Warener zeigen Flagge für mehr Zusammenhalt

2. Februar 2024

Zum ersten Mal hat das neu gegründete „Warener Demokratiebündnis“ gestern unter dem Motto „Zusammenhalt fängt jetzt an“ zu einem Treffen auf den Neuen Markt in Waren eingeladen – rund 250 Frauen und Männer schlossen sich an. Mit dabei unter anderem Warens Bürgermeister Norbert Möller (SPD), der Präsident der Stadtvertretung Rüdiger Prehn (Linke), Warens Ex-Bürgermeister Günter Rhein (SPD), und auch der einstige CDU-Minister Jürgen Seidel. Auch weitere Stadtvertreter wurden gesichtet. Am Rande äußerten zahlreiche Teilnehmer aber auch ihren Unmut darüber, dass der Chef der FDP/MUG-Fraktion Toralf Schnur, das „Warener Demokratiebündnis“ im Vorfeld regelrecht „torpediert“ hat.

Schnur hat das Plakat des Bündnisses beispielsweise genutzt und es überschrieben mit: „Ideologie – Stoppt diese Ideologiebündnisse von Rot/Rot/Grün!“ Außerdem schrieb er in den sozialen Medien: „Es ist beeindruckend, wie einige Parteien jetzt ein vermeintliches Demokratiebündnis schmieden und glauben, dass niemand merkt, wie über die Hintertür die eigene Ideologie vorangetrieben werden soll. Schön ist aber, dass manchmal Bilder einfach mehr als Worte sagen! Man achte bitte auf die Farbe und die Haltung der Personen auf dem Flyer.“

Das kam bei den Teilnehmern, die gestern Abend parteilos und unabhängig für mehr Miteinander auf dem Neuen Markt standen, nicht so gut an. Zahlreiche Teilnehmer, aber auch zuvor Leser von „Wir sind Müritzer“  äußerten ihren Unmut über den FDP/MUG-Chef. „Ich fand Herrn Schnur ja mal gut, weil er einer der wenigen war, der sich etwas getraut hat. Aber ich denke, Herr Schnur ist inzwischen abgeglitten und abgehoben. Er hängt seine Fahne da hin, wo er hofft, im Juni gewählt zu werden. Die FDP ist am Sinken und er hofft, durch solche Aktionen wieder gewählt zu werden. Das finde ich sehr verwerflich. Da ist pfui“ „, so eine siebenköpfige Gruppe der gestrigen Demonstranten gegenüber „Wir sind Müritzer“.

Die Initiatoren zu denen unter anderem Samuel von Frommannshausen, Ritva Marx, Antje Hübner und Sandra Weckert gehören, hatten zuvor einen Aufruf zur Gründung eines Warener Demokratie-Bündnisses formuliert. Darin heißt es: Die Würde des Menschen ist unantastbar, steht im Grundgesetz an erster Stelle. Jeder Mensch in Deutschland hat dieses Recht. Im Grundgesetz sind Demokratie, Menschenrechte, Rechtsstaatlichkeit, Vielfalt sowie das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit verankert. Das alles gilt es zu bewahren. Die komplexen Themen der letzten Zeit betreffen auch uns in der Müritz-Region und erfordern eine würdevolle und respektvolle Auseinandersetzung im gemeinsamen Dialog: „Miteinander leben – miteinander reden“.

Den Initiatoren sei es wichtig, nicht ‚einfach dagegen‘ zu sein, sondern eine gemeinsame Vision für ein friedliches Zusammenleben zu entwickeln. 

Nach diesem Start gestern soll es nach den Winterferien ein wöchentliches Treffen geben. Dieses Treffen soll den Menschen der Region eine Plattform bieten, ihre Ideen und Visionen für ein friedvolles Miteinander einzubringen und zu präsentieren. „Wir laden ein, wieder miteinander ins Gespräch zu kommen. Wir werden dabei keine Plakate mit ausgrenzenden oder menschenverachtenden Botschaften zulassen.“

Fotos: André Klevenow


15 Antworten zu “Warener zeigen Flagge für mehr Zusammenhalt”

  1. Toralf Schnur sagt:

    Der große Teil der Initiatoren stellt für mich ein Bündnis von reinen Ideologen dar und deshalb spreche ich auch von einem Ideologiebündnis. und eben nicht von einem Demokratiebündnis. Es mag den Teilnehmern nicht gefallen, aber es entspricht meiner Meinung und die lasse ich mir nicht verbieten. Reine Ideologen sind genauso gefährlich für die Demokratie, wie Extremisten.

  2. Meßner sagt:

    Nüchtern gesehen, was ist eigentlich gestern passiert:
    Es hat sich eine Gruppe, die es im Kern schon gab, neu gebündelt. Es steckt ja selbst im Wort: Bündnis. Wenn man Bündnis googelt, dann ist die Kurzdefinition: Zusammenschluss aus gemeinsamen Interessen. Bündnisse wurden in der Geschichte immer dann geschlossen, wenn es ein Gegenüber gab und die eigene Position gestärkt werden musste. Dabei wurde auch zum Bündnis verpflichtet, zumindest subtil. Oftmals führte es zu Verhärtungen. Leider war es selten anders :(
    Bei diesem Bündnis soll es nun ganz anders funktionieren. Heute fühlt man sich zu Bündnissen eher selbst verpflichtet, den man möchte nicht ausgegrenzt werden und wer möchte nicht für die „gerechte“ Sache streiten. Es wurde gesagt, es ist der Zusammenschluss gegen rechts. Nur, was ist mit rechts gemeint? Wer gehört heute dazu und wer nicht? Ist damit die politische Haltung gemeint? Oder die Wertevorstellung? Oder Extremismus? Ich hoffe auf Letzteres, denn Gewalt, egal in welcher Form, ist keine Lösung und gilt immer zu verhindern, welche Meinung der Andere auch haben mag. Ob es mir passt oder auch nicht. Dabei fängt Gewalt mit der Wortwahl an. Aber ganz ehrlich, da müssen sich alle!, aber auch alle, eingeschlossen alle gewählter Parteien an die eigene Nase fassen. Gewalt verhindern, hat mit Toleranz (auch Respekt) zu tun, mit Vorleben und letztendlich mit Aushalten.
    Weiter habe ich gestern von roten Linien gehört. Ja rote Linien sind im Leben hilfreich. Nur will man kommunizieren, was gestern auch immer wieder betont wurde, dann ist es wenig hilfreich gleich mit „seinen“ roten Linien zu kommen. Es schnürt ein, wie ein zu enger Hals beim Singen. Da die Kommunikation des Menschen aus 80 % nonverbaler und nur zu 20% aus verbaler besteht, hilft Reden häufig nicht so viel, wie das, was man tut, wie man es miteinander tut, welche Ausstrahlung es hat und wohin es gerichtet ist. Es gibt viele Probleme dieser Zeit und jedes für sich ist sehr komplex. Das bestreitet keiner und so haben wir in jeder Hinsicht alle Hände voll zu tun. Wir sind uns hoffentlich einig, genau darüber muss geredet werden und eben nicht mit Ausgrenzung, egal wer hier gemeint ist! Auch die Wörter Hass und Hetzte werden in meinen Augen leichtfertig in den Mund genommen. Man kann nicht verhindern wer zu einer Demo kommt und was er mitbringt. Man kann aber wohl verhindern, was dann medial verbreitet wird, lange nachwirkt und jederzeit wieder abrufbar ist. So z. B. ist ein Kacke – Haufen ungeeignet und lädt nicht zur Kommunikation ein. Ich sehe auch keinen Witz darin.
    Vermissen tue ich auf all diesen Demonstrationen im ganzen Land, den Ruf nach Frieden. Er ist verstummt. Das ist nicht nur sehr traurig, sondern auch gefährlich. Dabei ist Frieden, im Kleinen wie im Großen das Wertvollste, was es gilt zu erreichen und zu erhalten. Es hört sich nach einer Floskel an, ist es aber nicht!!! Ohne Frieden kein Miteinander, dann auch kein Reden. Ohne Frieden keine Kraft und Ideen für die Zukunft. Ja, ohne Frieden gibt es dann auch keine Zukunft! Es wäre gestern schön gewesen zu hören: Frieden, Jetzt!!!

  3. Hannes sagt:

    Ideo·lo·gie
    /Ideologié/
    Substantiv, feminin [die]
    1.
    an eine soziale Gruppe, eine Kultur o. Ä. gebundenes System von Weltanschauungen, Grundeinstellungen und Wertungen
    „eine bürgerliche, demokratische Ideologie“
    2.
    politische Theorie, in der Ideen (2) der Erreichung politischer und wirtschaftlicher Ziele dienen (besonders in totalitären Systemen)
    „eine faschistische, kommunistische Ideologie“

  4. Dorothea Braun sagt:

    An Herrn Scnnur

    Also ich weiss nicht, was sie unter Ideologie verstehen. Normalerweise ist es eine Weltanschauung, die für alles eine Lösung zu haben scheint. Soweit teile ich ihre Meinung. Nur was hat Menschlichkeit und vor allen Dingen Mensch sein mit Ideologie zu tun. Wenn das verdreht wird kann es sehr gefährlich werden. Das waren neben der Demokratie die Hauptanliegen gestern Abend. Das ist meine Meinung Herr Schnur.

  5. H. sagt:

    @ Toralf Schnur,

    allein schon die Teilnahme Jürgen Seidels garantiert mir, dass es sich um keine rot/grüne Ideologieveranstaltung handelt. Aber auch die der beiden SPD-Bürgermeister kenne ich eher als Pragmatiker. Alles Geisterfahrer?

  6. Micha sagt:

    Man kann es sehen wie man will , jeder hat dass Recht es so oder so zu machen ,oder wie auch immer . Im Moment alles gegen rechts wenn es wärmer wird ,dann ist wieder Klima ! Oder etwa was neues ? Es bleibt spannend würde ich sagen . Ich fürchte mich aber weniger vor rechts ,als vor anderen Dingen ,noch ist nicht alle Tage Abend. Eins ist aber klar, mit der Ampel darf es nicht weiter gehen ,dass muss ein Ende haben . Dieses Bündnis ist der Abgrund und wegen diesen Leuten haben wir dieses Chaos.

  7. Ingolf sagt:

    @Meßner: Danke, dass Sie sich so detailliert und aus meiner Sicht sehr sachlich geäußert haben. Meine Hoffnung ist nach wie vor, dass sich dieser Geist von Klassifizierung und dieses unselige Schubladendenken endlich wieder zurückzieht. Die allgemeine Umgangskultur hat in den letzten Jahren sehr gelitten, so (nicht nur) meine Wahrnehmung. Bezüglich des Beitragsthemas wäre es sicherlich richtig gut, wenn Proteste, oder wie man es immer nennen mag, auch mit Vorschlägen zu eventuellen Lösungen verbunden wären. Nur muss es auch erlaubt sein, in der Öffentlichkeit einfach nur Bedenken zu äußern und auf Schieflagen aufmerksam zu machen, ohne gleich griffige Alternativen präsentieren zu können. Vielleicht sollte man auch dort mal genauer hinhören und nicht gleich die Keule schwingen. Soweit das „Wort zum Freitag“

  8. Nachdenklicher sagt:

    „Meßner“ möchte ich danken. Sehr gut und unparteiisch dargelegt. Aber an alle Leute insgesamt: gibt es tatsächlich noch jemanden, der mit den derzeitigen Zuständen in unserem Lande einverstanden ist? In den letzten 30 Jahren ging es systematisch bergab. Derzeit ist eine hervorragend organisierte Propagandawelle der Regierungsampel und co. angelaufen. Die verharmlosende Bezeichnung Bauernproteste war nur ein Geringes, denn es sind längst nicht nur Landwirte, die protestieren. Aber mittlerweile werden sie schon polizeilich gestoppt, bevor sie ihr Ziel erreicht haben. Bei sogenannten Gegendemonstrationen ist nachweislich z.T. sogar Geld gezahlt worden, für „Statisten“ für Demos und die, die das organisieren, weil sie um ihre Macht fürchten, nämlich die „Ampel“ , wagen es noch, von Demokratie zu sprechen. Und ja, das Allerwichtigste ist der Frieden. Für das Volk. Mehr Geld lässt sich leider für gewisse Leute mit Krieg verdienen. Und wo sitzen die Lobbyisten?

  9. Jenny sagt:

    Wir können alle froh sein, daß wir zur Zeit von Demokraten regiert werden. Was sich hoffentlich nicht so schnell ändert. Das Geschimpfe auf Alles und Jedes kann einem auch schon auf die Nerven gehen. So schlecht wie die Regierung immer gemacht wird, ist sie gar nicht.

  10. Lotte sagt:

    „Nachdenklicher“ macht mich sehr nachdenklich. Sie bedanken sich für den unparteiischen Beitrag von ‚Meßner“ und anschließend ergreifen Sie Partei, indem Sie einfach Behauptungen aufstellen, die jedes Beweises entbehren. Es sind die Verschwörungstheorien der Querdenker -so meine ich. Andere meinen etwas anderes. Dann weisen Sie doch nach, wer für die Teilnahme an Demos bezahlt wurde. Es würde mich wirklich interessieren. Und erzählen Sie uns doch bitte mal konkret, wo es für Sie persönlich spürbar wurde in Ihrem ganz eigenen Leben, dass es vor 30 Jahren besser war. Woran machen Sie die“Propagandawelle“ fest? Ich jedenfalls bin ein politisch selbst denkender Mensch (was mir in der DDR große Schwierigkeiten bereitet hat, bis hin zum Eintrag auf eine Internierungslagerliste im Falle eines Umsturzversuches). Zum Glück kam alles anders. Ich weiß noch ganz genau, was Propaganda war. Sie hat mich damals abgestoßen und heute ist es nicht anders. Das Wort „Bauernprotest“ ist keineswegs verharmlosend, sondern löst in jedem, der/ die Zeuge war, etwas aus. Positiv, neutral oder negativ. Und verhindert werden nur die Protestaktionen die nicht angemeldet sind. Menschen, die zu DDR-ZEITEN auf die Straße gegangen sind, um auf ihre Situation aufmerksam zu machen oder auch nur am Stammtisch oder im Freundeskreis kritisches über die Regierung sagten, waren ganz schnell im Gefängnis. Und wie es denen erging, müsste jeder schon mal gehört haben. Das war die totale Abwesenheit von Demokratie und Frieden und Menschenrechten. Das war ein subtiler Krieg gegen die eigene Bevölkerung, sowie auch der Stacheldraht an den Grenzen nach innen gegen uns gerichtet war und nicht gegen eventuelle Flüchtende aus dem Westen. Und nun, in unserer Demokratie kann jeder Mensch seine Meinung sagen ohne Gefahr. Menschen, die sich sorgen um die Demokratie, können das öffentlich kund tun genauso wie Sie Ihre Ansichten hier veröffentlichen können. Die Bauern können Autobahnen und Kreuzungen blockieren, ohne dass ihnen ein Haar gekrümmt wird. Die Bahnangestellten können ewig streiken ohne strafrechtliche Konsequenzen. Es können Menschen ungestraft Corona und AIDS leugnen und sich von Echsenmenschen bedroht fühlen, sie können Menschen, die Großes geleistet haben, als Kriegstreiber beleidigen und Putin als Friedensengel darstellen. Alles unter dem Schirm der Demokratie. Aber hier gibt es doch wirklich rote Linien, wo Menschen mit Hass überschüttet werden, wo die Lügen den anderen beschädigen, wo dem Menschen die Daseinsberechtigung abgesprochen wird. Haben Sie jüngst die bewegende Ansprache von Marcel Reif, dem bekannten Sportjournalisten vor dem Bundestag anlässlich des Jahrestages der Shoah gehört? Wenn nicht, dann sollten Sie es dringend nachholen. Sein jüdische Vater, der als Kind schrecklichstes erlebt hat, hat ihm einen Satz ins Leben mitgegeben: SEI EIN MENSCH. Das ist so wichtig! Ja, wir wagen es , von Demokratie zu sprechen. Und ich halte sie für eine großartige Errungenschaft. Auch wenn ich weiß, dass es genau wegen der Demokratie möglich sein könnte, dass zutiefst undemokratische Verhältnisse in unserem Land einziehen könnten, wenn rechte Kräfte Macht erhalten. Genau dagegen werde ich mich mit ganzem Herzen und Verstand und vielen Menschen wehren. Noch ein Gedanke zu Krieg und Frieden: Haben Sie eigentlich schon einen Brief mit der Bitte um Frieden an Herrn Putin geschrieben? Er hat es schließlich in der Hand, von heute auf morgen seine Soldaten abzuziehen aus dem Blut- und Bodenkrieg. Es steht in seiner Macht, den Mord an einer ganzen männlichen Generation auf beiden Seiten zu beenden. Ein Blutbad, dass er allein zu verantworten hat. Ja, und wenn endlich Frieden wäre, dann hätten alle Staaten, die der Ukraine helfen, wieder mehr Geld für die eigene Bevölkerung. Hand aufs Herz: Hätten Sie sich vor 4 Jahren vorstellen können, dass ein Land in Europa ein anderes überfällt, um geschichtlich gewachsene Grenzen zu verschieben? Wenn die Menschheit diese Barbarei nur hinnimmt und nicht klar macht, das dieser Weg nicht gangbar ist, dann werden wir in den nächsten Jahrzehnten einen Krieg nach dem anderen erleben, weil Putins Hunger nach Land weiter gestillt werden muss, weil er wie die Nazis ab 33 vom Großen Reich träumt, weil andere Herrscher in Vorder-Asien und südlichem Europa schon in den Startlöchern stehen, um ihre eigenen Bedürfnisse nach Grenzveränderungen zu stillen.
    SIe dürfen sagen und tun, was Sie für richtig halten, aber hören Sie auf mit unbewiesenen Unterstellungen.Trauen Sie bitte Andersdenkenden ebensoviel Verstand zu, wie Sie es für sich einfordern. Dann gibt es nämlich eine Basis zur Kommunikation.

  11. Trebron sagt:

    Nachdenklicher und Freunde, einschließlich T.Schnur,
    es ist verständlich, dass viele unzufrieden sind mit den Tätigkeiten der Regierung. Es ist aber kein Grund mit Lügen und hasserfüllten bzw. zynischen Kommentaren Andersdenkende zu verunglimpfen.
    Das was sie anderen unterstellen, wenden sie selber immer wieder an. Das Geschwafel: man wird als rechts abgestempelt, unsägliche Vergleiche mit den Verhältnissen in der DDR u s.w., kann man schon gar nicht mehr hören.
    Ich habe den Verdacht, dass viele vollkommen vergessen haben bzw. selbst gar nicht erlebt haben, wie mit unliebsamen Meinungsäußerungen in der DDR umgegangen wurde.
    Auch deshalb bin ich dankbar, dass deutschlandweit so viele Leute auf die Straße gehen. Ich übrigens auch. Einfach ganz unideologisch, allerdings um Sorge um die Demokratie . Damit auch in Zukunft jeder seine Anliegen öffentlich vertreten kann.

  12. W sagt:

    Nachdenklicher, ich bin einverstanden, aber nicht zufrieden! Einverstanden bin ich mit der Form der Machtausübung. Die Regierung kann das nur begrenzt tun. Wesentliches beschließt das Parlament, inform von Gesetzen, auch den Haushalt. Das haben Sie mit gewählt, denke ich. Ich füge mich der Mehrheitsentscheidung dort. Dass der Krieg in der Ukraine und das Zudrehen des Gashahns in Russland Wohlstandsverluste mit sich bringt, was 2022 Ansage aller demokratischen Kräfte und ist nicht zu ändern. Waffenlieferungen sind nur ein kleiner Teil, den wir bedauern dürfen. Die Frage ist in dieser Sache nur, ob die am Ende was bringen, oder ob man die Russen weiter Richtung Westen vordringen lassen soll und erst an der Oder/Neiße-Grenze Stopp sagt. Von dort wäre Berlin in Reichweite seiner billigen, massenhaft vorhandenen Waffensysteme. Wenn die Amerikaner mit Trump wieder in eine Abschottungspolitik gehen und das LAnd ins Chaos stürzt, müssen wir damit klar kommen. Nachdenklicher, wie fänden Sie das, wenn dann die russische Armee dort fast ungeschwächt steht? Gut, weil es wieder Gas geben könnte, ähm, vielleicht und billig, ähm, vielleicht? Es diese Aussicht es wert, wenn wir die EU verlassen, weil wir die gegenteilige Politik zu den anderen Staaten verfolgen, damit die AfD-Wähler zufrieden sind? Deren Führer werden nie zufrieden sein, ehe wieder im Gleichschritt durch die Gassen marschiert wird! Auch das hatte Ansage, wenn auch in ihrer Tarnsprache. Zufrieden bin ich auch nicht, leide aber nicht unter dem Gedankenkurzschluss, eine Ampel sei schuld. Es sind die die die Krisen bewirkenden Umstände, die mich unzufrieden sein lassen. Kriege, die verhindern, der Klimakatastrophe adäquat, mit genügend Geld und geschlossen zu begegnen. Und Lotte: Einen solchen Platz auf der Internierungsliste habe ich auch, prominent platziert auf dem Deckblatt meiner Stasiakte nachlesbar. Wer immer meint, er wäre nicht frei: Können Sie sich vorstellen wie man sich fühlt, wenn man befürchten muss, dass der berüchtigte, graue, von außen unscheinbare Barkas vor der Tür hält? Nachdenklicher. Sie glauben offensichtlich viel braune Soße, drehen in ihr Gedankenschleifen, sicher unterhalb des Tellerrands bleibend. Gehen Sie mal raus zu den Leuten außerhalb ihrer bevorzugten Kreise, die das, was Sie denken, sowieso bestätigen und denken Sie dann mal darüber nach. Denn Denken braucht Input.

  13. Lutra sagt:

    Also, Demokratie ist, wenn die Regierung die Opposition verbieten will?

  14. Angelika sagt:

    @Lotte: Sie sprechen sicherlich nicht nur
    mir aus dem Herzen.
    Danke!

  15. Simon Simson sagt:

    Lutra, also was einzelne Leute wollen, ist zunächst irrelevant. Diskutiert wird, auch wenn es nervt, dass innerhalb der Ampelparteien kaum mal und auch dazu keine Einigkeit besteht. So ist das mit Dreierkoalitionen, weil immer mehr Leute Radikale wählen. Wie umgehen mit der, an Aussagen hoher Mitglieder gemessen, rechtextremen AfD und der wahrscheinlich Russland zu Füßen liegendem Partei einer ehemaligen Linken, die sich selbst und allein als die Fleisch gewordene Wahrheit versteht? Diskutiere ich übrigens leidenschaftlich, derzeit ohne klares Ergebnis. Das gestehe ich auch anderen zu, sogar der Regierung. Derzeit gibt es dazu kein abgestimmtes Statement. Im Übrigen kann die gewählte Regierung nicht mal schnell was verbieten, schon garkeine Partei. Sie kann bestenfalls prüfen lassen, ob eine Partei verfassungswidrige Ziele verfolgt. Das soll sie am besten transparent diskutieren und ggf. die Prüfung in die Wege leiten. Dann redet noch das Parlament mit und die Entscheidung und Durchsetzung ist am Ende Sache der Justiz. Die ist verdammt gut unabhängig. Das haben Sie bestimmt an dem Verfassungsgerichtsurteil zu dem Haushaltsentwurf mitgekriegt oder beim Scheitern des NPD-Verbots. Es muss schlimmer kommen. Das macht mir wirklich Sorgen, weil es zu viele hartnäckige Anhänger der Faschisten und selbstherrlichen Möchtegern-AutokratInnen gibt. Lutra, die würden, sind sie einmal an der Macht, mit Verfolgungen nicht lange zögern, um sich diese langzeitig zu sichern. Weltweit war das Ende in fast jedem Falle schrecklich. Passen Sie auf, wem Sie per Stimmabgabe vertrauen, auch wenn Sie mit dem Tun der einen und anderen bei diesem oder jenem Thema nicht mitgehen mögen!