Trotz Barrierefreiheit: Warens Tunnel macht immer noch Sorgen

9. März 2024

Eigentlich sollte der unansehnliche Treppenaufgang des Bahnhofstunnels zur Teterower Straße schon genauso ordentlich aussehen wie der Rest der Warener Unterführung. Hatte die Bahn zumindest angekündigt. Schon im Sommer vergangenen Jahres sollte die Sanierung starten. Doch daraus wurde nichts. Wie Bürgermeister Norbert Möller auf Nachfrage von „Wir sind Müritzer“ erklärte, startet die dringend nötige Sanierung auch in diesem Jahr noch nicht. Auch die barrierefreien Zugänge, die im Juni 2023 feierlich eingeweiht wurden, beschäftigen die Stadt weiter. Die bauausführende Firma möchte eine Million Euro mehr, die Stadt sieht das nicht ein. Begonnen hat aber eine so genannte Ordnungspartnerschaft mit der Bahn, um dem Müll und anderen Hinterlassenschaften im Tunnel Herr zu werden.

Warens Bahnhofstunnel gilt seit vielen Jahren als Sorgenkind. Zwar ist er jetzt zumindest barrierefrei, doch die Schmierereien und Müllecken bleiben. Die Stadt Waren will das Problem angehen und hat dafür eine so genannte Ordnungspartnerschaft mit der Deutschen Bahn geschlossen. Durch regelmäßige Kontrollgänge von Mitarbeitern der DB Station & Service AG sowie des Warener Ordnungsamtes soll es sauberer werden in der Unterführung. Neben dem Tunnel selbst sollen auch das Bahnhofsgelände, der Busbahnhof und der Bürgersteig in der Teterower Straße gecheckt werden.

Dass der Aufgang zur Teterower Straße noch nicht wie angekündigt saniert wurde, liegt an der Ausschreibung der Leistungen durch die Bahn. Die Angebote, die daraufhin eingingen, lagen nach Auskunft von Norbert Möller jenseits von Gut und Böse. Nun muss erst erneut ausgeschrieben werden.

Unterdessen scheinen die barrierefreien Zugänge wohl bald Gerichte zu beschäftigen. Rund 4,2 Millionen Euro kosteten Rampe und Fahrstuhl, 2,2 Millionen Euro davon steuerte das Land bei. Aber die bauausführende Firma möchte eine Million Euro mehr. Die Stadt akzeptiert diese Forderung nicht

„Wir haben unsere Schlussrechnung durch eine Firma prüfen lassen und sind der Ansicht, dass die Nachforderung von einer Million Euro nicht berechtigt ist. Diese Nachforderungen gehören aber leider inzwischen zu den üblichen ‚Spielchen‘ bei solchen Vorhaben“, erklärte Norbert Möller unlängst bei einem Pressegespräch.

Und noch ein Problem muss vor der Sanierung des Treppenaufgangs zur Teterower Straße geklärt werden: Die Bahn hatte angekündigt, dass es dann keine Schiene für Fahrräder mehr geben werde. Das würde bedeuten, dass Radler ihre „Drahtesel“ entweder die Treppe hinunter tragen oder den Fahrstuhl nutzen müssen. Die Stadt drängt aber weiter auf eine Schiene und hofft, die Bahn davon überzeugen zu können.


Eine Antwort zu “Trotz Barrierefreiheit: Warens Tunnel macht immer noch Sorgen”

  1. Petzibaer sagt:

    Ob es der Bahnhofstunnel ist, der “ Spielplatz“ am Altstadtcenter- dort lungern vornehmlich staatlich alimentierte Dauerfreizeitler herum- voll mit Scherben und Dreck, das Ordnungsamt und spielende Kinder sucht man dort vergebens. Man versteckt sich lieber in der Altstadt auf der Suche nach Falschparkern. Habe ich gerade persönlich erlebt: Kfz mit Park- App bis 18:30 abgestellt, trotzdem 18:06 ein Knöllchen. Obwohl ich nachweisen konnte, das ich ordnungsgemäß bezahlte, wurde mir im Rahmen des Einspruchs großzügig eine Ermäßigung der Busse von 25 auf 20 Euro angeboten, weil die “ App vermutlich nicht richtig bedient wurde“. Im ruhenden Verkehr lässt sich halt besser Kasse machen, als sich den wirklichen Problemen anzunehmen. Da gibt es nämlich Gegenwind. Um eines klar zu stellen: wenn falsch oder regelwiedrig geparkt wurde, trägt man die Konsequenzen, das ist auch in Ordnung. Wenn aber in Grenz- oder unklaren Fällen so mit den Bürgern umgesprungen wird, gleichzeitig aber bei Vandalismus und Verschandelung unserer Stadt mit Samthandschuhen agiert wird, muss man sich über Verdrossenheit gegenüber dem Ordnungsamt und den dafür Verantwortlichen nicht wundern.