Waldschänken-Brücke das nächste Fass ohne Boden?

7. April 2016

Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man schon fast ‚drüber lachen: Da fällt die Stadt Waren mit der Sanierung des Hafens in Sachen Kosten gerade richtig kräftig auf die Nase, und trotzdem scheint sie nicht geheilt, sondern plant die nächste „Wasserbaustelle“, die ebenfalls schon im Vorfeld mit einer Kostenexplosion für Aufregung sorgt: Der Umbau der Brücke an der Waldschänke.

SchankeDie Brücke, erst vor drei Jahren für richtig viel Geld erneuert, soll schon wieder erweitert werden. Bereits die erste sehr teure Sanierung war in Waren mehr als umstritten.
Zum einen, weil sie fast nur dem Besuch einer einzigen Gaststätte dient, zum anderen, weil nach der Erneuerung nur Fahrgastschiffe, aber keine anderen Boote mehr anlegen konnten. Eine Verschlechterung, denn vor der Sanierung haben dort auch viele kleine Boote festgemacht. Doch neue Bestimmungen ließen das nicht mehr zu.

Und so hat man im Juli 2012 einen Anleger feierlich eingeweiht, der mehr als 375 000 Euro verschlungen hat, an dem nun aber nur noch die großen Pötte liegen können. Die Maßnahme ist seinerzeit mit 230 000 Euro gefördert worden, 151 911 Euro steuerte die Stadt selbst bei.

Im November 2015 stellte der Planer dann einen Umbau vor, damit an der Waldschänken-Brücke künftig sechs Boote gleichzeitig festmachen können. Rund 70 000 Euro, so hieß es vor vier Monaten, könnten die sechs Kurzzeit-Liegeplätze kosten. In dieser Woche nun sind aus diesen 70 000 Euro rund 125 000 Euro geworden, aber man hofft ja auf eine großzügige Förderung.

Verwundert hat die Kostenerhöhung von schlappen 50 Prozent in vier Monaten allerdings kaum einen Stadtvertreter: Der Brückenplaner ist nämlich auch der Hafen-Planer.

Foto: Kur- und Tourismus GmbH


3 Antworten zu “Waldschänken-Brücke das nächste Fass ohne Boden?”

  1. Charly sagt:

    Geld besitzt man, darüber spricht man nicht. …. Steuergeld hat man, aber man besitzt es nicht. …… auch nicht die sog. „Öffentliche Hand“ !…….. Steuergelder stellen eine hohe Belastung der Steuerzahler dar. Der Umgang mit diesen Geldern erfordert daher besondere Sensibilität und hohes Verantwortungsbewusstsein der sog. „öffentlichen“ Hand. Genau daran jedoch kommen nach einer nicht enden wollenden Serie von hahnebüchenden und teuren Fehlentscheidungen der letzten Jahre durch die Stadtoberen von Waren mehr als nur Zweifel auf. Zu allem Überfluss übertragt man nun den Ausbau der Waldschänken-Brücke ausgerechnet dem Hafenausbau-Planer. Einem Planer, der die ursprünglich festgesetzte Investitionssumme für diesen Hafen um mehr als das Doppelte!! überzieht. Die Verantwortlichen der Stadt ignorieren das berechtigte Interesse der Steuerzahler.
    Die staunende Bevölkerung kann angesichts dieser Arroganz oder Unfähigkeit nur noch kopfschütteln, weinen, schimpfen, resignieren. Betrugen die Kosten für die Waldschänken-Brücke zunächst 230.000,- €, „mußte“ nunmehr ein baulicher Zusatzaufwand von 70.000,-€ in den städtischen Haushalt eingebracht werden. Wer mag diese Summe wohl ernstgenommen haben ? ….. bei d e r Planungssicherheit der verantwortlichen städtischen Würdenträger ?? Und so kommt es, wie es kommen mußte. Die zusätzliche Investition wird nun nicht 70.000,-€, sondern 125.000,-€ !! betragen …… vorerst!! Das macht auf die Gesamtinvestition von dann 355.000,-€ ,bei künftig nur 6 (sechs) Liegeplätzen, sage und schreibe 60.000,-€ pro Platz …… Wohlgemerkt: vorerst! Das ist schlicht ein unverantwortliches Gebaren. Und wir Steuerzahler stehen mal wieder staunend, kopfschüttelnd und wütend oder frustriert daneben.

  2. w sagt:

    Falls pro Tag im Schnitt 3 Boote mit jeweils vierköpfiger Familie festmachen, bringt das der GmbH, die die Stadt betreibt und der wie woanders auch, Herr Eckhardt Jäntsch vorsteht, viiieeel Geld ein:
    3 x 4 x Kaffee x 2,00€ + 4 Stk Kuchen x 2,50€ = 54,00 €.
    Gehen wir davon aus, dass dies im Schnitt an 30 Tagen / Jahr klappt, sind das stolze 1.620,00 €. Regentage eingeschlossen. Nehmen wir die laufenden Aufwendungen, also Kosten für Kaffeepulver, Kuchenmehl, Schlagsahne & Personal usw. halb so hoch an, dann wird sich die Investition schon nach 154 Jahren gelohnt haben.

    Bekanntlich kommt es in einer Klüngelwirtschaft weniger drauf an, wie teuer etwas wird, ob und wann es sich amortisiert, sondern wer bezahlt und wer davon profitiert.

    Wie immer wird sowas, wer will da schon reingrätschen, apodiktisch durchgezogen, vgl. Möwenerschreckung…

  3. Tanni sagt:

    Wo sind wir bloß hingeraten, man findet keine Worte mehr!