Von der „mittleren Katastrophe“ zur Praxisanleiterin
Am heutigen Tag der Pflege gibt Anke Lindow einen ganz persönlichen Einblick in ihren beruflichen Werdegang. Seit 20 Jahren ist sie in der Klinik Amsee tätig und hat sich von einer „mittleren Katastrophe“ in der Ausbildung zum Vorbild vieler Pflegeschüler entwickelt. Als Praxisanleiterin begleitet sie seit 17 Jahren in enger Teamarbeit die Auszubildenden in der Pflege.
Als Anke Lindow während ihrer Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin bei ihrer ersten Prüfung zu hören bekommt, sie würde sich von einer mittleren Katastrophe langsam zu einer guten Krankenschwester entwickeln, war sie schockiert. Nach 20 Jahren Berufserfahrung weiß sie sehr genau, was ihre Ausbilderin damals meinte und schätzt sich rückblickend selbst so ein. Als langjährige Praxisanleiterin der Lungenfachklinik am Tiefwarensee lässt sie diese Erinnerung sowie ihre Erfahrungen aus 17 Jahren Intensivpflege in die Ausbildung des Pflegenachwuchses mit einfließen.
„Heute verstehe ich, warum ich damals als mittlere Katastrophe wahrgenommen wurde. Wer als junger Mensch frisch aus der Schule kommt und plötzlich fremde Menschen wäscht und pflegt, ist natürlich zu Beginn oft sehr zaghaft oder zurückhaltend“, beschreibt die Krankenschwester den Ausbildungsstart in der Pflege. „Zu Beginn weißt du nichts und traust dich auch fast nichts“, ergänzt sie. Das komme erst mit der Zeit, und irgendwann ist es ganz normal, erklärt die Praxisanleiterin verständnisvoll. Es gebe auch Schüler, die ihre Ausbildung zur Pflegefachkraft nach den ersten Praxiseinsätzen abbrechen, doch die meisten Auszubildenden nehmen sehr schnell die Dankbarkeit und Wertschätzung der Patienten wahr und gehen wie Anke Lindow mit Begeisterung in ihrem Wunschberuf auf.
Viele bleiben nach der Ausbildung
Während ihrer Pflegeausbildung durchlief sie verschiedene Bereiche der Klinik Amsee, absolvierte externe Praktika beim MediClin Müritz-Klinikum sowie in verschiedenen Pflegeheimen, bevor sie ihre praktische Prüfung in der Onkologie der Lungenfachklinik bestand. „Damals gab es nur einen Schüler pro Jahrgang. Jetzt haben wir jedes Jahr acht bis zehn eigene Pflegeschüler und zusätzlich externe Azubis über einen Kooperationsvertrag“, vergleicht Lindow. Die Anzahl der Schüler sei für ein kleines Krankenhaus im Verhältnis zu einem großen Klinikum recht hoch, sichere jedoch den Fachkräftenachwuchs des Standorts und der Region. Seit 17 Jahren hat sie mit dem gesamten Team der Klinik Amsee zahlreiche Pflegeschüler erfolgreich durch die anspruchsvolle Ausbildung begleitet. Viele davon sind wie Anke Lindow geblieben und schätzen die familiäre Zusammenarbeit in der Fachklinik.
Pflegedirektorin Margitta Cleemann ist der Klinik Amsee ebenfalls seit vielen Jahren verbunden und kennt das Haus seit ihrer Ausbildung. Am heutigen Tag der Pflege gibt sie zusammen mit dem Ärztlichen Direktor und Chefarzt der Klinik, PD Dr. med. Christoph Schäper, sowie dem Geschäftsführer Martin Grenz ein Frühstück für alle Mitarbeiter der Klinik aus. „Es heißt zwar Tag der Pflege, doch es ist die gute interdisziplinäre Zusammenarbeit, die zum Behandlungserfolg und zur Patientenzufriedenheit führt“, macht Cleemann deutlich. Daher bekommen heute alle Kollegen zum Frühstück noch ein kleines Geschenk überreicht. „Wir pflegen täglich unsere Patienten. Für uns als Klinikdirektion gehört die Pflege des Personals mit dazu. Den Tag der Pflege nehmen wir zum Anlass, unseren Mitarbeitenden unseren ausdrücklichen Dank auszusprechen“, erklärt die Pflegedirektorin.
Weitere Informationen zur Ausbildung in der Klinik Amsee und den externen Praxiseinsätzen: https://www.johannesstift-diakonie.de/medizinische-versorgung/klinik-amsee/karriere/ausbildung-pflegefachfraumann
Der theoretische Teil der Ausbildung wird im Blockunterricht am Regionalen Beruflichen Bildungszentrum Waren (RBB) erlernt.
Die Klinik Amsee, ein Unternehmen der Johannesstift Diakonie, ist akademisches Lehrkrankenhaus der Medizinischen Fakultät der Universität Rostock. Die 1922 als Lungenheilstätte in Waren (Müritz) gegründete hochspezialisierte Lungenfachklinik behandelt jährlich etwa 3.500 Patienten stationär.
Die medizinischen Schwerpunkte umfassen die Allgemeine Pneumologie und die Intensivmedizin, deren Fokus in der Beatmungsentwöhnung (weaning) liegt. Weiterhin zählen die palliativmedizinische Komplexbehandlung sowie die Schlafmedizin und Onkologie zum Leistungsspektrum des Hauses.
Foto: Jacqueline Schmiele
Wenn ich so etwas lese; geht mir das Herz ❤️ auf.
Machen Sie weiter so. Kompetente und im Beruf aufgehende Memschen brauchen wir in der heutigen Zeit.
Auf diesem Wege alles Gute und viel Durchhaltevermögen in dieser für das Gesundheitswesen schwierigen Zeit.👍