Waren: Stadt prüft neue Standorte für Geothermie

7. Juli 2023

Alternative Energien – dieses Thema ist in Waren nicht neu. Schon seit mehr als 40 Jahren setzt die Müritzstadt auf die Geothermie und war damit Vorreiter in Deutschland. Die Geothermie auf dem Papenberg arbeitet immer noch. Inzwischen gibt es in der Stadt Überlegungen, die Anlage zu erweitern und auch neue zu bauen. Darüber haben sich Warens Bürgermeister Norbert Möller und Landes-Wirtschaftsminister Reinhard Meyer vor wenigen Tagen ausgetauscht.

„Waren hat die Geothermie und Standortvorteile, die man nutzen kann und sollte“, so Meyer im Anschluss an das Gespräch. Vor einiger Zeit wurde bereits eine alte Geothermie-Bohrung, die es im Bereich das Festplatzes am Kietz gibt, ins Gespräch gebracht. Doch die wieder zu aktivieren, lohnt sich nach Angaben von Bürgermeister Norbert Möller nicht. Sie müsste neu gemacht werden. „Uns schweben dann aber andere Standorte vor, insbesondere in den Wohngebieten West und Ost“, so der Verwaltungschef.

Zunächst möchte die Stadt aber einen sogenannten „Kommunalen Wärmeplan“ erstellen. Wesentliche Schwerpunkte sind die Durchführung einer Bestandsanalyse des aktuellen Wärmebedarfs und -verbrauches inklusive der Energie- und Treibhausbilanz, sowie eine Potenzialanalyse zur Ermittlung von Energieeinsparpotenzialen und lokalen Möglichkeiten für erneuerbarer Energien.

Zur Umsetzung und Erreichung der Ziele sollen Szenarien und eine Strategie entwickelt werden. Bei der Planung sollen alle relevanten Akteure wie die Wohnungsunternehmen und die Stadtwerke an der Entwicklung beteiligt werden. Für diesen Wärmeplan hat die Stadt bereits einen Fördermittelantrag gestellt, das Land beteiligt sich mit bis zu 90 Prozent an den Kosten.

Mit der Geothermie auf dem Papenberg werden rund 1800 Wohnungen beheizt. Auf dem Papenberg wird das etwa 200 Millionen Jahre alte Thermalwasser aus rund 1600 Metern Tiefe an die Oberfläche befördert. Dort kommt es mit einer Temperatur von etwa 60 Grad an. Neben mehr als 1800 Wohnungen werden auch das Kurzentrum, Schulen, Kitas und das Altenheim mit der aus der Sole erzeugten Wärme versorgt. Außerdem gibt’s aus dem Solesalz hergestellten Badezusatz und Kosmetik


2 Antworten zu “Waren: Stadt prüft neue Standorte für Geothermie”

  1. Ulrich Meßner sagt:

    Das wird auch höchste Zeit!
    Waren hat durch die „alte“ Geothermie und das daran hängende Fernwärmenetz einen tollen Vorlauf (gehabt). In der Ausstellung im Rathaus dazu (voriges Jahr?) wurde das ja nur „museal“ behandelt ohne Blick nach vorne. Übrigens ist ganz Norddeutschland für eine solche Geothermie potentiell geeignet. Es gibt da also ein gewaltiges Potential!
    Das Solesalz enthält übrigens Lithium. Im Rheingraben, wo geologisch vergleichbare Verhältnisse sind, ist man dem bereits mit einer Pilotanlage auf der Spur. Dort wird die Wärme für Stromproduktion, Prozesswärme und Fernwärme genutzt. Aus der Sole wird Lithium abgeschieden. Klingt nach mehr als nur Badezusatz…

  2. ABC sagt:

    Es ergibt sich die Frage, wieso das nicht längst passiert ist. Jetzt brauchen sie vielleicht noch einmal fünf Jahre für den sog. Kommunalen Wärmeplan.