Waren: Reanimations-Training – Weil jede Sekunde zählt

21. April 2024

Reanimationen gehören auch in einem Krankenhaus nicht zur täglichen Routine. Doch im Ernstfall müssen alle Handgriffe sitzen, muss das Zusammenspiel des Teams reibungslos klappen. Damit das so ist, werden im MediClin Müritz-Klinikum regelmäßig die Abläufe bei besonders kritischen Ereignissen geübt. In dieser Woche haben Ärzte und Pflegepersonal  gemeinsam unter der Leitung von Dr. Stefan Bergt, Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin die „Überlebenskette“ trainiert.

„In kritischen Situationen, die auf allen Stationen vorkommen können, gibt es in unserem Haus einen Reanimationsalarm, der an verschiedene Personen geschickt wird. Dann geht es um Sekunden, dann muss die Überlebenskette perfekt funktionieren, um das Leben des Patienten zu retten“, erklärte Dr. Bergt auf Nachfrage von „Wir sind Müritzer“. 

Das Ziel der Fortbildung in dieser Woche war es, die Mitarbeiter – ärztliches und pflegerisches Personal– mit den aktuellen Reanimations-Leitlinien vertraut zu machen und die notwendigen Maßnahmen an entsprechenden Phantomen zu üben. „In dem Wissen, dass eine Reanimation immer eine Teamleistung ist, sind gemeinsame Trainings der Beteiligten von unschätzbarem Wert. Das Üben im Team und in einem geschützten Raum soll sicherstellen, dass jedes Teammitglied seine eigenen Aufgaben – aber auch die seines Nachbarn bzw. Gegenübers – kennt und umsetzen kann“, erläutert der Chefarzt.

Außerdem wurden Maßnahmen und Möglichkeiten diskutiert, wie mögliche und sich anbahnende Zustandsverschlechterungen bzw. Reanimations-Situationen – also der plötzliche und unerwartete akute Herz-Kreislaufstillstand – frühzeitig erkannt und im Vorfeld verhindert werden können. Dies gelingt zum Beispiel durch den Einsatz eines „Medical Emergency Teams“ bzw. eines „Rapid Response Teams“, das heißt, die frühe Hinzuziehung der Expertise der Mitarbeiter der Intensivtherapie-Station, so dass durch eine rechtzeitige Einleitung von entsprechenden diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen ein Herz-Kreislaufstillstand abgewendet werden kann.

„Diese regelmäßigen Fortbildungen – gerade zum Thema der kardiopulmonalen Reanimation – sind für uns von besonderem Interesse, da wissenschaftliche Studien gezeigt haben, dass die konsequente Umsetzung der Maßnahmen der aktuellen internationalen Reanimations-Leitlinien zu einer erheblichen Verbesserung des Behandlungsergebnisses von Patienten mit akutem Herz-Kreislaufstillstand geführt haben. Ein wiederkehrendes inhaltliches Auffrischen des Wissens um die Reanimations-Leitlinien und des Trainings der notwendigen Maßnahmen sind Grundvoraussetzung für ein effektives und effizientes Handeln in solch zeitkritischen Notfällen“, so Dr. Stefan Bergt abschließend.


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