Verbot von Plastiktüten vom Bundesrat verabschiedet
Ab dem 1. Januar 2022 gilt in Deutschland ein Verbot für Plastiktüten. Nach der Zustimmung des Bundestags hat in dieser Woche der Bundesrat eine entsprechende Änderung des Verpackungsgesetzes passieren lassen. Künftig dürfen leichte Plastiktüten mit Wandstärken von 15 bis 50 Mikrometern nicht mehr in Umlauf kommen. Im Jahr 2019 wurden in Deutschland 1,49 Milliarden leichter Plastiktüten in Umlauf gebracht.
Bundesumweltministerin Svenja Schulze: „Lange haben wir darüber diskutiert, nun wird das Plastiktütenverbot Wirklichkeit. In den letzten Jahren haben Verbraucherinnen und Verbraucher sowie Händler immer öfter Alternativen zur Einweg-Plastiktüte getestet. Das schlägt sich auch in den Zahlen nieder, die Plastiktüte verschwindet mehr und mehr aus unserem Alltag. Jetzt ist die Zeit reif für ein komplettes Verbot. Damit geben wir der Plastiktüte den Rest und bringen den Verbrauch nachhaltig auf Null.“
Sehr leichte Plastiktüten, so genannte „Hemdchenbeutel“ von weniger als 15 Mikrometern, werden nicht verboten. Sie sorgen vor allem für einen hygienischen Umgang mit offenen und leicht verderblichen Lebensmitteln wie zum Beispiel Fleisch- oder Wurstwaren. Für diesen Zweck gibt es noch keine gute Alternative. Daher kämen infolge eines Verbots womöglich mehr (Vor-)Verpackungen auf den Markt, was zu einer Zunahme des Verpackungsmülls führen würde. Viele Handelsketten verzichten schon heute auf Verpackungen für lose Produkte, wo es möglich ist. Kunststofftragetaschen mit einer Wandstärke von mehr als 50 Mikrometern wiederum sind vergleichsweise stabil und werden daher typischerweise als abfallvermeidende Mehrwegtaschen verwendet.
In Deutschland wurden 2019 noch 1,49 Milliarden leichte Plastiktüten mit Wandstärken unter 50 Mikrometern in Umlauf gebracht, das sind etwa 18 Plastiktüten pro Einwohner. Das sind rund 14 Prozent weniger als noch 2018. In den Obst- und Gemüseabteilungen der Supermärkte nutzten Kunden etwa 3 Milliarden „Hemdchenbeutel“, das ist rund 1 Prozent weniger als 2018. Das geht aus dem aktuellen Monitoringbericht der Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung (GVM) hervor, den der Handelsverband Deutschland vorlegt.