Wasserstände leicht erholt, aber noch nicht im Grundwasser

17. November 2021

Der Wasserhaushalt im Boden von Mecklenburg-Vorpom­mern hat sich in seiner Gesamtheit betrachtet im vergange­nen Jahr leicht erholt. Dies ist das Ergebnis einer Bilanz des hydrolo­gischen Jahres (November 2020 bis Oktober 2021), die vom Umweltministe­rium vorgenommen wurde. „Die Summe der Nieder­schläge entsprach in großen Teilen Mecklenburg-Vorpom­merns in etwa dem langjährigen Mittel. Nach den eher trockenen letzten zwei Jahren zeigt der Dürremonitor des Helmholtz-Instituts nunmehr nur noch für den äußersten Nordosten, insbesondere die Insel Usedom, und den äußer­sten Süd­westen, wo die geringsten Niederschläge zu verzeich­nen waren, eine außergewöhnliche oder extreme Dürre im Gesamtboden an“, erklärte der zuständige Minister Till Backhaus.

Die Niederschläge in den vergangenen Tagen hätten dazu geführt, dass der Oberboden in ganz MV weitest­gehend wassergesättigt ist, sagte er weiter. Teilweise seien im Osten des Landes bereits Anfang November deutlich über 50 bis fast 100 Prozent des üblichen Niederschlags für diesen Monat gefallen. Die starken, von West nach Ost zunehmenden Regenfälle hätten zudem weitgehend zu einer Erhöhung der Wasser­führung der Fließgewässer geführt. „So liegen deren Wasserstände landesweit im Mittelwasserbereich oder vor allem im Osten des Landes sogar darüber“, so Backhaus.

Auch in den Standgewässern zeichne sich eine Verbesse­rung der Lage ab: „So liegt der Wasserstand des Schweriner Sees mit aktuell 99 cm am Pegel im Zielbereich für den Monat November. In den Mecklenburger Oberseen stieg der Wasserstand gegenüber dem Vorjahr um 20 cm und erreich­te damit das Niveau des langjährigen mittleren Niedrig­wasser­standes, nachdem er in den vergangenen Jahren seit 2018 stark abgesunken war“, erläuterte der Minister.

Backhaus bilanzierte, dass sich die Wasser­stände an vielen Grundwassermessstellen zum Ende des hydrologischen Jahres 2021 noch immer auf niedrigem Niveau befänden. Die Defizite konnten auch durch die Niederschläge seit November 2020 nicht ausgeglichen werden. Aber: Zumindest in den oberflächennahen Grundwasser­leitern sei es durch die Nieder­s­chläge der vergangenen Wochen zu einem Stopp der sinkenden Grundwasserstände gekommen. In den mittleren und tieferen Grundwasserleitern sei eine Trendumkehr aber nicht zu verzeichnen. „Die Reaktionszeiten sind hier sehr lang. Für einen nachhaltigen Wiederanstieg der Grundwasserstände müsste es mehrere Jahre entsprechend große Niederschlagsmengen geben, so dass das Wasser bis in große Tiefen gelangen und dort die Grundwasserleiter wieder füllen kann“, sagte Backhaus.


5 Antworten zu “Wasserstände leicht erholt, aber noch nicht im Grundwasser”

  1. Christian sagt:

    Die Oberseen brauchen noch ordentlich Niederschlag für
    einen Wasserstand im Frühjahr der sich dem oberen
    Stauziel annähert.
    Entsprechend der jetzigen und wahrscheinlich zukünftigen
    Situation der Wasserstände in den Oberseen sollte sich das
    Ministerium auch mal mit der geplanten Lachsproduktion
    in Malchow mit ihrem enormen Wasserbedarf beschäftigen
    und eindeutige Stellung beziehen.

  2. Norbert Schröder sagt:

    Bei uns im Jabeler See wäre es durchaus wünschenswert, wenn der Wasserstand noch einen halben Meter ansteigt. Dann kämen wir zurück zur Normalität. Es liegen noch weite Uferflächen trocken und sind dabei, zu überwuchern. Das war vor Jahren noch See! Vielleicht klappt es nun mit mehr Wasser. Hoffen wir auf viele Niederschläge, die Schleusen ( die Diemitzer lässt immerhin mit jedem Schleusvorgang mehr als 1000 Kubikmeter ablaufen) lassen über Winter zum Glück wenig ab. Auch unsere Wasserstände sind mit klimaentscheidend!!!

  3. Angela sagt:

    Christian: .. DANKE! gerade auch, nachdem neuer Koalitionsvertrag SPD/Linke ausdrücklich Klimaschutzmassnahmen vereinbart .. was neben ökologischen Irrsinn ebenfalls thematisiert werden sollte, ist Investor Patrick von Hertzberg, welcher als im Handelsregister 16x eingetragener Geschäftsführer in Eberswalde verbrannte Erde mit 2 Insolvenen Walzwerk Finow, Landesbürgschaft 7 Mill. €, 420 Gläubiger mit 30 Mill. Forderungen, Missmanagement Vorwürfen, Abbau Arbeitsplätzen sowie offensichtlich keinem Eigenkapital (dafür Crownfunding) mit seinem 100 Mill € Projekt vor Malchows Tür steht, nachdem ihn die klugen Eberswalder davon gejagt hat .. sicherlich nicht nur wegen Wassermangel..
    Wäre fein, wenn diese Fakten von der Presse auch mal benannt werden.
    Montag, 29. 11.21, 19:00 Uhr, gibt es eine BÜRGERVERSAMMLUNG durch Bürgermeister Putzar in der Werleburg –
    bitte zahlreich hinkommen und eindeutig Stellung gegen Megafabrik beziehen

  4. Hydrologe sagt:

    @Norbet Schröder
    Es gab hier schon einmal eine Berechnung, die aufzeigt, dass die Schleusen nur einen kleinen Bruchteil (Bruchteil !) des abgehenden Wassers ausmachen.
    Einfach mal selbst den Taschenrechner benutzen und ausrechnen wie viel Kubikmeter Wasser durch die Niederschläge (selbst in trockenen Zeiten) in die Seen kommt und dann mit den Schleusenvolumen und jährlichen Schleusenvorgängen vergleichen.

  5. Lysimeter sagt:

    Wasserwege und Schiffahrtsstraßen müssen schiffbar bleiben. Da Fahrrinnen mit der Zeit wieder versanden und die Instandhaltung viel Geld kostet kann man auch ne Zeit auf Verschleiß fahren. Kosten p.a. sind die gleichen nur werden sie in die Zukunft verschoben. Also aus den Oberseen etwas mehr Wasser ablassen und schon schwimmts, erstmal.
    Außerdem kann das Klimanarrativ weiter gefüttert werden und das passt gut in die Zeit. Alle die zur Müritz gehen, können geringere Wasserstände mit eigenen Augen sehen. Hab ich gesehen, muß so ein.
    Ist ähnlich wie der Glaube, D wäre ein reiches Land. Schauen wir genauer hin, sehen wir z.B. ein Target-2 Saldo
    von über 1 Billion (ne 1 mit 12×0). Sehen wir uns die Liste der Schuldner wird schnell klar das Geld ist weg, steht bei uns aber auf der Habenseite. Und das ist nur ein Bsp. von vielen. Das Volksvermögen wird unter allerlei fadenscheinigen Begründungen geplündert und der Nationalstaat an die Wand gefahren.