Ministerpräsidentin nimmt sich Zeit für die Themen der Warener

23. September 2021

Sie hat sich viel Zeit genommen und damit sogar ihren eng gestrickten Terminplan durcheinander gewirbelt, doch trotzdem kamen nicht alle zum Zuge, die gerne ein Wort mit ihr gewechselt hätten: Sozusagen auf den letzten Metern des Wahlkampfes hat SPD-Spitzenkandidatin Manuela Schwesig gestern die Warener Landtagsabgeordnete Nadine Julitz unterstützt und das „Schmetterlingshaus“ der WOGEWA in Waren-West besucht. Ein Ort, der ihr nicht fremd ist, denn vor fast zehn Jahren hat Schwesig die Begegnungsstätte eingeweiht – damals als Bundes-Familienministerin im Kabinett Merkel. Gestern warb sie natürlich für sich selbst und die Landes-SPD, aber auch für Kanzlerkandidat Olaf Scholz, den sie als verlässlich bezeichnete. Nach einer kurzen Rede mischte sich die Ministerpräsidentin unter die Besucher, hörte zu, erklärte, vermied es, irgendwelche Versprechungen zu geben, und konnte bei den Gästen fast durchweg punkten. „Sie ist ja so natürlich. Nicht so starr, wie sie manchmal in Fernseh-Interviews wirkt“, meinte eine Rentnerin im Anschluss, die sich für ihren Enkel mit der Politikerin fotografieren ließ.

Gleich im ersten Gespräch ist Manuela Schwesig mit einem Thema konfrontiert worden, das die Warener schon seit vielen Jahren bewegt: Die Ortsumgehung. Einwohner wollten von der Ministerpräsidentin wissen, wie bindend ein Votum für die Landesregierung ist. Denn so ein Votum gibt es – gegen eine Umgehung. In einem Verfahren, organisiert vom Landesverkehrsministerium, sind die Warener einst befragt worden und lehnten die Umgehung mehrheitlich ab. Dennoch werde jetzt zum Unverständnis vieler wieder viel Geld für eine Umgehungs-Untersuchung ausgegeben. Schwesig konnte zwar zum konkreten Fall nicht viel sagen, erklärte allerdings, dass die Landesregierung nur solche Vorhaben unterstützen werde, für die es eine deutliche Mehrheit gebe. Sie empfahl, dass die Stadt doch versuchen solle, das Gros der Bewohner und ihre Interessen unter einen Hut zu bekommen.

Ein anderes Thema brachte die Chefin der Warener Arche-Schule, Manuela Bielke an. Sie wollte Auskunft über die Förderung von Investitionen, und zwar nicht nur für die öffentlichen Schulen, sondern auch für die in freier Trägerschaft. Auch hier hatte die SPD-Kandidatin eine Antwort parat, denn ihren Aussagen zufolge habe sie bereits durchgesetzt, dass Gelder des Landes für Schulinvestitionen in gewissem Maße auch in freie Schulen fließen. Einen anderen Hinweis von Manuela Bielke wollte sie als Anregung mit nach Schwerin nehmen: Höhere Zuschüsse für freie Schulen, damit das Schulgeld entfallen könne.

Darüber hinaus diskutierten die Warener – überwiegend ältere – mit der Ministerpräsidentin über Bildungspolitik, Renten und das fehlende Personal in Krankenhäusern, das einer Besucherin richtig große Sorgen macht. Und es gab auch Anerkennung, nämlich für Schwesigs Corona-Politik: „Sie hat dafür gesorgt, dass wir in unserem Bundesland die niedrigsten Infektionszahlen und wenigsten Corona-Toten hatten. Für ihren harten Kurs hat sie viel Prügel eingesteckt, aber wir fanden ihn gut so“, lobten vier Seniorinnen die Politikerin den höchsten Tönen.

Viel Zeit für den Kaffee zwischendurch und die frisch gebackenen Waffeln – natürlich in der Farbe rot – blieb Manuela Schwesig nicht. Den Besuchern brannten einfach zu viele Themen auf den Nägeln.


2 Antworten zu “Ministerpräsidentin nimmt sich Zeit für die Themen der Warener”

  1. Alfred sagt:

    Ja das sind Nette Leute auf dem Video Renate und Reinhard
    Liebe Grüße aus der Steiermark
    ÖSTERREICH

  2. calli sagt:

    Ja, auch im Steiermark ( Österreich } wird die Seite, Wir sind Müritzer gelesen.