Ein kleines Dorf mit einem riesigen Verkehrsproblem

26. November 2021

Sie wohnen eigentlich in einem idyllisch gelegenen Dorf, umgeben von viel Natur und weiten Feldern. Doch die Idylle trügt, denn viele Einwohner der Gemeinde Sparow leiden unter dem enormen Verkehr in ihrem Ort und fürchten täglich um die Sicherheit ihrer Kinder. Denn die enge Straße in Sparow wird extrem stark genutzt – von Berufspendlern und Urlaubern genauso wie von landwirtschaftlichen Fahrzeugen. Die Straße ist als Abkürzung auf dem Weg nach Plau bekannt, und sehr viele Verkehrsteilnehmer schauen dabei nicht so genau auf die vorgeschriebenen 30km/h. Die Anwohner suchen mit der Gemeinde – Sparow gehört zu Nossentiner Hütte – seit Jahren nach einer Lösung. Bislang leider vergebens. Bürgermeisterin Birgit Kurth hofft jetzt, dass mit dem geplanten Um- und Ausbau der Gutsanlage Sparow auch für die unbefriedigende Verkehrssituation eine Lösung gefunden wird.

Bei der Straße, die durch das Örtchen Sparow führt, handelt es sich um eine 1 1/2-spurige Fahrbahn, bei der der Gehweg als Fahrstreifen mit genutzt werden kann. „Durch den täglich durchfließenden Verkehr kann aber nicht einmal mehr der Gehweg genutzt werden. Selbst, wenn man mit seinen Kindern den Gehweg nutzen will, verstehen es viele Verkehrsteilnehmer nicht, das Tempo zu drosseln, so dass Fußgänger zur eigenen Sicherheit in den Straßengraben ausweichen müssen. Es handelt sich bei unserer Straße um eine verkehrsberuhigte Straße die generell auf Tempo 30 km/h angelegt ist. Doch da hält sich kaum jemand dran“, schildert Anwohnerin Nadine Schmidtke die Situation.

Die Häuser und Grundstücke liegen sehr dicht an der Straße. Bei größeren Veranstaltungen im Agroneum Alt Schwerin würden sich die Anwohner kaum noch trauen, die vorderen Bereiche ihrer Grundstücke zu nutzen, Kinder könnten die Straße nur schwer überqueren, um beispielsweise zu Spielkameraden zu gehen. Das sei zum einen gefährlich, weil die Autos trotz der schon eingebauten Schikanen in einigen Bereichen ordentlich Gas geben und weil zudem die großen alten Kastanien die Sicht versperren würden.

Bürgermeisterin Birgit Kurth weiß nicht nur um das Problem, sondern versucht ebenfalls seit Jahren, Abhilfe zu schaffen. Aber auch sie ist bislang nicht weiter gekommen. „Es gab unsererseits schon viele Vorschläge und Ideen, aber passiert ist leider nicht. Wir hatten auch um Termine mit dem Straßenbauamt Neustrelitz gebeten, die sind aber in der Corona-Zeit alle geplatzt“, berichtet die Bürgermeisterin auf Nachfrage von „Wir sind Müritzer“. Vorstellbar seien beispielsweise ein Durchfahrtverbot für Lkw, eine Einbahnstraßenregelung, auch verstärkte Kontrollen durch den Landkreis und die Polizei habe sie bereits vorgeschlagen.

„Wir diskutieren ja derzeit die Umbaupläne des neuen Eigentümers vom Gutshof Sparow. Da spielt die unbefriedigende Verkehrssituation auch immer wieder eine wichtige Rolle. Ich hoffe wirklich sehr, dass wir hier schnell eine Lösung finden und auch durch das zuständige Straßenbauamt unterstützt werden“, so Birgit Kurth.

So lange müssen die Sparower weiter mit den vielen Fahrzeugen direkt vor ihrer Haustür leben und leider auch Angst um ihre Kinder haben.

Foto unten: Auf der Straße, die durch Sparow führt, gibt es bereits gepflasterte „Überfahrinseln“, doch die Autofahrer geben dazwischen, davor und dahinter trotzdem ordentlich Gas


2 Antworten zu “Ein kleines Dorf mit einem riesigen Verkehrsproblem”

  1. Sparower sagt:

    Wir als Einwohner von Sparow, bangen jeden Tag um unsere Kinder die durch das halbe Dorf gehen müssen ohne richtig sicheren Gehweg.
    Ich als Mutter bin diesen Weg anfangs zusammen mit meinem Kind gegangen.
    Und weiss somit sehr gut wie schlecht man die Straße an der Bushaltestelle einsehen kann.
    Die Hecke kann man als Erwachsene nicht mal überblicken. Die soll da wohl weg, habe ich gehört.Nach den Bebauungsplan soll da eine Schallschutzmauer entstehen, 2m hoch

  2. Anwohner sagt:

    Können wir gut nachvollziehen – nur missbrauchen unsere (für diese Fahrzeuge völlig ungeeignete) Landstraße Silz, Nossentin, Jabel, Schwenzin zusätzlich noch die Mautflüchtlinge von Edeka, Ziems, KP, Netto usw. und bringen mit oft sehr rücksichtslosem Fahrverhalten die Bewohner in Bedrängnis.