Waren: Chirurgische Klinik jetzt mit Qualitätssiegel

5. September 2015

Der chirurgischen Klinik des MediClin Müritz-Klinikums ist jetzt das Siegel für „Qualitätsgesicherte Hernienchirurgie“ verliehen worden. Als Hernien werden in der Medizin sogenannte Eingeweidebrüche bezeichnet, die zu den häufigsten chirurgischen Erkrankungen zählen. Alleine in Deutschland erkranken jährlich rund 275.000 Menschen an einem Leistenbruch und knapp 100.000 Menschen an Bauchwandbrüchen.

Auch wenn Ärzte hier von einem Bruch sprechen, zersplittert dabei kein Knochen, sondern in den Weichteilen der Bauchwand bilden sich Lücken. Bei jeder Hernie besteht prinzipiell die Gefahr der Einklemmung und lebensgefährlichen Strangulation innerer Organe.

Das Risiko einer Einklemmung beträgt etwa 1–3 Prozent pro Jahr. Aus diesem Grund sollte man bei jedem Eingeweidebruch frühzeitig den Spezialisten aufsuchen. Dann kann entschieden werden, ob eine Operation notwendig ist und durch rechtzeitige Behandlung Schlimmeres vermieden werden kann. Dabei gilt es, aus einer Vielzahl von Operationsmethoden gemeinsam mit dem Patienten die für ihn geeignetste zu wählen.

SiegelIm Warener MediClin Müritz Klinikum werden jährlich etwa 150 Hernien, zumeist laparoskopisch (Schlüssellochtechnik) operiert. Darunter der wohl bekannteste, der Leistenbruch, aber auch Brüche der vorderen Bauchwand und Zwerchfellbrüche, häufig eine Ursache für Aufstoßen, Völlegefühl und Sodbrennen.

Die hohe Qualität dieser chirurgischen Eingriffe sowie deren Nachversorgung in der MediClin Akut-Einrichtung wurden nun von der Deutschen Herniengesellschaft (DHG) mit einem Qualitätssiegel honoriert.

„Um eine bestmögliche, hochmoderne Chirurgie anbieten zu können, müssen wir täglich unser Tun hinterfragen, die Qualität der Eingriffe selber kontrollieren, aber auch kontrollieren lassen. Wir möchten uns mit den Besten messen und vergleichen“, so der Chefarzt der chirurgischen Klinik, Prof. Dr. Karl-Wilhelm Ecker.

Gleich drei Spezialisten an „Bord“

Im Vorfeld der Verleihung des Qualitätssiegels mussten Oberarzt Bert Burchett, und sein Team eine Reihe von Anforderungen für den Erhalt des Siegels erfüllen. So gilt es, jährlich eine Mindestzahl an Eingriffen mit den modernsten Methoden und mit minimaler Komplikationsrate nachzuweisen.

Gestärkt wird die Qualität auch dadurch, dass am Standort neben Chefarzt Ecker und Oberarzt Burchett mit Visceralchirurg John Töpfer ein dritter Spezialist an Bord ist. In unserer heutigen Krankenhaussparlandschaft durchaus keine Selbstverständlichkeit.

Zudem beteiligt sich die Klinik an der Qualitätssicherungsstudie Herniamed (www.herniamed.de). Im Rahmen dieser Studie verpflichten sich die teilnehmenden Kliniken, alle bei ihnen operierten Fälle von Eingeweidebrüchen zu erfassen. Die Details der durchgeführten Hernienoperationen werden auf Basis wissenschaftlicher Standards anonymisiert dokumentiert und die Behandlungsergebnisse über einen Zeitraum von zehn Jahren überprüft. So soll eine strikte Qualitätssicherung gewährleistet werden.

Qualitätssiegel, wie das der Deutschen Herniengesellschaft, sollen Patienten dabei unterstützen, die für sie geeigneten Ärzte bzw. Operateure zu finden und so für eine hohe Patientensicherheit und –zufriedenheit sorgen.

Text: Jenny Thoma / MediClin Müritz-Klinikum

Ecker


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