Vor fast 100 Jahren: Zeitung macht den Klimawandel zum Thema

26. Dezember 2019

Klimawandel? Eine Erfindung der heutigen Zeit? Denkste! Schon im Januar 1923, also vor fast 100 Jahren, erschien in der Mecklenburgischen Zeitung ein Artikel mit der Überschrift „Steht eine Kimaänderung bevor?“ In diesem Artikel, den Mitarbeiter des Stadtgeschichtlichen Museums Waren jetzt zum Vorschein gebracht haben, schreibt ein Dr. Georg Lomer über die Veränderungen des Klimas. Und: Wenn man nicht wüsste, dass der Beitrag fast 100 Jahre alt ist – er wäre auch als aktueller Artikel aus dem Jahr 2019 durchgegangen.
Aber lesen Sie selbst:

Steht eine Klimaänderung bevor? Geistig verstanden ist sie sogar in vollem Gange: Klafft nicht ein tiefer Riß zwischen uns und der „alten“ Zeit vor zehn Jahren? Herrscht nicht eine andere Atmosphäre, weht nicht ein anderer Wind, der gar manchmal deutliche Neigung zeigt, sich zum Sturme zu verstärken?

Hier freilich sei nur vom physikalischen Klima die Rede, wie es in Regen, Schnee und Sonne, in Saat und Ernte, Kälte und Wärme sich für uns alle auswirkt.
Es hat ja wirklich oft den Anschein, als seien sämtliche Jahreszeiten aus dem Gleise gekommen, und als hätten die Astrologen recht, die die merkwürdigen Schwankungen des Klimas mit der vorübergehend rückläufigen Kreiselbewegung des Nordpols in Verbindung bringen.

Mit Ausnahme des Winters 1916/17 hatten wir seit langem auffallend milde Winter und vielfach sehr nasse Sommer. Man hat geradezu von einem „Aussterben des Winters“ gesprochen; und wenn es auch immer schon solche Perioden abnormer Wetterjahre gegeben hat, ohne daß man deswegen gleich auf einen Klimawandel schloß, so gibt es doch einige weitere und gewichtigere Umstände, die das Bild bemerkenswert ergänzen.

Seit 1879 ist der Bodensee nicht mehr zugefroren und die Themse war zuletzt 1814 bis ins Gebiet der Londoner City vereist. Die Schweizer Gletscher zeigen seit 50 Jahren eine beständige Abnahme. Im Vorrücken dagegen sind die afrikanischen Wüsten, vor allem die Sahara. Am überraschendsten aber sind die neuesten Beobachtungen über den Vogelzug und die Tierwanderungen. Viele Tierarten, darunter allein 70 Vogelarten, dehnen ihr Verbreitungsgebiet gegenwärtig immer mehr nach Norden aus. Eine große Anzahl
Zugvögel verwandelt sich allmählich in Standvögel, überwintert also im Norden. Zahlreiche Arten, die durch die letzte Eiszeit nach Osten verdrängt worden waren, wandern langsam wieder nach Westen zurück.

Das sind sehr auffallende Tatsachen, die zu denken geben und sicher ihre Bedeutung haben. Manche Forscher, wie z. B. Wilhelm Schuster von Forstner, schließen denn auch aus alledem auf die sich vorbereitende Rückkehr eines wärmeren, etwa subtropischen Klimas, wie es bereits vor Jahrhunderttausenden, etwa zur Tertiärzeit, in Europa bestanden hat. Eines Klimas also, wo das Nilpferd in der Themse badete und der Pelikan bei Nordlingen brütete.

Fast scheint es, als sei die ganze Erde in diese schrittweise, doch sehr umfassende Umwälzung hineingezogen. Selbst der ungeheure Eisgürtel, der den Südpolarkontinent umgibt, ist in den letzten 80 Jahren nachweislich um viele Kilometer zurückgegangen. […] Ja, unsere Erde lebt, und alles Lebendige, das sie trägt, ist im Begriffe, einen neuen

Rhythmus zu suchen. Wer weiß, welchen Veränderungen uns der Globus entgegenträgt, den wir so gut zu kennen glauben und doch so wenig kennen.“

Soweit der fast 100 Jahre alte Artikel.

Foto im Text: Eine historische Winteraufnahme vom Neuen Markt in Waren


14 Antworten zu “Vor fast 100 Jahren: Zeitung macht den Klimawandel zum Thema”

  1. W.H. sagt:

    Da haben die Diesel und Kreuzfahrer usw. aber schon vor 100 Jahren und viel früher ganze Arbeit geleistet.

  2. Raoul Bajorat sagt:

    Sehr interessanter Artikel, der mich spontan an einen Artikel aus dem SPIEGEL, den ich kürzlich im Archiv gelesen habe, erinnerte. Der Spiegelartikel stammt aus dem Jahr 1974 und ist hinter unten stehendem Link zu finden. Im Gegensatz zum Text von 1923 wird allerdings befürchtet, dass eine neue Eiszeit droht, um am Ende doch festzustellen: Nichts Genaues weiß man nicht…

    https://m.spiegel.de/spiegel/print/d-41667249.html

  3. Heiner sagt:

    Naja, jetzt mit diesem Artikel den gesamten weltweiten Klimawandel zu relativieren ist aber auch sehr gewagt.
    Es ist ja auch unbestritten, dass wir uns in einer Warmzeit befinden, nur „verhilft“ der Mensch dieser Warmzeit (langsames Erwärmen) zu einer viel schnelleren Erwärmung und damit auch schnelleren Klimaveränderung.
    Den Menschen stört sowas nicht oder zumindest kann er sich Abhilfe schaffen. Klimaanlagen, andere Kleidung, widerstandsfähigere Getreidepflanzen etc.
    Aber die restliche Natur (die natürliche Flora und Fauna ohne Nutzpflanzen und Nutztiere) kommt mit dieser schnellen Veränderung einfach nicht klar. Die Beschleunigung des Menschen als Beitrag zur Klimaveränderung ist das Problem. Alle Lebewesen und Pflanzen sind in einem Gleichgewicht und das ist sehr empfindlich.
    Leichte Störungen (sanfte Klimaveränderung) werden über Jahrhunderte und Jahrtausende ausgeglichen, aber bei zu abrupten Veränderungen kommt „die Natur“ nicht mehr hinterher.
    Zum Beispiel leben in Europa ungefähr 200 verschiedene Arten von Ameisen.
    Weltweit sind es 13.000 Arten!!! Nur Ameisen und nur die Arten, von denen man weiß.

    Zum heutigen Klima:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Subatlantikum
    https://de.wikipedia.org/wiki/Subatlantikum#Klimageschichtlicher_Verlauf_in_Europa

  4. Simon Simson sagt:

    Die Natur stellt ein in sich geschlossenes, äußerst komplexes Gebilde dar, welches wir zwar beeinflussen können, alle Wirkungen aber (weil komplex) nicht vorhersagen können. Plötzlichen Änderungen, wie die Menschheit sie bewirkt, z.B. mit der Erhöhung des CO2-Gehalts der Luft um ein Viertel, kann die Entwicklung der Arten auf genetischem Weg nicht folgen. Zwangsläufig sterben massenhaft Arten aus. Die Lücken werden durch andere ersetzt. Die Natur kann das immer. Es kann auch sein, dass die Gesamtmenge Biomasse zurückgeht oder zunimmt. Eher gehe ich davon aus, dass sie in Warmzeiten prinzipiell zunimmt. Ob die Änderungen für uns Menschen von Vorteil sind, sollten wir aber bezweifeln, zumal unsere Anpassungsfähigkeit genauso eng begrenzt ist, wie die der Tiere und Pflanzen. Klimaanlagen und automatisierte Entwicklung und Produktion (Industrie 4.0) von unnötigem, kurzlebigen Technikschrutz mögen zwar einer Oberschicht und in reichen Ländern auch der Mittelschicht helfen, alle anderen leiden damit aber noch mehr (Energie- und Rohstoffverbrauch, unvermeidbare Arbeiten im Freien usw.). Von gesellschaftlichen Verwerfungen wegen Unbewohnbarkeit großer Teile der Erde ganz zu schweigen.

    Es ist Weihnachten. Vielleicht die richtige Zeit, nachzudenken. Auch wenn bei dem komplexen Gebilde Natur nicht alles so kommt, wie wir uns ausrechnen können, eines ist gewiss: Es ist immer richtig, sich an die eigene Nase zu fassen und zu ändern, was man selbst in seinem kleinen Umfeld ändern kann, um seinen ökologischen Fußabdruck zu minimieren. In Summe würde das viel ausmachen und würde der Politik unpopuläre Entscheidungen zu ersparen. Das ist besser, anstelle auf scheinbare Widersprüche hinzuweisen, die moderne Forschung mit komplett anderen Möglichkeiten als in den 70ern zu relativieren. Vermutlich will Herr Bajorat ein bequemes Umgehen der Wahrheiten rechtfertigen. Naja, bei der AfD gehört das zu deren anti-umweltpolitischen Grundton. Es ist populär, weil es hilft, schlechtes Gewissen zu vermeiden. Herr Gauland GLAUBT (eigene Aussagen) nicht an den Einfluss der Menschen und erst recht nicht der Deutschen auf das Weltklima. Für geistig bequeme Leute also die richtige Wahl.

    Glaube versetzt Berge, wobei wir fast wieder bei unserem Weihnachtsfest wären. Nun mache ich die Lichterkette an der Tanne aus ;-)

  5. Heiner und Simon S. unterschätzen die Anpassungsfähigkeit in der Natur. Die sehen das viel zu statisch. Dabei breiten die Arten sich unmittelbar aus in klimatisch ind sonst wie passende Nischen. Oder verlassen diese, statt auszusterben. Die Grundlage für Alarmismus existiert nicht. Und der Seitenhieb auf die Politik entlarvt die wirkliche Motivation bei manchen!

    • Heiner sagt:

      Sind Sie Biologe oder haben eine akademische Ausbildung in diesem sehr umfangreichen Bereich?
      Selbstverständlich passt sich die Natur an, aber halt auch nur in einem gewissen Maße und nach einer gewissen Zeit.
      Leben wird es auf der Erde immer geben, die Frage ist nur welches und wie Artenreich.

      https://www.mdr.de/nachrichten/panorama/rote-liste-bedrohte-tiere-artensterben-wwf-100.html

      P.S.
      Wenn eine Art aus einer klimatischen Nische (sie meinen wohl Ort) in eine andere wandert, verdrängt sie dort eine andere. Die jetzt verdrängte Art (Tier oder Pflanze) stirbt dann im schlimmsten Fall aus.
      Es wäre schön, wenn es nur so einfach wäre wie sie es beschreiben. Dann hätte die Artenvielfalt der Erde auch keine Probleme.

    • Simon Simson sagt:

      Nun bin ich also, Dank an Hr. Hofmann, wieder frei von (iiih) Larven. Es mag ihm entgangen sein, dass ich auf die simple Botschaft von Hr. Bajorat , der sich zwar zur Wahl als Stadtvertreter für seine AfD stellte, aber nicht richtig zum Zuge kam. Politisch war das Thema, ohne überraschenden Inhalt schon vor meinem Kommentar konnotiert. Es mag ihm auch durchgerutscht sein, dass ich zentral von einem komplexen System schrieb.
      https://de.wikipedia.org/wiki/Komplexes_System
      So kann ich mir auf den Vorwurf, etwas zu statisch zu sehen, keinen Reim machen. Sollte mir das unterlaufen sein, würde ich mich gern belehren lassen: Also, mit welcher Aussage sah ich etwas statisch oder war das eine Killer-Phrase?

  6. WH sagt:

    Frei von Larven? Hast du Flöhe oder so was? „Komplexes System„ ist eine Binsenweisheit, besagt nix zu deiner Annahme. Und der Endzeit–Alarmismus ist unbegründet, biologisch eben nicht darstellbar, eben wegen der Komplexität und Anpassungsfähigkeit! Das bringt die Umweltaktivisten auf die Palme. Freundliche Grüße vom Forschungsschiff Polarstern!

  7. Ein Warener sagt:

    Das ganze Klimageschwafel geht mir auf den Sack. Es fehlen Infrastruktur und neue Innovationen und Investionen , wie man den den CO2 Austieg schafft oder begrenzt. Davon ist Deutschland noch meilenweit entfernt. Stattdessen werden noch mehr Steuern und Verbote erhoben. Wir haben bereits seit 1999 eine ÖKO Steuer, die schon damals bis heute das Heizen, Strom bzw. das Tanken sehr teuer gemacht hat. Einnahmen z.B. 17.500 Mill. Euro im Jahr 2009 lt. Wikepedia. Jetzt kommt die CO2 Steuer nochmals drauf, dank Greta. Für die Groko und die Grünen war Greta doch nur ein gefundenes Fressen um den die Bürger noch mehr zu schröpfen. Eine Umverteilung des Geldes von Unten nach Oben. Aber wir schaffen das!!! Wir können nicht das Klima retten solange das nicht global passiert und da spielen die USA China und andere Staaten nicht mit. ZU Silvester wird zum Beispiel das Kraftwerk in Ländle abgeschaltet. Jetzt kauft das Bundesland , welches von einen grünen Umweltminister hat , den teueren Strom aus einem AKW in Frankreich. Hauptsache wir sind grün, da wir mit der Erzeugung des Stromes nichts mehr zu tun haben. Welch eine Ironie!!!!!
    Desweiteren wird jetzt eh alles teurer, angefangen von Lebensmittel, der Nahverkehr usw. Die LKWs und so fahren ja immer noch mit Diesel, da es so richtig noch keine Alternative gibt. Ich muss auch jeden Tag mit dem Auto zur Arbeit kommen, da es nur ein Schulbus gibt. Von der Pendlerpauschale hab ich auch nichts. Also muss ich tiefer in die Tasche greifen um zu tanken. Ein E-Auto kann ich mir nicht leisten. 1. viel zu teuer, 2. Strom viel zu teuer, 3. die noch zu geringe Reichweite und die fehlende Infrastruktur.
    Vielleicht sollte die Groko und die Grünen erstmal die Voraussetzungen schaffen und dann die Klimawende herbei führen und nicht umgekehrt.
    Aber was weiß ich schon davon.
    Guten Rutsch ins neue Jahr.

  8. raini sagt:

    Was ist das Alles nur für ein Schwachsinn. Es sollte mal geklärt werden wer die
    „CO² Macher“sind. Bauindustrie, Landwirtschaft(Massentierhaltung) und Stromerzeuger etc.? Der Anteil an der CO² Entstehung liegt für den KFZ Verkehr nur bei 1 % und die neuen KFZ mit Verbrennungsmotor sind schon sauberer als die Umwelt durch die sie fahren. Will man uns hier verarschen? Elektrofahrzeuge sind doch nur eine Sackgasse, weil der ökologische Fußabdruck eine einzige Katastrophe ist. Außerdem ist die Infrastruktur der Elektrischen Versorgung für diesen Blödsinn nicht ausgelegt. Das nur mal ganz nebenher.

    Sonst Allen einen feuchtfröhliche Rutsch ins neue Jahr.

  9. Elimar sagt:

    Herr Ein Warener,
    danke für die Gedankensprünge. Das muss man können. So umgehen Sie leicht ein Eingehen auf Zusammenhänge. Das wäre ja auch etwas mühsamer, als viele Wut-!!! zu setzen.
    Richtig: Infrastruktur und Innovationen brauchen Investitionen. Ich denke, dass da Steuergelder gut angelegt sind, damit Deutschland nicht länger von den Erfordernissen der Globalisierung meilenweit entfernt ist; bei multilateralen Umweltabkommen weiter ökonomisch ziehen kann und weniger von Energieimporten abhängig ist, wie Öl, Gas, Strom (in Zeiten der Windflaute und ohne Sonne). Das ist für uns alle ein bisschen anstrengend, finanziell und was unsere lieb gewordenen Pseudo-Freiheiten angeht, wie Billigflüge usw.
    Ansonsten nur noch ein paar Fragen zu Ihrem sicher gut überlegten Kommentar:
    Welche Verbote wurden und werden „erhoben“?
    Trägt Greta Thunberg Schuld, weil sie mit Ihrem Schulstreik in Schweden einen Hype ausgelöst hat, vielleicht daran, dass die Verschmutzung der Atmosphäre mit CO2 künftig bepreist wird? Wie soll sie bestraft werden?
    Welche bisherigen Entscheidungen der Groko und der Grünen kritisieren Sie beispielgebend, dass Ihre Extrapolation in die Zukunft rechtfertigt, dass weiter Geld nach „oben“ verschoben wird? Welches Geld?
    Noch nie in der Geschichte hatten wir eine so niedrige Inflation, wie derzeit, leider zulasten der Sparer. In die Statistik (Warenkorb) sind Steuererhöhungen und andere Belastungen eingepreist. Die Löhne stiegen sogar etwas stärker. Die, die nichts sparen können, profitieren im Prinzip sogar davon. Wie wurde also das Leben teurer, sodass Ihre Verschlechterungen der Lebensumstände eintraten?
    Zu Ihrem Auto-Thema folgendes:
    1. Ein E-Auto ist recht teuer, noch. Das dürfte sich bald ändern. Die Entwicklungen bei den Batterien geht rasant voran und der Antrieb ist wesentlich billiger, als bei Verbrennern.
    2. Strom ist (gemessen in kWh bzw. kJ) erheblich billiger, als Sprit.
    3. Frage: Ist die Reichweite (derzeit meist etwa 300 km) für Ihr Pendeln zu klein oder geht es um andere Fahrten?

    Auf Antworten warte sicher nicht nur ich gespannt. Ebenfalls wünsche ich einen Guten Rutsch ins neue Jahr und etwas mehr Entspanntheit ;-)

  10. Petzibär sagt:

    Lieber Herr Elmar,
    gerne liefere ich Ihnen einige Fakten.
    Es kann ja durchaus sein, daß diese in bestimmte grüne Wohlstandsblasen nicht wirklich ankommen.
    Zum statistischen Warenkorb :Strom mittlerweile von 1998 bis jetzt plus 67!!%(kwh von 17,10 auf 27,80 €.
    Benzin plus 70!!%, von 81 Cent /L auf den heutigen Höchststand.
    Von den Mieten in den Großstädten ganz zu schweigen.
    Das dafür Unterhaltungselektronik billiger geworden ist – geschenkt.
    Zu ihrem Thema 1: toll, das Sie voraussehen, das E Autos soviel günstiger werden.
    Momentan kostet der VW eup mit Prämie 18.000 Euro. Das ist für viele im ländlichen Raum nicht zu bezahlen.
    Dort spielen Gebrauchtwagen im 5000 Euro Segment eine große Rolle.
    Thema 2 :ein Renault zoe e verbraucht ca.5, 80€pro 100 km. (ca. 20kwh).
    Ein vergleichbarer Clio Diesel ca. 5,70€(4,9L/100 km-1,18€/L.
    Wo bitte soll hier Strom günstiger sein??
    Was rechnen Sie da zusammen?
    Nun ja, der E Hype ist halt ideologisch besetzt. Synthetische Kraftstoffe? Hybrid? Brennstoffzelle? Atomkraftforschung?
    Kommt in der Mainstreamideologie nicht vor.
    Eigentlich ging es im Beitrag ja um Wissenschaftler und Experten, die 1978 eine neue Eiszeit voraussagten.
    Jetzt erklären uns andere „Fachleute“ das Gegenteil.
    Das allein ist erschreckend genug und zeigt, daß wir tatsächlich gelassener im Umgang mit dem Klimahype werden müssen…..

  11. Elimar sagt:

    Damit mein Komentar richtig verstanden wird: Der Warenkorb richtet sich mengenmäßig nach dem, was konsumiert wird, ist so repräsentativ. Dass es immer Leute gibt, die besser und andere, die schlechter wegkommen, stelle ich nicht in Abrede. Die Politik versucht zwar auszugleichen, wie z.B. mit Anpassung der Pendlerpauschale, auch wenn das für das Erdklima nicht hilfreich ist. Leider vermisse ich, wie unser Petzi wohl meint, ein Instrument, wie man Geringverdiener entlastet, die von der Pendlerpauschale nichts haben. Batterieelektrische Lösungen sind zu hoch bewertet, zumal der Strom erzeugt werden muss und knappe Rohstoffe (Lithium, Kobalt) energie- und arbeitsaufwändig gewonnen werden müssen. Allerdings sagen neueste Studien, dass diese Fahrzeuge im Vergleich zum CNG-Betrieb und zur Brennstoffzelle zunehmend besser wegkommen. Wir dürfen nicht technikgläubig sein, die Wissenschaft wird´s (allein) schon richten und es uns damit bequem machen. Synthetische Kraftstoffe müssen gewonnen werden. Sie werden stets nur ein Nischenprodukt sein, weil Verbrennungsmotoren physikalisch einen maximalen Wirkungsgrad von 40% haben können. Sie brauchen Rohstoffe und Energie, letztere ebenso wie Wasserstoff für Brennstoffzellen. Die von unserem Petzi angespielte Atomenergie scheidet aus, da deren Nutzung physikalisch immer mit Strahlung verbunden ist. Die belastet zwangsläufig über Millionen Jahre den Planeten und gegen die können wir uns und unsere Nachfahren nicht sicher schützen. Wir müssen alle Prozessschritte betrachten, die bergmännische Urangewinnung, die Anreicherung, die Kernspaltung selbst, Rückbau von Kraftwerken, Transporte von Abfällen bis zum vollständigen Abklingen bei der Endlagerung der Spaltprodukte und des gesamten verstrahlten Technikmülls. Alles müssen wir zusammenrechnen. Die technischen Möglichkeiten, diese Probleme zu reduzieren, sind begrenzt, von Unfällen ganz zu schweigen. Die prozessbedingte Strahlung kostet bereits statistisch, über die lange Zeitspanne und räumlich verteilt, tausende Menschenleben. Der Verbrauch solchen Stroms ist, wir mögen glauben, an was wir wollen, unethisch! Die Forschung hilft zwar immer weiter, nur hat sie in den letzten Jahrzehnten viele unbeherrschbare Risiken aufgedeckt, aber keine umfassenden Lösungen dafür gebracht. Inzwischen ist in Gorleben die Gesamtstrahlung (am Werkzaun!) nur unter dem Grenzwert zu halten, wenn die stärker strahlenden Castoren im Innern des Geländes aufgestellt und mit schwächer strahlenden umgeben sind. Atomstrom ist bereits, obwohl keine großen Investitionen mehr einzurechnen sind, erheblich teurer, als der aus modernen Wind- und Solarkraftwerken, wobei wir beim Preis wären. Die Gestehungskosten von Windstrom am Fuß einer WEA liegen bei 1 ct/kWh. Ein Renault zoe zieht tatsächlich 16,9 kWh/100 km. 100 km Fahren würden (Achtung Milchmädchen!) theoretisch so nur 16,9 Cent Strom selbst kosten. Strom kostete 2019 aber durchschnittlich / Haushalt brutto unverschämte 0.30 €. Großabnehmer (Stromtankstellen) kriegen ihn günstiger, von uns subventioniert, rechnen aber ihre Infrastruktur (Ladesäulen) ein. Gesetzt den Fall, man hat seine Wallbox im Haus, kann man so rechnen:
    16,9 kWh/100 km x 0,30 €/kWh = 5,07 €/100km.
    Ein Renault clio Diesel mit 4,9 Liter Verbrauch ist ohne Warmlaufphase (Pendler, Einkaufen) gerechnet. Dennoch: bei 1,26 Euro/l (Durchschnittswert) ergibt das:
    4,9 l/100 km x 1,26 €/l = 6,17 €/100 km.
    Wobei ich wieder auf Gas komme: Die Zusatzinvestition in ein praxistaugliches LPG-Fahrzeug beläuft sich auf ca. 2000€. Das ist viel, amortisiert sich aber nach:
    https://www.amortisationsrechner.de/
    Für Fernpendler ist Gas also eine wichtige Option und für die Umwelt eine nicht-ganz-so-hohe Belastung, weil bei CNG, etwas ungünstiger, LPG, anteilig mehr Wasserstoff und weniger Kohlenstoff als bei Benzin verbrannt wird. Diesel hat einen noch größerem Kohlenstoffanteil. Schlechter als ein Diesel schneidet nur eine Dampfmaschine mit Kohlefeuerung ab :-)

  12. Simon Simson sagt:

    Danke, Elimar,
    für die ausführliche Darstellung. Dem will ich nichts hinzufügen.
    Achtung; von mir gewohnter Klamauk: Weil Herr Trump Kohleenergie für sauber erklärt hat, wird er seinen Dienstwagen und seine mickrige Privat-757 sicher damit befeuern lassen.