VIER PFOTEN: Kaninchen sind keine Kuscheltiere
Sie sind klein, haben weiches Fell und sind sehr sozial: Kaninchen gehören zu den beliebtesten Heimtieren, doch bei ihrer Haltung werden häufig viele Fehler gemacht. Zum internationalen Tag des Kaninchens am heutigen 24. September gibt die globale Tierschutzstiftung VIER PFOTEN Tipps zur richtigen Pflege der Kleintiere.
In vielen Haushalten werden Kaninchen für Kinder angeschafft. Doch Pflege und Verantwortung für die kleinen Langohren sollten nicht unterschätzt werden und können keinesfalls allein von Kindern getragen werden. „Gerade kleine Kinder verfügen meistens noch nicht über das notwendige Wissen für den artgemäßen Umgang. Auch wenn sie es lieb meinen, streicheln sie die Kaninchen zum Beispiel häufig zu enthusiastisch oder nehmen die Tiere auf den Arm und drücken sie. Für die Kaninchen ist das aber purer Stress. Kaninchen sind Fluchttiere, nimmt man sie hoch, haben sie große Angst“, sagt VIER PFOTEN Heimtier-Expertin Sarah Ross. „Wenn Kaninchen Interesse zeigen, ist sanftes Streicheln natürlich erlaubt. Aber man sollte das Tier dazu auf dem Boden lassen, so kann es selbst entscheiden, ob es die Berührung zulassen will oder nicht.“
Kluge Kaninchen
„Kaninchen sind intelligente Tiere und brauchen Beschäftigungsmaterial. Abwechslung im Kaninchenstall wirkt nicht nur Langeweile entgegen, sondern kann auch Verhaltensstörungen vorbeugen“, sagt Sarah Ross. Deshalb ist es sinnvoll, Kaninchen sowohl geistige als auch körperliche Beschäftigungsmöglichkeiten anzubieten und daran zu denken, dass eine reine Käfighaltung nicht artgemäß ist. Wichtig ist, dafür zu sorgen, dass sich Kaninchen zumindest zeitweise auch frei bewegen können. „Man kann kleine Suchspiele anbieten, indem man Leckerbissen im Heu oder in einem kleinen Karton versteckt. Auch kleine Buddelkisten bereiten den Tieren Freude: Unter Sand oder Späne lässt sich Futter verstecken, und die Kaninchen können buddeln. Man kann außerdem auch kleine Verstecke und Tunnel im Gehege bauen oder Klettermöglichkeiten anbieten. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, Kaninchen auszulasten. Wer ambitioniert ist, kann mit Clickertraining den Tieren sogar kleine Tricks beibringen“, so Ross.
Bitte keine Einzelhaltung
Kaninchen sind sehr soziale Tiere und gesellige Wesen. In freier Wildbahn leben sie niemals allein, sondern stets mit Artgenossen in kleinen Gruppen. „Die Haltung eines einzelnen Tieres kann für das Kaninchen traumatisch sein, denn es widerspricht seiner Natur. Ideal wäre eine Gruppenhaltung. Wenn man dafür keine Kapazitäten hat, so sollte man wenigstens ein Pärchen halten“, so die Heimtier-Expertin.
Bevor man beschließt, sich Kaninchen anzuschaffen, empfiehlt die Heimtier-Expertin, sich intensiv mit den Bedürfnissen der Tierart zu befassen. „Wer sich im Vorfeld gründlich informiert, vermeidet Haltungsfehler, die zulasten des Tieres gehen. Es reicht nicht, zu wissen, was ein Tier frisst, sondern auch, welche Bedürfnisse es hat. Kaninchen sind beispielsweise dämmerungsaktiv und haben daher häufig am späten Abend und in den frühen Morgenstunden Bewegungsdrang. In den Stunden zwischen Sonnenauf- und Untergang, sollten sie ruhen“, erklärt Sarah Ross.
Typische Wesenseigenschaften, Zeitaufwand und natürliche Bedürfnisse sollten vor der Anschaffung jedes Heimtieres bekannt sein. VIER PFOTEN hat für zukünftige Heimtierhalter eine Checkliste angelegt, in welcher essenzielle Punkte aufgelistet sind, die man vor der Anschaffung bedenken sollte. Zur Checkliste gelangen Sie hier.
@Vier Pfoten
Wir haben seit Jahren Kaninchen. Natürlich aus dem Tierschutz und nicht in Käfighaltung. Ich liebe diese Tiere. Sie sind einfach zauberhaft. Meine Seelentröster. Der Beitrag bringt es auf den Punkt. Niedlich sind sie, aber sehr anspruchsvoll in der Haltung. Gerade bei der Ernährung können viele Fehler gemacht werden. Also bitte, sich vorher informieren!