Warens größter Vermieter: 30 Jahre und kein bisschen ruhiger

7. Oktober 2020

Größter Vermieter in Waren, verlässlicher Auftraggeber für einheimische Handwerker, langjähriger Sponsor für viele Sportvereine, großzügiger Unterstützer zahlreicher Kinder- und Jugendprojekte und nicht zuletzt rühriger Betreiber eines beliebten Treffpunktes – Die Wohnungsbaugesellschaft Waren mbH, von Einheimischen nur kurz WOGEWA genannt, ist in Waren nicht nur ein Unternehmen von vielen, sondern das, was man gemeinhin als Leuchtturm bezeichnet. Und dieser Müritz-Leuchtturm feiert in diesem Jahr den 30. Geburtstag – aus den bekannten Gründen ohne die geplante große Party am Volksbad, aber mit einer Bilanz aus den vergangenen 30 Jahre, die sich sehen lassen kann.

Dabei lief auch bei der WOGEWA nicht immer alles glatt, gerade in den Anfangsjahren nach der Wende stand der Erfolg des Vermieters mehrfach auf der Kippe – die Altlasten machten dem damaligen Geschäftsführer Kurt Kleinfeld und seinen Mitarbeitern das Leben schwer. Und natürlich der schlechte Zustand vieler Wohnungen. Hervorgegangen aus der VEB-Gebäudewirtschaft wird das Unternehmen im Jahr 1990 nach entsprechendem Beschluss der Stadtvertreter zur WOGEWA – 100prozentiger Gesellschafter ist die Stadt Waren.

Schon kurze Zeit später legten die Mitarbeiter los – mit der Sanierung der vorhandenen Wohnungen, aber auch mit dem Bau neuer Häuser. Der erste Neubau ist 1994 am Windmühlenweg eingeweiht worden.

Alle Sanierungen und Neubauprojekte aufzuzählen, würde den Rahmen dieses Artikels wohl sprengen. Immerhin kümmern ich die 52 Mitarbeiter um Geschäftsführer Martin Wiechers und Prokuristin Kristin Görlach derzeit um 3385 eigene Wohnungen sowie weitere 1000 „fremde“, die von ihnen verwaltet werden. Leerstand gibt es so gut wie gar nicht. Offiziell wird er mit zwei Prozent angegeben, doch in dieser Zahl finden sich auch jene Wohnungen, die gerade auf Vordermann gebracht werden. Denn, so berichtet Kristin Gölach, gegenwärtig befindet sich die WOGEWA schon in der zweiten Sanierungswelle. Wohnungen, die vor etwa 20 Jahren neu gemacht wurden, sind nun wieder an der Reihe.

Den eigenen Nachwuchs ausgebildet

Aber trotz des geringen Leerstands müssen Interessenten nicht unendlich lange warten. „Durchschnittlich dauert es so zwei bis drei Monate, bis jemand, der zu uns kommt, eine Wohnung erhält. Aber natürlich ist das nicht immer die Traumwohnung“, sagt die Prokuristin, die vor 22 Jahre ihre Ausbildung bei der WOGEWA begonnen hat. So, wie im Laufe der Jahre übrigens 30 Azubis. Viele von ihnen konnten übernommen werden – das WOGEWA-Team ist heute deshalb ein recht junges.

Und auch wenn die Vermietung der Neubauten nach wie vor das „Hauptgeschäft“ des städtischen Unternehmens ist, hat sich die WOGEWA auch mit anderen Projektes einen Namen gemacht. Mit Reihenhäusern an verschiedenen Standorten, mit der Sanierung einiger Altbauten in Warens Nordstadt, mit dem Bau von „Betreuten Wohnungen“, und nicht zuletzt mit dem „Schmetterlingshaus“ in Waren-West, einem Treffpunkt für jung und alt.

Weiterhin viele Pläne

Viel Beachtung fanden der Rückbau von Häusern in der Carl-Moltmann-Straße, die sozusagen „einen Kopf“ kürzer und so zu Terrassenhäusern gemacht wurden, und die Laubengang-Häuser, die eine Fahrstuhl erhalten haben und für die durch den Laubengang keine Zimmer geopfert werden mussten. Ein Projekt, das zunächst belächelt wurde, heute aber als Vorbild gilt. Als eine der aufwändigsten Sanierungen steht das Haus Carl-Hainmüller-Straße 17 in den Geschichtsbüchern des Unternehmens. Dort wohnen zumeist ältere Leute und die sind während der Bauarbeiten mit Unterstützung ihres Vermieters alle ausgezogen – ins Kurzentrum.

Auch die Sanierung der Hochhäuser in der Bonhoefferstraße stellt die Mitarbeiter der WOGEWA vor jede Menge Herausforderungen. Unter anderem wurde ein Außenfahrstuhl samt „Fahrstuhl-Bediener“ zur Verfügung gestellt. Das wird auch bei der Sanierung des Hochhauses Nummer 11 so sein, die demnächst ansteht.

Viele weitere Vorhaben – darunter auch der Bau von neuen Wohnungen – stehen in den Plänen des 30 Jahre alten Unternehmens, das auch in Zukunft Vermieter, Unterstützer und Sponsor sein möchte.


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