Wenn die Polizei passendes Werkzeug gehabt hätte……
Eine recht peinliche Panne hat sich die Polizei in Vorpommern geleistet – obwohl sie rein behördentechnisch gar nicht dafür zuständig war, wie sich später herausstellte. Aber ausgerechnet am Einheitsfeiertag wehte die schwarz-rot-goldene Deutschlandfahne vor der neu bezogenen Hauptrevier-Dienststelle in Greifswald verkehrt herum – also als gold-rot-schwarz-Variante. Das wäre vielleicht gar nicht weiter groß aufgefallen. Aber es gibt ja soziale Medien. Einige Passanten hatten das Flaggenproblem am Sonntag bei Helligkeit wohl doch gesehen, fotografiert und via Internet verbreitet.
Später kam dann heraus: Es lag nur am falschen Werkzeug.
Am Montag nahm die zuständigen Polizeiinspektion dann öffentlich Stellung dazu. Ein Sprecher erklärte, dass die Fahne erst in der Nacht zum 3. Oktober gehisst worden sein soll. Da es dunkel war, passierte wohl der Fehler. Und für das Hissen sind nicht die Beamten, sondern die Behörde zuständig, die alle staatlichen Gebäude des Landes verwaltet: Die Staatliche Bau- und Liegenschaftsverwaltung des Landes, SBL.
So sollen die diensthabenden Polizisten den Flaggen-Fehler auch schon am 3. Oktober morgens bemerkt haben. Da zum Be- und Entflaggen der neuen Fahnenmasten aber spezielles Werkzeug nötig ist, konnten die Beamten den Fehler nicht selbst korrigieren. Früher war das sicher einfacher geregelt. So wartete man in der Dienststelle schließlich etwa bis gegen Sonntagmittag darauf, dass endlich ein Handwerker der SBL kam, der das Ganze dann behob.
Da war es aber schon verbreitet. Der Inspektion blieb schließlich nur übrig, sich bei Bürgern für den Fauxpas zu entschuldigen, da umgekehrt hängende Flaggen auch als unterschiedliche Signale gedeutet werden könnten. So steht eine verkehrt herum aufgehängte Fahne auf See für eine Art SOS-Notsignal. Einige Leute deuten solche Symbole auch eher als rechtsgerichtetes Signal. Davon wolle man sich eindeutig distanzieren, hieß es von der Polizei.
Ob das Revier sich nun sicherheitshalber das Fahnenmast-Spezialwerkzeug zugelegt hat, um im Notfall den Fahnenmast lieber allein „umzulegen“ , wurde nicht mitgeteilt. Wäre aber eine Idee.