Verhaltene Reaktionen und Skepsis auf den Seepark-Verkauf

22. September 2015

Während sich Warens Bürgermeister Norbert Möller nach dem Verkauf des „Seeparks“ doch sehr optimistisch zeigt, reagierten Stadtvertreter auf Nachfrage von „Wir sind Müritzer“ ziemlich verhalten, teilweise sogar sehr skeptisch. Zum einen, weil sie durch die Verkaufsnachricht am Wochenende überrascht wurden und zum anderen, weil sie sich über die Käufer erst einmal in aller Ruhe informieren wollen. Denn der Umstand, dass die neuen Eigentümer, die Lindner Investment Management GmbH, auch zu den neuen Besitzern des Hotel- und Sportresorts Fleesensee zählen, reicht den meisten nicht als Nachweis dafür, dass der „Seepark“ jetzt auch tatsächlich umgesetzt wird.

Wie Norbert Möller gestern auf WsM-Nachfrage erklärte, ist er von Geschäftsmann Kai Richter am Donnerstag vergangener Woche von dem Kauf des Projektes „Seepark“ informiert worden. Und weiter: „Ich begrüße es außerordentlich, dass wir nunmehr mit der Lindner Investment Management GmbH einen Partner für das Projekt ‚Seepark an der Müritz‘ haben, der solch ein Projekt umsetzen und vor allem dann auch betreiben kann.“

Seepark0915Diesen Optimismus teilen längst nicht alle Politiker der Müritzstadt – nicht einmal in den Reihen von Möllers Parteifreunden. Zwar hoffen alle, dass die unendliche Geschichte „Seepark“ endlich ein gutes Ende nimmt und das 30-Millionen-Vorhaben realisiert wird, doch die Skepsis überwiegt bei vielen.
Zu viele Enttäuschungen in den vergangenen Jahren, aber auch zu viele „negative Artikel“ über die Chefs der Lindner Investment, Kai Richter und Jörg Lindner, die im Internet zu finden sind. Diese Beiträge beziehen sich auf verschiedene Projekte der Beiden, unter anderem am Nürburgring.

Und auch der Blick nach Göhren-Lebbin stimmt nicht unbedingt optimistischer. Dort hatte die Lindner Investment Management GmbH zusammen mit weiteren Eigentümern vor einem Jahr umfangreiche Investitionen und Veränderungen im Resort angekündigt. Rund zehn Millionen Euro, so die Aussage im Oktober 2014, sollten schnell fließen, vor allem ins Schloss. Sichtbar ist dort aber bislang noch nicht viel.

Geändert wurde der Name des gesamten Resorts, und mit Wolfgang Hilleke kam ein guter Bekannter von Kai Richter und Jörg Lindner als Geschäftsführer an den Fleesensee.  Außerdem gibt’s freilaufende Hühner, und auf einem Feld neben dem Golfplatz wird Gemüse angebaut. Darüber hinaus versucht das Unternehmen seit einiger Zeit, die Ferienhäuser, die zum Dorfhotel gehören, zu verkaufen.

„Fleesensee“ und der „Seepark“ sind auch nicht die einzigen derzeitigen Vorhaben der  Management-Firma mit Sitz in Düsseldorf. Außerdem will sie im hohen zweistelligen Millionen-Bereich in Teneriffa, auf Ibiza und am Biggesee in Nordrhein-Westfalen investieren.


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