dass die Milchviehhalter nach vielen unbefriedigenden Jahren „ein bisschen Luft holen können“. Es wäre daher genau der richtige Zeitpunkt, eine Sonderstrategie für die Milchviehhaltung zu starten. „Die wirtschaftliche Situation ist besser geworden, wir haben einen ausgeglichenen Markt – aber die Auflagenflut ist unerträglich“, erläutert Hans-Peter Greve und verweist auf Vorschriften und Anforderungen der unteren Wasserbehörden, der Bau- und Veterinärämter, auf die Staatlichen Ämter für Landwirtschaft und Umwelt, das Bundesimmissionsschutzgesetz und die TA Luft.

Aus Sicht des Fachausschusses Milch sollte an drei Stellschrauben gedreht werden, um der Milchviehhaltung in MV eine Zukunft zu sichern: „Erstens muss das Bau- und Genehmigungsrecht vereinfacht werden. Zweitens sollten Flächen der Landgesellschaft vorrangig an Viehhalter verpachtet, also mit der Veredlung gekoppelt werden. Und drittens darf der Mindestlohn nicht weiter steigen – da geht es uns ähnlich wie den Gemüsebaubetrieben“, fordert Hans-Peter Greve. „Wir stehen im direkten europäischen Wettbewerb und ein Mindestlohn von 15 Euro erhöht die Kosten um ein bis zwei Cent pro Liter Milch.“ Außerdem müsse die TA Luft unbedingt überarbeitet werden.

„Die Milchviehhalter in MV brauchen keine Nutztierstrategie, wenn ihnen im praktischen Leben und Wirtschaften nur Steine in den Weg gelegt werden. Sie brauchen endlich echte Erleichterungen und langfristige Planungssicherheit“, so Hans-Peter Greve.

 

3 Gedanken zu „Tag der Milch „Wir brauchen mehr Milchkühe in MV““

  1. 15 Euro Mindestlohn reichen kaum zum Leben. Das kann sich jeder selbst ausrechnen. Die Arbeitskraft will man haben, einen anständigen Lohn, von dem die Beschäftigten vernünftig leben können, will man nicht zahlen. Aber Ausbeutung des Menschen durch den Menschen steht ja in dieser Wirtschaftsordnung ganz oben auf der Agenda.
    Das ewige Gestöhne der Bauern ist mittlerweile unerträglich.
    Die Bürokratie ist überufernd, da gebe ich den Bauern Recht. Aber alle sind von dieser aus dem Ruder gelaufenen Bürokratie betroffen, nicht nur die Bauern.
    Von den Politikern hört man immer wieder nur Absichtserklärungen, sie leben ja selbst auch im Schlaraffenland.
    Es ist in vielen Bereichen unerträglich geworden.

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